Gnolme - aber welche?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 5.995 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • [font="Arial"]Hallo Pilzfreunde,
    bei diesem Fund weiß ich nicht so recht weiter...

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an nicht mehr bestimmbaren sehr zersetztem Baumstumpf.
    Fundzeit:
    22.07.2015
    Wuchsform:
    gesellig
    Oberfläche:
    cremeweiß bis rosa, sehr stark rötend bei Berührung, mit vielen kleinen transparenten Tropfen, die wie Augen eingebettet sind.
    Fleisch:

    weiß, sehr stark rötend im Schnitt und bei Berührung, sehr saftig, weich
    Größe:
    1-3 cm breit
    Geruch:
    etwas muffig
    Geschmack:
    nicht probiert
    [/font]


    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Hier seht ihr das starke Röten:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ja, sicher sicher sind das Gnolme ;)
    Nur wie heißen sie?
    Beste Grüße

    Dieter
    [/font]

  • Hallo Dieter!
    Suuuper! Du hast den Erstnachweis des Rötenden Tropfgnolms, Gnolmus guttulatus rubaea erbracht! Der ist es doch sicher Wert, in der Gnolmengalerie aufgenommezu werden...

  • Hallo Dieter!


    Ich wusste gar nicht, dass der so stark rötet, aber das, was du hier beschreibst und auf dem letzten Bild links schön zu sehen ist, lässt eigentlich nur den Getropften Saftporling (Oligoporus guttulatus) zu.
    Das Substrat sollte demnach wahrscheinlich Fichte sein.
    Auf die Art ist ja Mausmann schon gekommen.
    In welcher Höhenlage warst du denn unterwegs?
    Schade, dass dein Profil so wenig erzählt (wenigstens Wohnort?).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Danke Ingo,
    dann hak ich den mal so ab.



    In welcher Höhenlage warst du denn unterwegs?


    Siehe oben in der Beschreibung.
    Ja, Profil muss ich mal updaten...
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter!

    Zitat


    dann hak ich den mal so ab.


    Ja, das passt.
    Die Art mag ja montane Höhenlagen, aber ich glaube, inzwischen geht sie auch weiter runter.
    Überall gibt ´s den nicht. In meiner Region (Thüringer Schiefergebirge) gibt ´s den aber auch ganz gut.


    VG Ingo W

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  • Ah, interessant.
    OK, ich kann sagen dass ich den Letztes Jahr auch schon gefunden habe und zwar viel größer.
    Aber nur ein Fund letztes jahr --> muss also auch bei uns selten sein.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Mausmann!

    Zitat


    Bei uns Flachländern jedenfalls ist der nicht selten, meiner Beobachtung nach.


    Ok., dann wird er sich angepasst haben. Ist ja eine Art, die sich ausbreitet.
    Vor Jahren noch war sie lediglich in Mittelgebirgsregionen zu finden.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Wenn die Rostfärbung da ist, sollte das doch gerade ein Zeichen für O. guttulatus gegenüber O. stipticus sein, oder habe ich da was verdreht? Bei mir in der Gegend gibt es den allerdings meist deutlich langsamer rötend, so daß man das erst im Alter sieht, teils dann auch nur an den "Tropfenkratern".



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Das siehst du schon richtig mit der roten Farbe als ein Merkmal für O. guttulatus.
    Mir war nur nicht bewusst, dass das Fleisch bei Verletzung "schnell rötet".


    Schließlich sind das ja doch Unterschiede, ob was verletzungsbedingt und zusehends umfärbt oder aber altersmäßig bzw. allmählich eine Farbe annimmt.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Genau so, wie du schreibst! Er rötet, aber er rötet eben allmählich. Freilich, wenn ich einen Fruchtkörper zu mir nach Hause nehme und die Hyphen bis zum nächsten tag so langsam abzusterben beginnen, dann rötet er eben innerhalb von Stunden. Das kann man schon beobachten, aber es funktioniert eben nicht so wie ein Hexenröhrling.


    Bei einem Saftporling konnte ich auch schon beobachten, daß der auch auf Druck spontan (also innerhalb von Minuten) rötet.
    Das wäre Oligoporus fragilis (bezeichnenderweise Rötender Saftporling). Aber den habe ich noch nicht mit Tropfen gesehen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Bei einem Saftporling konnte ich auch schon beobachten, daß der auch auf Druck spontan (also innerhalb von Minuten) rötet.
    Das wäre Oligoporus fragilis (bezeichnenderweise Rötender Saftporling). Aber den habe ich noch nicht mit Tropfen gesehen.


