Heute war mal wieder etwas Zeit übrig und die Lust auf Pilze im Regen kam über mich.
Also ging es los zum Ohlsdorfer Friedhof und mein wohliges Vorgefühl sollte sich bestätigen.
Ursprünglich rechnete ich mit einer gesegneten Pfifferlingpfanne doch daraus entwickelte sich dann eine Mischpilzpfanne, die aber noch ihrer Zubereitung harrt, denn gerade muß noch dieser Bericht geschrieben werden. Ich glaube, ihr lauert auf so etwas.
Die letzten Tage gab es hier immer wieder ein bißchen Regen, trotz aller Hitze ... oder auch gerade deshalb.
Daß die Pilze sehnsüchtig auf das Nass gewartet haben ist klar und die Vermutung heute könnten schon einige Pilze freudig gewachsen sein, traf dann auch zu.
Es wuchsen jede Menge Täublinge und gleich am Eingang wurde ich von den ersten begrüßt.
Eine kleine Auswahl ...
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... und ein Milchling.
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Mit den Namen der Täublinge wollen wir uns nicht aufhalten. Mit denen werde ich mich erst in ferner Zukunft mal beschäftigen. Aber einige Frauentäublinge habe ich zu mir zum Essen eingeladen. Das mal so nebenbei.
Was gab es noch zu sehen ?
Rotfüße, jede Menge und verschiedener Couleur.
Da gab es solche und solche ...
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... und solche ...
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... und solche.
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Solche auch ...
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Auch bei den Xerokomischen wollen wir uns nicht den Kopf zerbrechen wie wir sie nennen sollten.
Ebenfalls kräftig am sprießen ist momentan der Tränende Saumpilz, Lacrymaria lacrymabunda. Ich hoffe ja inständig mal den feuerfarbenen dieser Art wiederzufinden, aber bislang leider vergeblich. Zu Beginn meiner Forumskarriere fand ich den hier mal zufällig und bemerkte erst sehr sehr spät, Wochen nachdem ich Bilder von ihm eingestellt hatte, daß es nicht der gewöhnliche ist. Und seit dem jage ich ihm hinterher. Und das wo hier aberwitzig viele der gewöhnlichen Saumpilze wachsen. Ein hartes Brot! Glaubt mir.
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Weiterhin häufige Pilze sind diese Clitocyben.
Wahrscheinlich treiben sich davon auch mehrere Arten hier rum. Die zu trennen soll heute ebenfalls nicht unser Thema sein. Damit befasse ich mich im Herbst mal näher.
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Sehr erfreulich war der heutige Fund des Mehlräsling, Clitopilus prunulus ist er doch der beste Steinpilzanzeiger. Dann sind sie ja vielleicht nicht mehr weit, die guten Fichtensteinis.
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Was aber auf jeden Fall nahe war und scheinbar gut zu wachsen scheint waren Pfifferlinge.
Davon habe ich reichlich finden dürfen.
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Auch schon da, der Purpurfilzige Holzritterling, Tricholomopsis rutilans
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Dann fand ich eine Bovistenart oder zwei, welche ich vielleicht schon vor einigen Wochen zu Gesicht bekommen habe. Ich bin mir nicht sicher und überlegte seinerzeit ob die Pilze noch wachsen würden. Es scheint nun so.
Die beiden Fotos zeigen jedenfalls Pilze die nah beieinander wuchsen. Damit müßte ich mich mal auseinandersetzen.
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Häufig zu sehen waren dergestaltige Pilze. Mit denen habe ich mich heute aber nicht aufgehalten.
Stellvertretend für jede Menge anderer kleiner Pilze die unbestimmt vor sich hin wachsen durften zeige ich sie aber mal.
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Wie auch die Hobis heute fand der Mausmann eine ganze Menge Hundsruten, Mutinus caninus.
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Der Gesäte Tintling, Coprinellus disseminatus machte mir heute auch seine Aufwartung. Ich bin immer wieder begeistert wenn ich diese kleinen Pilzarmeen erblicke. Die kommen aus irgendeiner Anderswelt, sollte man glauben.
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Apropos Anderswelt.
Ist das hier eine Steinlaus ?
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Ebenfalls "steinern" ist jedenfalls dieser Pilz. Der Sommer-Steinpilz, Boletus aestivalis.
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Junge Goldgelbe Lärchen-Röhrlinge, Suillus grevillei zeigten sich auch schon auf meinem Wege. Die erscheinen hier eigentlich erst später im Jahr, normalerweise.
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Auch golden fallen diese Pilze einem ins Auge. Die fand ich heute sehr häufig an abgefallenem Astwerk meist - Goldgelber Zitterling, Tremella mesenterica
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Einziger Wulstling heute war dieser Narzissengelbe Wulstling, Amanita gemmata. Dieses Jahr sind die Amaniten ganz erstaunlich rar bis jetzt.
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Bei diesem Pilz könnt ihr gerne helfen, wenn ihr mögt. Ich habe noch nirgends nachgesehen welcher es sein könnte und komme wahrscheinlich so schnell auch nicht dazu. Darum sind Tipps willkommen. Den sah ich häufiger über den Tag. Er wuchs in kleinen Grüppchen auf Rasenflächen und bekommt erst ausgewachsen diesen Nippel oben auf seiner Mütze. Die gelbliche Farbe ist aber schon vorher vorhanden.
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Hocherfreut war ich über diesen Fund leckerer Champignons. Sieht das nicht zum Anbeissen aus ?!
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Naja ... und nachdem ich heute doch schon Mehlräslinge fand ... warum nicht auch gleich noch Fichtensteinpilze finden ? Et voila!
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Der Große war natürlich nichts mehr aber drei kleinere standen da auch noch in ihrem Versteck.
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Für mich war das ein sehr erfreulicher Gang in die Pilze denn tatsächlich gab es auch welche.
Und was soll ich sagen - es regnet dann wunderbar weiter und weiter. Möge das Myzel sich voll laufen lassen.
Ob es bei euch nun auch aufwärts geht weiß ich natürlich nicht, hoffe es aber. Wie es hier im Wald aussieht weiß ich nicht, denke aber der wird in kürze mit Pilzen folgen. Schade daß mir die Zeit fehlt nachzusehen.
Ich hoffe, ihr hattet ein bißchen was freudiges zum anschauen und bekommt sehr bald selber was davon in die Hand.
So ... und nun endlich die Pilze mal zubereiten.