So gesehen.....

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • So gesehen.....
     
     
    ...sieht das hier nach reichen Funden aus. Es ist allerdings die Zusammenfassung der Funde von mehreren Tagen, zweistelligen Kilometer- und Stundenwerten. Es hat zwar geregnet, aber eben nur wenig und schon ist wieder alles trocken.
     
    Dennoch, 3 persönliche Neufunde, einer davon noch nicht für NRW dokumentiert, sind gar keine schlechte Ausbeute.


    Cantharellus friesii (Samtiger Pfifferling)
     
    Diese Art scheint häufiger zu werden, oder die letzten trockenen Jahre liegen ihr einfach. Jedenfalls konnte ich sie erneut, neben einigen echten Pfifferlingen, finden.





    Clitocybe cf. gibba (Ockerbraunder Trichterling)
     
    Sollte es jedenfalls sein.
     

     

    Coprinellus angulatus (Kohlen-Tintling)
     
    Die bereits mehrfach beschriebene Brandstelle ist ziemlich produktiv. Coprinellus angulatus ist in Verbindung mit dem Substrat recht leicht an den Mitra-förmigen Sporen zu erkennen.
     








    Cystolepiota seminuda (Behangener Mehlschirmling)
     
    Der hat mich leicht in die Irre geführt, da vom Behang nichts zu sehen war. Ich wüsste aber nicht, was es sonst sein sollte.
     



    Leccinum pseudoscabrum (Hainbuchen-Röhrling)
     
    Keine Besonderheit, aber genau im richtigen Pfannenalter.
     
     






    Lepiota cristata (Stink-Schirmling)
     
    Nomen est Omen. Der Ring war vorhanden, nur bei dem umgelegten Exemplar nicht mehr.
     
     




    Marasmius rotula (Halsbandschwindling)
     
    Sehr hübsch und in allen Altersklassen anzutreffen
     




    Melastiza flavorubens (Braunhaariger Kurzhaarborstling)
     
    So dicht gedrängt hab ich ihn auch noch nicht gefunden. Aber die Sporen sind immer wieder hübsch.




     
    Mycena rubromarginata (Rotschneidiger Helmling)
     
    Obwohl recht häufig, kann ich es nicht lassen die Lamellen zu fotografieren.
     



    Neoboletus luridiformis (Flockenstieliger Hexenröhrling)
     
    Zwei Prachtexemplare, die das Los der Hainbuchenröhrlinge teilen mussten.
     


    Peziza echinospora (Brauner Brandstellen-Becherling)



    Ein weiterer, persönlicher Neufund. Wie der Name schon sagt, ebenfalls von besagter Brandstelle
     








    Pluteus cf. nanus (Flockigbereifter Dachpilz)
     
    Da bin ich nicht ganz sicher ob der fast runden Sporen. Es gibt da noch zwei Kandidaten, die eventuell in Frage kommen.
     





    Scutellinia heterosculpturata (Verschiedenornamentierter Schildborstling)
     
    Mein liebster Erstfund und für NRW noch nicht gelistet. Und noch dazu die 19te Scutellinia aus meiner Region.


    Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich keim Makrofoto von diesem Fund. Fotografiert hab ich sie, das weiß ich. Vermutlich irrtümlich gelöscht.
     
    Charakteristisch sind die z.T übergroßen Warzen, die jedoch nicht jede Spore aufweist. In Verbindung mit den für diese Gattung sehr dünnen Haarwänden und absolut überwiegend einfachen Haarwurzeln, selten bifurcat, recht gut zu bestimmen.










     
    Tylopilus felleus (Gallenröhrling)
     
    Auch keine Seltenheit, aber "niedlich"
     



    Xerocomus rubellus (Blutroter Filzröhrling)
     
    Der trägt seinen Namen zu Recht, wie die farblich nicht verschlimmbesserten Fotos zeigen.