    Der hat auch keine eingewachsenen Tropfen.
    Ich finde, bei der Verletzungsverfärbung von Oligoporus fragilis kann man auch schlecht vom Röten sprechen. Da kommt allenfalls ein Rostbraun zustande, aber das eben recht schnell.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Ich musste mir eben nochmal meine Bilder von der Art angucken. Auch da hast du recht: So ein richtiges Rot ist da nicht drauf. Und beim deutschen namen habe ich mir auch Braunfleckender Saftporling zu O. fragilis notiert. Nicht Rotfleckender.
    hier ist mal ein Bild, das ganz schön die Sofort - Verfärbung bei einem jungen Pilz zeigt:

    Aber klar: Ohne Tropfen. Ich halte Dieters Pilz auch keineswegs für O. fragilis. Nur die Intensität der Verfärbung bei ihm ist erstaunlich für O. guttulatus.
    Vom Getropften habe ich noch ein Schnittbild von einem jungen FK nach ein paar Stündchen im Döschen:

    Der rötete längst nicht so intensiv. Und mehr habe ich bisher eigentlich noch nicht gesehen, außer bei alten, trockenen fruchtkörpern, die ich aber dann schon so rot gefunden habe.


    Eine weitere Art gibt es glaube ich noch mit einer Tendenz zu ähnlichen Verfärbungen, die ich aber nicht kenne. Das wäre Leptoporus mollis. An den glaube ich hier aber auch nicht, denn auch der tropft wohl nicht.



    LG, Pablo.

  • Hallo ihr Lieben,
    also wenn O. fragilis rötet, hab' ich es mit den Augen, zumindest im rötlichen Spektrum. Er heißt ja auch "Braunfleckender Saftporling", was meiner Auffassung entsprechen würde.
    Den Getropften Saftporling kenne ich auch, aber von einem solchen "Röten" ist mir noch nichts in die Hand gekommen und knüppelhart ist er auch in der Jugend, im Gegensatz zur Meinung bzw. Beobachtung von Dieter. Guttationstropfen werden ja von vielen Porlingen gebildet, daraus gleich auf die Art zu schließen ist wahrscheinlich etwas zu voreilig und das Substrat gleich noch zu benennen auch. Nach Fichte sieht das aber nicht aus.
    Bei der von Dieter vorgestellten Art würde ich keine Bestimmung vornehmen wollen, aber Abortiporus biennis- Rötender Saftwirrling- nicht ausschließen.
    Grüße Fritz.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fritz!


    Da hast du recht. Wie ich schon an Ingo schrieb: Rot ist was anderes, als die verfärbung bei O. fragilis.
    Das obere Bild in meinem Beitrag ist das "röteste", was ich bisher bei der Art gesehen habe. Und das ist eigentlich mehr rostfarben.


    An Abortiporus biennis glaube ich bei Dieters Fund nicht. Erstens halte ich das Substrat schon für Nadelholz (ob Fichte, Kiefer oder noch etwas anderes sei mal dahingestellt) und dann kenne ich Abortiporus biennis auch wieder anders: Zumindest sieht man bei jungen fruchtkörpern obenauf meistens etwas krauses, bei älteren sollte man schon auch die recht groben, labyrinthisch - geschlitzten Poren erkennen können.


    Von der Konsistenz her ist O. fragilis natürlich deutlich weicher als O. guttulatus und A. biennis, aber doch nciht so zäh wie andere Porlinge zB aus dem Bereich Trametes oder Antrodia usw.
    Aber wenn hier das Fleisch "sehr weich" ist, dann wäre das auch so ein Punkt, der wider eben nicht so ganz zu O. guttulatus passt.



    LG; pablo.

  • Hallo Fritz!


    Beim Getropften Saftporling handelt es sich bei den namensgebenden Tropfen nicht um Guttationstropfen im herkömmlichen Sinn.
    Ich verwies ja schon weiter oben auf das letzte Bild des Ausgangsbeitrages und schrieb der Verständlichkeit halber später auch "eingewachsene Tropfen" (sieht man auch bei Pablos Schnittbild!). Dieses Phänomen kenne ich nur von Oligoporus guttulatus und habe deshalb überhaupt kein Problem, Dieters Pilz so zu nennen.


    Keinesfalls stimmt deine Einschätzung, dass jugendliche Ol. guttulatus knüppelhart sind. Da liegst du falsch. Die Konsistenz ist vergleichbar mit Gummi. Hart werden die Fruchtkörper erst, wenn sie sehr alt sind bzw. austrocknen.


