Hallo,
eine kleine Fortsetzung von diesem Beitrag hier .... ... ich habe sogar ein paar PILZE gefunden....
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Aber zuerst wollte ich euch eine deutlich bessere Ansicht von der Sommergeneration des Landkärtchens Araschnia levana zeigen, diesmal auf Brombeergestrüpp, da blieben sie auch ein bisschen sitzen (ist trotzdem nur ein winziger Ausschnitt aus einem gezoomten Bild)
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Der Sommerflieder (oder Schmetterlingsstrauch, Buddleja davidii) blüht bei uns auch im Wald, allerdings hauptsächlich an Wegrändern. Hier der Weg ist erst vor ein paar Jahren neu angelegt worden, es wurde auch Schotter aufgebracht, die Sträucher wachsen im Schotter dort. Schmetterlinge (Admiral und etwas in Richtung Perlmuttfalter) flogen herum, sie haben sich nicht ein einziges Mal hingesetzt! Wegen der Trockenheit (ca. 1 Monat hatte es nicht geregnet, inzwischen ein paar Tropfen gestern) hängt sogar dieser Strauch "schlapp" herum.
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Der Boden war sogar auf ansonsten fast dauerfeuchten Trampelpfaden im Wald so trocken, dass er so aussah :
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Nach Pilzen braucht man da eigentlich nicht zu schauen, ich schaute trotzdem mal nach den Stämmen, wo ich vor 2 Wochen Lungenseitlinge geerntet hatte - und letzte Woche noch einmal (!), jetzt gab es keine Reste davon zu entdecken - o.k ein paar trockene Pilze hatte ich auch entfernt und auf andere Stämme verteilt - aber dann, knapp neben dem Weg der erste (und einzige) Schleimige Wurzelrübling, Xerula radicata, d.h. Hymenopellis radicata heißt der jetzt
Seltsamerweise erscheinen die Lamellen auf dem Bild leicht rosalich/gelblich (an den Kanten angetrocknet), sie waren weißlich (nicht rein weiß, schon ein bisschen gelblich), die lange Wurzel habe ich überprüft.
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schöne Überraschung im dunklen Wald, ein Erstfund: die Violette Stendelwurz, Epipactis purpurata
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Manchmal sah es auch so aus, aber Regen gab es nicht, nur viel Wind (im Moment auch wieder ganz stark).
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Im Wald stand ein großes abgebrochener Buchenstamm, von oben bis unten einseitig mit Zunderschwämmen (Fomes fomentarius) bewachsen.
Blüten sieht man auch am Wegrand an vielen Stellen .... NICHT - weil alles abgemäht ist und der ganze Rand großflächig beschnitten wurde - ganz schön langweilig ist das alles im Juli!
An offeneren Waldwegen etwas tiefer im Wald dann vereinzelt doch
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die Gewöhnliche Kratzdistel, Cirsium vulgare
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die Sumpf-Kratzdistel, Cirsium palustre (über 230 cm hoch), mit vielen Erdhummeln, Bombus cf. terrestis (auch da gibt es Verwechslungsarten, aber seltener sollen die sein).
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der Gewöhnliche Wasserdost, Eupatorium cannabinum blüht noch nicht.
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die große Klette, Arctium lappa (Blattstiele der Grundblätter markig, nicht hohl) sehr wohl
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hin und wieder sieht man auch den Gewöhnlichen Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris
14-15 häufig ist natürlich - nicht nur auf Wiesen, sondern an offenen Waldrändern/ Feldrändern,
der Wiesen-Bärenklau, Heracleum sphondylium
Diverse Insekten besuchen seine Blüten und geben dann zu (etwas) Verwirrung Anlass.
Das was so ähnlich aussieht wie eine Hummel auf Diät ist natürlich keine, sondern eine Schwebfliege (mit 2 Flügeln und kurzen Fühlern), gesucht, gefunden: Cheilosia illustrata, die Bunte Erzschwebfliege
Das was aussieht wie irgendeine andere Schwebfliege (aber verflixt lange Fühler hat) konnte ich bei sirphidae.de nicht finden, denn die Fliege gehört zu den Raupenfliegen (Tachinidae) wie die Igelfliege (die hatte ich schon mal). Ich komme dann hier auf die Gattung Gymnosoma (per Bildvergleich bei diptera.info, ein Weibchen vielleicht von G. nudifrons oder G. clavatum)
Gymnosoma bei diptera.info
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der Trockenheit trotzte der Langstielige Pfeffermilchling, Lactarius piperatus (bei Buchen auf Kalk)
(EDIT Juli 2017, ob L. piperatus oder glaucescens ist nicht sicher, da die Verfärbung extrem langsam eintreten kann und nicht mit KOH getestet wurde. Die leicht apricot-farb. extrem engen Lamellen sprechen eher für L. glaucesens)
Kein Erstfund, aber zum ersten Mal richtig betrachtet, Milch sehr scharf (leicht verzögert, dann aber so scharf, dass Zunge und Lippen taub bleiben).