     
     
     
    Ende der Geschichte. Ich frage mich immer wieder, wie die Pilzwelt wohl aussehen würde, hätte es nur halbwegs ausreichend geregnet.


    Ach so. Für Korrekturen/Hinweise, insbesondere der Lamellendinger, bin ich dankbar.

  • Hi Ralf,


    das sieht doch mal gar nicht so schlecht aus und Glückwunsch zum Erstfund :thumbup: .


    Zeit dich wieder besuchen zu kommen nicht wahr? Aber dann wohl 3 oder 4 mal damit man was findet. Ich habe heute gerade mal ein paar Goldie gefunden sonst alles Trocken.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf!


    Das ist doch schon ganz beachtlich. :thumbup:
    Du solltest dir auch Gedanken machen, was alles hätte nicht sein können, wenn.
    Nämlich nichts und wenn es bei dir genauso viel geregnet hätte, wie hier. X/
    Aber egal, ich wünsche uns allen möglichst bald möglichst konstant gutes Wetter.
    Und da rede ich von Dauerregen. Nicht von zwei gewittrigen Schauern in zwei Monaten. Bei dir soll's weiter wachsen.



    LG, Pablo.

  • Feine Bilder von interessanten Arten zeigst du mal wieder, Ralf! :thumbup:
    Den Kohlentintling zB habe ich seit Jahren nicht gesehen!



    Scutellinia heterosculpturata (Verschiedenornamentierter Schildborstling)
    Mein liebster Erstfund und für NRW noch nicht gelistet. Und noch dazu die 19te Scutellinia aus meiner Region.


    Hier habe ich allerdings meine Zweifel!
    Sc. heterosculpturata hat nicht so breite Sporen. So sagt es zumindest die Literatur.
    Eher sehe ich die Art in der Variabilität von Sc. umbrorum.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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  • Pluteus cf. nanus (Flockigbereifter Dachpilz)
     
    Da bin ich nicht ganz sicher ob der fast runden Sporen. Es gibt da noch zwei Kandidaten, die eventuell in Frage kommen.
     


    Bei Dachpilzen muss man unbedingt die Huthaut mikroskopieren. Nur mit Sporen und Zystiden kommt man nicht weit.
    Vom makroskopischen her wäre P. nanus durchaus eine Option.


    Beste Grüße
    Harald

  • Hallo Ralf!


    Zitat

    Clitocybe cf. gibba (Ockerbraunder Trichterling)


    Dort steht zwar schon ein "cf.", aber ich möchte trotzdem nochmal sagen, dass ich mit der Bestimmung Probleme hätte. Ok., die Papille muss nicht immer sein, aber die Farbe?
    So würde eine ordentliche Clitocybe gibba für mich aussehen:
    http://www.funghiitaliani.it/uploads/post-620-1169197759.jpg


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    schöne Bilderstrecke. :thumbup: Mein Beineid für so einen Artenreichtum bei er aktuellen Trockenheit. Meine (kritischen) Anmerkungen zu deinen Bestimmungen hinsichtlich Clitcybe gibba und Pluteus nanus haben schon Ingo und Harald vorweg genommen.


    Dachpilze sind dankbare Bestimmungsobjekte. Mit gutem Bestimmungsschlüssel (aus meiner Sicht ist Gröger Band 2 derzeit das beste, was es gibt) und einem gescheiten HdS-Schnitt ;) können Dachpilze sehr gut bestimmt werden.