    Zitat


    ..... daraus gleich auf die Art zu schließen ist wahrscheinlich etwas zu voreilig und das Substrat gleich noch zu benennen auch. Nach Fichte sieht das aber nicht aus.


    Ich halte es durchaus nicht für voreilig.
    Was das Substrat angeht, so "benenne" ich das lediglich als wahrscheinliche Möglichkeit ("sollte" und "wahrscheinlich" sind meine gewählten Worte). Ich würde aber des Spaßes wegen sogar einiges darauf setzen, dass ich mit "Fichte" recht behielte, ließe sich das ganze aufklären.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Zu Oligoporus guttulatus kann ich auch noch Bilder beisteuern.


    Für mich stellt es sich so dar daß die Färbung durch die abgesonderte Flüssigkeit transportiert oder hervorgerufen wird. Auf dem nachfolgenden Bild eines taufrischen Exemplars sieht man beispielsweise die vielen fleischfarbenen Tröpfen recht deutlich. Für mich daher auch weder rot noch braun. Fleischfarben oder rosafarben wäre die Wahl meiner Beschreibung.
    Farbe entdeckt man jedenfalls nur unter den Tröpfchen.



    Dieser junge Fruchtkörper war nach meinem Empfinden ziemlich elastisch oder nachgiebig. Unter "weich" kann man sich vieles vorstellen. "Saftig" trifft es doch ganz gut. Man kann den Pilz gut drücken so daß er nachgibt.



    Das nächste Bild ist ein Foto unmittelbar nach dem Schnitt.
    Die zu sehende Färbung war also schon im Pilz vorhanden und enstand nicht erst daraufhin.




    Noch mal näher ran.





    So stark verfärbte Pilze wie Dieter sie zeigt habe ich auch schon gesehen.
    Allerdings nicht mehr am Holz sitzend, meine ich. Ich würde meinen das passiert wenn der Pilz trocknet.
    Vielleicht ist das Maß der Verfärbung an der Menge der ausgetretenen Guttationsflüssigkeit zu messen ?
    Auf dem zweiten Bild von mir sind ja nun auch farbige Zonen im Pilz zu erkennen. Da war doch höchstwahrscheinlich mal Guttationsflüssigkeit, nicht wahr ? Wenn die mittlerweile dort weg ist, dann muß ja das Fehlen dieser Flüssigkeit für die Färbung ursächlich sein, oder ? Die weißen Stellen scheinen ja nicht "nass" zu sein. Vielleicht verbleibt von der Flüssigkeit irgendein Salz, ein Mineral oder so etwas das oxidiert ?!
    Wäre meine Überlegung.
    Dieters Pilz hat auf seinem Nachhauseweg vielleicht so einige Quetschungen erleiden müssen. Wenn dadurch allerhand Flüssigkeit nach außen gedrückt un dort abgewischt oder verdunstet ist dann gab es da viel Trockenlegung und somit viel Verfärbung. Womöglich herrschte auch warmes Wetter das ebenfalls dabei mithalf.
    Aber das sind auch nur Überlegungen die kilometerweit an den Tatsachen vorbeigerdet sein können. :)
    [hr]
    Ich sehe gerade Ingo hat was zu den "Guttationstropfen" geschrieben.


    Hört sich eigentlich plausibel an.
    Aber nicht wegen der Theorie mit dem Einschließen der Tropfen. Ich denke nämlich die eingeschlossenen Tröpfchen wären nur Boxenstops, keine Endhaltestellen. Die Flüssigkeit des Pilzes vermute ich hingegen als Baustofflieferant. Das ist ja eine andere Funktion als der Überschußwegtransport von Mineralstoffen. Das ist doch was Guttationstropfen machen.
    Damit kommt er zu weiterem Wachstum, so meine Vermutung. Nahrung braucht ja er keine.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Das nenne ich mal eine gut durchdachte Theorie zum Zusammenhang von Tropfen und verfärbungen bei O. guttulatus. :thumbup:
    Es könnte sehr wohl was dran sein, da die verfärbungen ja oft von den "Tropfkratern" ausgehen, also von den Stellen, wo sich die Tropfen nachher an die Oberfläche gearbeitet haben. Und das ist ja auch dann schon zu sehen, wenn man die Pilze im Wald findet.
    Neben den großen stehen ja meist auch ganz viele kleine Tropfen, die dann zusammengenommen eine mehr flächige Verfärbung vorgaukeln.
    Das jetzt mal zu Untersuchen, auch welche chemischen Prozesse und Stoffwechselprozesse des Pilzes dahinter stecken, wäre spannend.


