Netzstieliger Hexenröhrling und Wulstiger Lackporling?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.635 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    hier mal die Funde meiner heutigen kurzen Tour:


    Als erstes habe ich einen mutmaßlichen Netzstieligen Hexenröhrling gefunden:


    Hut:
    Der Hut hat einen Durchmesser von 18 cm ist hell- bis dunkelbraun gefärbt. Die Röhren sind gelb-rötlich, direkt am Hutrand eher gelb ohne Rottöne. An Druckstellen ist die Röhrenfarbe beinahe schwarz. An einer Fraßstelle zeigt sich, dass die Röhren unter der Oberfläche gelb sind, der Röhrenboden ist ebenfalls gelb. Zwischen Stiel und Röhren ist eine Ausbuchtung erkennbar.


    Stiel:
    Der Stiel ist breit und bauchig und zeigt gelbe, rote, blaue und schwarze Farbtöne. Es ist ein dunkles Netzmuster zu erkennen.


    Verfärbung:
    Beim Zerschneiden des Pilzes stellt sich sofort eine Blaufärbung von Fruchtfleisch und Röhren ein.


    Geruch:
    Angenehm pilzig.


    Begleitbäume, Substrat:
    Der Fruchtkörper stand inmitten der Stadt auf einer Grünfläche, wenige Meter von einer Birke entfernt.


    Bilder: (Bild mit zerschnittenem Fruchtkörper wurde unmittelbar nach Schnitt aufgenommen)









    Den zweiten Fund benenne ich mal als Wulstigen Lackporling, leider habe ich da nur zwei Bilder und keine über die Bildinformationen hinausgehende Beschreibung.



    Ich gebe KEINE Freigabe zum Essen von Pilzen! Für Essbarkeitsfragen bitte an den lokalen Pilzverein bzw. Pilzsachverständigen wenden.

    Einmal editiert, zuletzt von MycoAlex ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Den Netzstieligen kann man nach deinen guten Bildern und der Beschreibung bestätigen, auch ohne roten Röhrenboden. :thumbup:


    Bei dem Lackporling wird's so nicht gehen. Das können theoretisch sogar Zunderschwämme sein mit den teils etwas am Substrat herablaufenden Röhrenschichten. Ein Lackporling ist aber nach den Bildern wahrscheinlicher und mein Gefühl sagt mir hier es wäre der Flache (Ganoderma applanatum), aber bei den beiden hat mich mein gefühl auch schon ab und an getäuscht.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alex,


    ich wär hier auch für den Flachen; rein gefühlstechnisch. Leider ist das Bild von den Fruchtkörpern wirklich sehr unscharf und ohne Schnittbild sind die beiden wirklich so gut wie nicht sicher zu trennen.


    l.g.
    Stefan

  • Ich reiche nochmal eine mikroskopische Aufnahme der Sporen nach (auch wenn es hier sicherlich überflüssig ist). Mein Mikroskop ist leider nur ein Einsteigermodell und daher sind Vergrößerung und Auflösung eher bescheiden. Zur Größen- und Formanalyse reicht es aber.
    Ich garantiere nicht für die exakte Skalenrichtigkeit, weil ich die Längenskala anhand eines Bildes meiner Erythrozyten (musste Blut lassen :D ) mit Abgleich der Literaturangabe über deren Größe (ca. 7,5 µm) ermittelt habe.


    Die Maße und die Form der Sporen passen zum Netzstieligen Hexenröhrling.


    Ich gebe KEINE Freigabe zum Essen von Pilzen! Für Essbarkeitsfragen bitte an den lokalen Pilzverein bzw. Pilzsachverständigen wenden.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Die Sporen der meisten Boleten sind ziemlich ähnlich. Um da signifikante Unterschiede zur Unterscheidung einzelner Arten dran fest zu machen, muss man schon sehr genau messen und auch recht viele Sporen ausmessen. Wichtig ist dann meistens auch der Q - Wert (Länge - Breite - Verhältnis). Um da aber was rauszulesen brauchst du schon mindestens zwei Dutzend Messungen aus einem Abwurfpräparat.
    Was man bei deinen Sporen aber sicher sagen kann: Es sind Boletus - Sporen. Und sie passen durchaus zu Boletus luridus (für Schlaumeier: Suillellus luridus ;) ).



    LG, Pablo.