    Von Clitocybe habe ich keine Ahnung; aber ich halte das auch nicht für gibba, zumal der ja jetzt auch nicht mehr bei Clitocybe steht, sondern bei Infundibulicybe. Muss neu sein; hab ich vorher noch nie gehört. ;)


    l.g.
    Stefan


    P.S. Cantharellus friesii ist im Dresdner Raum in den letzten Jahren sehr häufig vertreten gewesen. Letztes Jahr meine ich sogar mehr gefunden zu haben als C. cibarius.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Ich stimme Euch in allen Punkten zu! Die Sporen kamen mir auch gleich komisch vor ^^ :D;)


    Hoffentlich finde ich auch irgendwann mal die Zeit für einen Mikroskopierkurs :cool:


    Ansonsten kann ich allen beipflichten: Du hast wirklich Glück, dass überhaupt was wächst.
    Es könnte natüüürlich besser sein, komme einfach zu uns in den Norden hoch :giggle:


    Deine Bilder sind nach wie vor spitze :thumbup: Vor 1 Woche fand ich zum ersten Mal hocherfreut die Albinoform des Pfifferlings. Es konnten IMHO keine >> blassen Pfifferlinge << gewesen sein, weil die Leisten überhaupt keinen Gelbton aufwiesen. Leider hat es dermaßen geschüttet, dass ich keine Bilder machen konnte. Den Standort habe ich mir aber gut gemerkt und werde sie gelegentlich wieder aufsuchen und hoffentlich schöne Bilder machen können (wenn sie niemand rausgerupft hat).

  • Hallo Ralf


    Du hast uns eine absolute Bereicherung in der aktuell doch weit verbreiteten Pilzflaute geliefert. Bei vergleichbarem Zeit- und Kilometeraufwand gab es linksrheinisch gerade mal ein Einzelexemplar des Dickblättrigen Schwarztäublings und einen Schildborstling. Am vergangenen Wochenende buchstäblich nichts.
    Bei dem Trichterling mag ich ebenfalls nicht so recht an C. gibba glauben und bei dem Dachpilz kann ich nur wiederholen, dass ohne Huthaut in der Gattung fast nichts geht.


    Deine Bilder sind wieder erstklassig!


    LG Karl

  • Danke für das Lob und vor allem für die konstruktive Kritik. Ihr wisst ja, dass ich mit den Basidiomyceten so meine Probleme habe. Viel zu wenig Zeit halt, um mich neben den Ascos auch noch damit eingehender zu beschäftigen. Um so wertvoller sind die Denkanstöße und Hinweise hier in diesem Forum.



    Hierauf gehe ich gezielt ein, denn ich hatte diesen Einwand fast erwartet. :)




    Hier habe ich allerdings meine Zweifel!
    Sc. heterosculpturata hat nicht so breite Sporen. So sagt es zumindest die Literatur.
    Eher sehe ich die Art in der Variabilität von Sc. umbrorum.


    LG Nobi


    Die Problematik bei der Bestimmung diverser Scutellinia liegt in der z.T. enormen Variabilität von Sporengrößen und Ornamentation. Du hast natürlich Recht, dass man bei so recht breiten Sporen auch an den Komplex um S. umbrorum denken muss. Habe ich auch gemacht.


    Jedoch ist die Form und Ausbildung der Haare ebenso ein wichtiges (manchmal sogar entscheidendes) Merkmal wie die Sporen und muss unbedingt mit in Betracht gezogen werden, um zu einem korrekten Ergebnis zu kommen.


    Die Haare von S. umbrorum sind überwiegend tri- oder gar multifurcat. Und sie haben wesentlich dickere Haarwände. Bei diesem Fund hier gab es nur sehr wenige bifurcate Haare, die absolute Mehrheit war mit einer einfachen Wurzel versehen. Die Haarwände waren mit max. 2,3 µm außergewöhnlich dünn.


    Für S. umbrorum spricht lediglich die Breite der Sporen. Alle anderen Merkmale passen nicht zu S. umbrorum, dafür aber hervorragend zu S. heterosculpturata. Darum bin ich mit dieser Bestimmung auch sehr sicher.