    Zur Konsistenz: Wie schon gesagt, O. guttulatus ist weicher als zB Trametes, aber eben fester als andere Saftporlinge. Arten der Gattung Tyromyces zB sind oft richtig bröckelig, wattig, weich. Und das auch noch im Alter. O. guttulatus ist jung eher weich, eben wegen dem vielen Wasser drin. Aber nicht so weich, wie ich zB Tyromyces kmetii kenne oder O. fragilis (= Postia fragilis) oder O. caesius (= Postia caesia).
    Dafür wird O. guttulatus im Alter fester, kann sogar ganz schön hart werden, wenn er irgendwann nicht mehr tropft und zudem noch austrocknet.
    So richtig mega - weich wäre dann zB Parmastomyces mollissimus (im frischen Zustand). Wieder eine ganz andere Konsistenz als O. fragilis und nochmal ganz anders als O. guttulatus. Was auch extrem weich ist, ist frischer Schwefelporling (also ganz junger Laetiporus). Mit diesem Attribut "streichzart" würde ich zB junge O. guttulatus auch nicht ebschreiben wollen, da wären die schon nochmal deutlich stabiler.



    LG, Pablo.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    da Ingo ja größten Wert auf die Wortwahl legt, und da ja der favorisierte Gummi eine recht dehnbare Sache ist, korrigiere ich meine angeführte Konsistenz zu "gummiknüppelhart". :haue:
    Höchstwahrscheinlich lässt sich dieser "Gnolm" nicht mehr klären bzw. das "Basta" wird akzeptiert. Wenn Dieter einen Rest durchkauen könnte und dabei nicht meilenweit spuckt könnte ich mich sicherer fühlen mit meiner Annahme, O. guttulatus (im IF Postia guttulata) aber müsste gallebitter sein. Wetten tu' ich aber nicht, finde das in diesem Zusammenhang richtig albern.
    Apropos "voreilig": Namengebend waren schon die Guttationstropfen im herkömmlichen Sinn, SACCARDO nannte ihn ja "guttulatus" (mit Tröpfchensaum, mit Tröpfchen besetzt), PECK's "maculatus" (gefleckt), etwas früher beschrieben, bezog sich auf die durch das Eintrocknen verursachten Flecken. Wenn der Name sich auf Mausmanns "Boxenstops" beziehen würde, hätte das Epithet "guttuliferus" (Tropfen enthaltend) heißen müssen. Solche Unterschiede finden sich auch in anderen Sprachen, sogar mit anderem Wortstamm. Dazu die Quelle: BERGER (1980) "Mykologisches Wörterbuch in 8 Sprachen". Nur der Pingeligkeit halber.


    PS: Ich habe mein Rentnerdasein in letzter Zeit zu meiner –žMykologischen Findung–œ genutzt, und mich in zahlreichen Berliner Bibliotheken gebildet. Ich hoffe, dass ich die Pilzexperten im Forum mit meinem Beitrag nicht zu sehr gelangweilt habe!


    Grüße Fritz.

  • Ich bedanke mich für die Beiträge,
    sehr spannendes Thema muss ich sagen, auch wenn ich als Anfänger nicht so viel dazu sagen kann.
    Werde auf jeden Fall das nächste mal kräftig darauf herum kauen bis nix mehr davon übrig ist.
    ;)
    Greets
    Dieter

  • Hallo Fritz!


    Ich bin zwar weit weniger bibliotheks-mykologisch gebildet (habe auch arge Probleme, vieles zu akzeptieren, was so im Laufe der Zeit in mykologischer Hinsicht niedergeschrieben wurde), aber deine Aussage.....

    Zitat


    ....korrigiere ich meine angeführte Konsistenz zu "gummiknüppelhart"


    ...ist für mich an sich ein Widerspruch: Gummi ist einfach nicht knüppelhart!


    Zitat


    Höchstwahrscheinlich lässt sich dieser "Gnolm" nicht mehr klären bzw. das "Basta" wird akzeptiert


    Eher das "Basta", weil es einfach so ist.
    Natürlich kannst du gern Alternativen bringen, sofern du welche findest!


    Zitat


    Wetten tu' ich aber nicht, finde das in diesem Zusammenhang richtig albern.


    Ich nicht!
    Ist hin und wieder ein Spaß, der letztlendlich dem recht gibt, der die Art gut kennt. Und die 100 Forum-Chipse, die jeder hat, werden ja auch nicht besser, wenn sie nicht bewegt und benutzt werden.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Gummi kann sehr wohl knüppelhart sein. Hart wie Gummiknüppel z.B. :) Obwohl dieser ja gar nicht aus Gummi sein muß. Ist aber auch unwesentlich denn der genommene Vergleich müßte nur gummiknüppel...hart verstanden werden.