Die Milch bleibt weiß/ leicht gilbend höchstens. Die Funde waren am unteren Rand der Größenangaben (nur 4-6 cm Hutdurchmesser)
Auffällig die extrem feinen Lamellen, mit leicht gelblich-rosa Hauch. Die sehr feinen Lamellen könnten auch einen guten Unterschied zu Lactarius vellereus darstellen (falls da die Oberfläche nicht mehr eindeutig wollig sein sollte und die Größen oder Wuchsformen im Alter ähnlich sein sollten). Die Lamellen stehen da viel weniger dicht. Ich konnte so jetzt aus einem "Mischordner" endlich doch noch einen L. piperatus von zwei L. vellereus (beide nicht genau untersucht, nur Fotos) separieren.
Fast ein MASSENPILZ ...
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... DEFINITION MASSENPILZ :
4 x im Wald (2 x kurz, 2 x lang) = 14 scharfe weiße Milchlinge gesehen,
ABER nur bei den ersten beiden bin ich sicher, dass es Lactarius piperatus war (und ein Teilstück hatte ich jeweils mitgenommen), denn Nr. 3-11 habe ich nur flüchtig angeschaut ...
und dann kam Nr. 12 ... und ich dachte: "Soll ich den etwa nochmal fotografieren?" - ebenfalls bei Buchen auf Kalk.
Dann war da an Verletzungen die Milch GRÜN eingetrocknet, also ERSTFUND vom
Grünen Pfeffermilchling, Lactarius glaucescens, dann ein paar Meter weiter Nr. 13 und 14 ebenfalls verzögert grünend (kleine Teilstücke jeweils mitgenommen)
Die Milch ist sofort ohne Verzögerung scharf (aber meiner Meinung nach nicht ganz so "betäubend" wie bei Lactarius piperatus), die Lamellen fast noch feiner, auch leicht gelblich (weniger rosa, meine ich), aber beim Trocknen stärker gilbend. Die Milch wird mit KOH gelb-orange.
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Nicht ganz so trocken-resistent zeigte sich Russula cf. olivacea (der Rotstielige Ledertäubling), ein großes aufgeplatztes Exemplar.
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tierisches Suchbild zwischendurch: wer glaubt da, ich würde ihn nicht sehen ??
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mein "bestes" Eichhörnchenbild bisher :shy: - erst versteckte es sich hinter dem Stamm, dann hat es mal nachgesehen, ob ich immer noch da stehe mit Kamera im Anschlag, dann ist es schimpfend entschwunden.
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ein Nest von Waldameisen (Formica rufa oder vielleicht eher Formica polyctena, an den Fotos nicht zu unterscheiden, vielleicht aber wg. des Standortes des Nests relativ tief im Wald) hatte ich schon länger entdeckt (das erste und einzige seit einem Verwandtenbesuch in der Kindheit), es ist am Stammfuß einer geschädigten Kiefer.
Ringsum hört man ein knisterndes "elektrisches" Geräusch, wenn die Tiere bei warmen Wetter so aktiv sind.
Die Bilder sind aus etwas seitlichem Abstand vom Hügel geblitzt (sonst wären sie noch unschärfer, wg. der Bewegung). Die Ameisen schleppten Puppen herum und verschwanden auch in kleinen Löchern im Holz weiter oben am Stamm.
Noch zwei schönfarbige "Resupinatlinge" und ein bööööses Becherchen:
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Ich denke da an Junghuhnia spec. (Junghuhnia cf. nitida), siehe auch Anfrage unter Bestimmungshilfe ---> makrokopisch am ähnlichsten: Skeletocutis nivea in resupinater Form, Junghuhnia sollte deutlich anders gefärbt sein.
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nicht übersehen, auf Eschenblattpetiole, klebte am Holz s.o. fest, sehr wahrscheinlich Hymenoscyphus cf. pseudoalbidus, das Falsche Weiße Stängelbecherchen (verantwortlich für das Eschentriebsterben). Hier nur (noch) sehr klein, die Becherchen waren deutlich unter 1 mm groß (ca. 0,5 mm), bei der Wärme werden die wohl auch nicht mehr größer, vor allem liegen sie jetzt nicht mehr schattig geschützt auf dem Boden.
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ziemlich gelb, mit Stachelchen, auf Eschenast. Meine Überlegungen gehen in Richtung cf. Mycoacia uda ... aber ... siehe Anfrage unter Bestimmungshilfe. --> makroskopische Einschätzung: Phlebia (Mycoacia) uda, obwohl diese normalerweise etwas wachsartiger sein sollte.
Mehr war nicht aufzutreiben!
Das ist geloooogen, aber ich halte noch was auf "Vorrat" für so 'nen Wettbewerb.