  • Ich an deiner Stelle wäre erst sicher, wenn die Sporenbreite passen würde!
    Bitte nicht falsch verstehen, Ralf!
    Ich gönne dir diesen Fund von Herzen, hätte allerdings nicht den Mut, die Art als heterosculpturata festzuzurren.
    Auch die Sporen von umbrorum können große und kleine Tuberkel aufweisen.
    Die Haare sind natürlich ein starkes Argument für heterosculpturata.
    Dennoch wäre das für mich solange ein cf., bevor nicht Benat Jeannerot oder Neven Matocec ihr ok gegeben haben! ;)


    Vielleicht bin ich auch nur zu ängstlich.


    LG Nobi


    PS. Hast du eigentlich den einleitenden Teil der Scutellinia-Studien von Neven?
    Immerhin 58 Seiten und u.a. Beschreibungen und Zeichnungen von umbrorum und heterosculpturata.
    Falls ja ist gut, falls nicht findest du ihn hier.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    es freut mich, dass Du hartnäckig nachfragst. Nur so ergeben sich interessante Diskussionen.


    Die Arbeit von Neven kenne ich natürlich, trotzdem vielen Dank. Ich habe auch, so weit ich weiß, alles von Benat, mit dem ich schon mehrfach in Kontakt war. Und grade den frage ich sehr gerne, wenn ich unsicher bin.
    Nach nun mehr als 300 untersuchten Kollektionen glaube ich mich jedoch, von ganz speziellen Dingen abgesehen, einigermaßen abnabeln zu können ohne den Experten natürlich das Wasser reichen zu können.


    Der Knackpunkt ist hier die Sporengröße, insbesondere die Breite. Der Rest der Probe passt, wie schon gesagt, auf S. heterosculpturata, wie die Faust aufs Auge.
    Schaut man sich nun die Bandbreite der Sporengrößen von S. umbrorum an, und setzt die Masse der von allen (Hobby)-Mykologen untersuchten Proben ins Verhältnis zur relativen Seltenheit von S. heterosculpturata, so kann man daraus schließen/vermuten, dass die tatsächliche Bandbreite der Sporengröße von S. heterosculpturata noch gar nicht erfasst ist. Neven hat z.B. nur einen einzigen Fund untersucht.
    Kullmann setzt S. heterosculpturata in die Sektion Hirtulae und damit sehr nahe an S. umbrorum. Und das dürfte so falsch gar nicht sein. Warum sollte diese Art in den Sporenmaßen derart beschränkt sein, wie es z.B. Schumacher beschreibt? Zudem gibt auch Schumacher, neben der Ornamentation, ausdrücklich die Ausbildung der Haare als charakteristisch an.


    The caracteristic "heterosculptured" ascospore-wall and the gracil hairs with a simple or stilt-rooted base characterize this species.


    Klar, die Sporenbreite kann man als Unsicherheitsfaktor werten. Aber man findet bei min. 50-60% aller Scutellinia-Proben einen Faktor, der nicht so richtig passen will. :(


    Lat not least will ich Dich keinesfalls überreden. :) Und ich schätze Deine Fachkenntnis viel zu sehr, um Deine Einwände als unzutreffend zu werten. Darum werde ich nachsuchen, und den nächsten Fund direkt zu Benat schicken. Bis dahin bleibe ich bei der benamsung, mit einem wohlwollenden Nobi-Fragezeichen. :)


  • Eher zua weng. :D


    Jungs, seid ihr irre.... :D:D:D


    besser als Gutenachtgeschichten...


    erst diese Fachsimpeleien, und dann wieder dieser göttliche Humor, na du weißt schon wer.... fühl dich angesprochen...


    im Herbst noch zwei Pilzseminare, mal sehen , ob ich dann schon mehr mit-simpeln kann :shy::shy:

    lG
    eljota-im-walde


    >Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.< (Picabia)


  • Darum werde ich nachsuchen, und den nächsten Fund direkt zu Benat schicken. Bis dahin bleibe ich bei der Benamsung, mit einem wohlwollenden Nobi-Fragezeichen. :)


    Gefällt mir, Ralf! :thumbup:


    LG Nobi

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