    Was das guttulatus betrifft, so ist das natürlich auch nur ein Name. Wahrscheinlich dachte man sich bei der Namensgebung schon etwas. Aber ob dessen Schöpfer damals sicher wußte was wir heute diesbezüglich hinterfragen? Und warum hört man den Bronzeröhrling im Wald nicht röhren und wieso ist er nicht metallen? Hat das was damit zu tun daß Gyromitra esculenta gar nicht essbar ist? Naja, essbar schon aber dann auch ziemlich ungesund. Natürlich veralbere ich das jetzt ein wenig aber eigentlich will ich damit nur sagen daß hinter einem Pilznamen ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluß liegen muß.
    Mag ja sein daß der Pilz guttuliert. Vielleicht aber auch nicht. ;)



    Was die Konsistenz noch ein bißchen plastisch machen kann ist des Schneiden des jungen Pilzes.
    Das ging fast wie durch Butter. Ich erinnere mich beim Schnitt durch den Pilz überlegt zu haben ob es passend wäre ihn mit dem Schnitt durch einen zarten Schwefelporling vergleichen zu dürfen. Es kam dem schon recht nahe, war dennoch nicht ganz das gleiche. Aber auch das zeigt wie weich dieser Pilz war.

  • Hallo Ingo,


    da du eine –ž weit weniger bibliotheks –“ mykologische Bildung hast, und auch mit dem was die Literatur bietet nicht unbedingt einverstanden bist, gehe ich davon aus, das du dein Wissen bereits mit der Muttermilch aufgesaugt hast! Das man sich über einen meinerseits, eher witzig ironisch gemeinten Beitrag so aufplustern kann, ist schon sehr Lustig. Humor unterstelle ich dir jedoch nicht! Wenn ich so in das Archiv schaue, scheinst du einer der Nutzer zu sein, für den es nur die eigene Meinung, und somit das letzte Wort gibt. Sorry!


    Liebe Grüße Fritz

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, Fritz!


    Aber Wenn du schon das Archiv nicht aufmerksam zu lesen scheinst, genieße ich auch lieber dein in wenigen Monaten angelesenes Wissen mit Vorsicht.
    Was diese unsinnigen Unterstellungen gegenüber Ingo jetzt sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Aus leidigen Vorgeschichten könnte ich da einen gewissen verdacht ableiten, will dir aber auch nicht unrecht tun, falls es anders wäre.


    Es kann sein, daß du dir auch einfach auf den (imerhin noch ganz schön kurzen) Schlips getreten fühlst, das kann passieren, ist aber kein Grund so rumzupöbeln. Ingo ist ein Skeptiker, und das ist sehr gut so! Wissenschaft entwickelt sich nur durch Skepsis, unreflektiertes Nachplappern ist der größte Feind des Denkens und der Forschung. Versuch doch, die Hilfe anzunehmen, die Dinge auch mal kritischer zu sehen und vor allem: Mit eigenen Erfahrungen abzugleichen.
    Das, was Ingo nicht nur an Felderfahrung sondern auch an Literaturwissen intus hat, davon bist du mit sicherheit sehr weit entfernt. Das ist nichts, was man sich in ein paar Monaten anlesen kann, selbst wenn man 24 Tunden am Tag permanent durchliest.
    Und ohne Felderfahrung ist das schönste Literaturstudium für die Katz, es führt zu nichts außer einer Menge Mißverständnisse.
    Ich würde mir wünschen, daß du dein Literaturwissen nimmst und es auch in die Praxis umsetzt. Kommentare fachlicher Art sind jederzeit hier erwünscht, noch wichtiger ist aber auch, daß du dein Wissen mit nach draußen nimmst und selbst Pilze untersuchst.
    Wenn dazu Kommentare von erfahrenen Pilzkennern kommen, dann nimms doch einfach mal so hin. Und beurteile die eigenen Funde auch anhand dieser Funde mit dem nötigen kritischen Auge.


    Langer Rede kurzer Sinn:
    Anfeindungen gegenüber Mitgliedern, erst recht in der Form, werden hier nicht geduldet.
    Fachlich mitdiskutieren: Jederzeit.
    Anderer Meinung sein: Völlig in Ordnung.
    Das auch kundtun: Kann man auch machen.
    Aber: Das ist ein Pilzforum, kein Boxring. Wenn du Streit suchst, dann nicht hier.



    LG, Pablo.