... oder
"Unterpilzte Südlinge in Hamburg".
Ein Spontantreffen auf dem Friedhof der Friedhöfe.
Manchmal klappt sowas ganz gut. Pilzler aus A sind mal eben in B und hätten Lust auf ein gemeinsames Pilzfreundetreffen bei C. So geschehen an diesem Wochenende.
Anna (Naan83) und Stefan (Nafste79) sind momentan im deutschen Norden unterwegs. Da beide chronisch unter Pilzarmut fast schon dehydriert sind haben sie einfach mal ein paar Nordlichter angefunkt ob man da nicht was machen kann. Zum Beispiel sich rubbeldiekatz mal treffen und Pilze finden. Das wäre doch mal ´ne Maßnahme.
Klar daß wir da nicht tatenlos zusehen konnten und so haben wir kurzerhand ein Treffen auf dem Ohlsdorfer Friedhof auf die Beine gestellt. Daß das so gut geklappt hat ist schon großartig, denn da war eigentlich keine Zeit zum planen übrig.
Neben Stefan und Anna fanden sich noch Kuschel, Mentor1010, Fischmetzger und meine Wenigkeit Mausmann sowie nochn Pilz, mal eben aus Bremen rübergeknattert, in Hamburg ein.
Und ich spinne keinen Seemannsgarn wenn ich sage: "Das hat sich gelohnt!"
Vorab waren Fischmetgzer und ich schon ein paar Stunden vor den anderen da um ein wenig zu sondieren was so wächst und wo man lang gehen könnte.
Einen Steinpilz fanden wir jedenfalls schon mal.
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Auch Boviste entdeckten wir,
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Safran-Schirmlinge,
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diverse Champignons
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sowie Lackporlinge.
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Milchlinge wie dieser vermeintliche Gebänderter Hainbuchen-Milchling, Lactarius circellatus
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Im Besonderen fanden wir aber Täublinge, noch und nöcher!
Reizüberflutung für die beiden Gäste.
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Ebenfalls in großer Zahl fanden sich Wulstlinge, insbesondere Perlpilze.
Als Fischmetzger und ich morgens noch inspizierten sahen wir interessante Frisuren im Perlpilzsalon.
Da hatte wohl so mancher noch die Morgentoilette vor sich.
Struwellook oder Iro, alles zu sehen.
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Von diesen schimmelbefallenen Modellen sahen wir total viele. Ziemlich skuril das ganze.
Als später die anderen dazu kamen waren die Frisuren schon wieder in sich zusammengefallen.
Aber hier können auch sie nun noch Bilder davon sehen.
Als wir uns also trafen war erstmal Gruppenkuscheln angesagt. Die Namensgeberin durfte sich ausleben.
Solche Gelegenheiten bieten sich ja geradezu dafür an.
Dann haben wir nicht lange gewartet und uns in die Pilze gestürzt.
Der Titel dieses Berichtes lässt es erahnen. Es gab Täublinge in rauhen Mengen. Da kann man in Verzückung geraten, was wir auch taten, und später dann daran verzweifeln. Sooo viele Täublinge! Und vor allem sooo viele essbare.
Es gab aber auch andere Pilze zu sehen.
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Etwas mit Milch,
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etwas ältliches mit Dellen,
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etwas junges mit rotem Käppchen.
Laubwald-Rotkappe, Leccinum aurantiacum
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Entolomas gab es zu passieren,
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kleines zu registrieren
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und fotogenes zu fotografieren.
Stink-Schirmling, Lepiota cristata
Erfreulich zahlreich war heute auch der Orangegelbe Scheidenstreifling, Amanita crocea.
Da freute sich der Mykophage den mal einsammeln zu können.
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Bei diesem Gesellen hingegen lässt er lieber die Finger davon. Die Karbol-Champignons, Agaricus xanthodermus fanden sich gemischt mit anderen Champignons. Böse Falle! Ich wußte das aber schon.
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Am Teich gab es ein bißchen das Umfeld zu genießen und Tiere zu schauen. Ich hoffe da mal auf schöne Bilder von Stefan.
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Hundsruten gab es dort auch. Sieht fast wie Wachtel-Ei aus.
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Hier die Schnittfläche eines Täublings - Dickblättriger Schwärz-Täubling, Russula nigricans
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Was fand die lustige Truppe denn noch so auf ihrer ausgiebigen Friedhofstour ?
Nun da wären z.B.
Narzissengelber Wulstling, Amanita gemmata
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Grubiger Wurzelrübling, Xerula radicata
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unidentifizierte Trichterlinge,
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und Risspilze deren Namen uns Anna noch mal nennen muß, ... vergessen.
Gefleckter Risspilz, Inocybe maculata
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Rotbrauner Streifling, Amanita fulva gab es auch zu sehen.
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Den Nadelholz-Braunporling, Phaeolus spadiceus entdeckten wir ebenfalls.
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Und der Gift-Riesenschirmling, Chlorophyllum Brunneaum gab sich auch die Ehre an bekanntem Platz.
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Das war doch schon allerhand gefundenes Zeugs. Und immer wieder diese Täublinge. Da mußte auch mal ein kleines Päuschen drin sein.
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Aber nur ein kleines. Wir wollten noch ein paar Meter schaffen und ließen der Pilze zuliebe auch den Stop im Cafe ausfallen. Alles Junkies!
So kam auch ich noch in den Genuss von Kuschel einen speziellen Fund gezeigt zu bekommen den sie heute wiederholen konnte.
Nennen wir sie mal Albino-Pfifferlinge. Die waren fast weiß. Jedenfalls bar einer gelben Färbung. Sehr vereinzelt war punktuell mal ´ne gelbe Stelle unter den vielen hellen Pfiffis. Schöne Sache!
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Auch schön waren natürlich die Saftlinge die wir entdecken durften.
Die gelben ...
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... und die roten.
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Ach ja, Hexen und Steinpilze wurden doch ziemlich vermisst auf dieser Tour. Letztlich fand man aber doch beides.
Sommer-Steinpilz, Boletus aestivalis
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Der Schwarzblauender Röhrling, Cyanoboletus pulverulentus gesellte sich auch noch in die Fundliste.
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Ebenso wie der Grüne Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
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Damit nicht genug. Eine unbestimmte Koralle kreuzte auch noch unseren Weg.
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Sie wuchs direkt neben der Gruben-Lorchel, Helvella lacunosa.
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Und auf dem Rückweg zu den Autos stießen wir dann tatsächlich auch schon auf Fichten-Reizker, Lactarius deterrimus. Uiuiui! Die beglücken uns aber früh.
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So ein bißchen habe ich mir für den Beitrag die Rosinen rausgepickt. Ein paar mehr Pilze gab es noch zu entdecken und sicherlich haben die anderen auch noch weitere schöne Bilder im Repertoire. Hoffen wir, daß wir diese demnächst auch noch zu sehen bekommen. Abschließend noch zwei Bilder vom Ende der Tour.
Körbe verstauen ...
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... und Kuschels Blaubeer-Muffins verdrücken.
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Ich nehme an, auch wenn unser Ausflug mit Täublingen sehr gepflastert war und wir auf beiden Augen taub sind, so war unser Tag doch sehr gelungen. Was meint ihr ?