Kriterien für Pilzfundorte

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Hallo zusammen,


    ich bin noch relativer Anfänger, was Pilze angeht. Ich war nur letztes Jahr ein bisschen intensiver Pilze sammeln (und lernen). Jetzt bin ich jedoch in einer anderen Stadt, freue mich auf die bevorstehende Pilzsaison und habe aber keine Ahnung, wo ich nach Pilzen suchen soll. Am besten wissen das wahrscheinlich erfahrene Pilzsammler, doch verraten die einem die Plätze wahrscheinlich nicht. Deswegen bin ich wohl auf eine Straßenkarte angewiesen. Gibt es dabei irgendwelche allgemeinen Kriterien zu beachten? Sind z.B. Flüsse oder Seen ein Indikator für gutes Pilzwachstum oder wie kann ich ganz allgemein auf der Landkarte einen Kandidaten für viele Pilze finden? Oder fährt man besten einfach so ins Blaue?


    Viele Grüße


    Jan

  • Hallo Jan,


    ich würde Dir empfehlen das Buch 1x1 des Pilzesammelns von Pätzlod/ Laux zukaufen. Dort werden verschiedene Biotope mit Zeigerpflanzen und typischen Pilzarten beschrieben, die dort vorkommen.
    Fichtenwälder mit sauren Böden können gute Standorte für Maronen und Steinpilzen sein.
    Ansonsten ist das Sammeln von Pilzen als Anfänger eine "Fleißaufgabe". Ging mir genauso, aber auch das macht viel Spaß, neue Waldgebiete zu erkunden. Auch kannst Du hier die Suchfunktion nutzen, dort findest Du auch gute Tipps für Sammelorte.


    VG


    Timo

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

    Einmal editiert, zuletzt von Rasmik ()

  • Man kann eigentlich auf jeder freien Grünfläche irgendwelche Pilze finden- auch Speisepilze. Nur bestimmte Pilze haben speziellere Anspüche. Ich finde z.B. mitten in der Stadt in einem Blumenbeet Rotfußröhrlinge, auf einem kleinen Grünstreifen Champignons. An solchen Orten lasse ich sie aber stehen, weil da auch die Hunde hinmachen.


    Meine meisten Pilze sammle ich auf den Grünflächen einer benachbarten Wohnanlage (einfach weil nur ein paar Meter Fußweg): Dort sammle ich Champis, büschelige Raslinge, Schopftintlinge, Edelreizker (mein einziger Fundort), Fichtenreizker(mein einziger Fundort), Nelkenschwindlinge, Butterpilze(einziger Fundort), Körnchenröhrlinge (mein einziger Fundort), Schopftintlinge, Riesenträuschlinge (einziger Fundort), Rotfußröhrlinge, Nelkenschwindlinge, violette Rötelritterlinge , rissige Ackerlinge (einziger Standort)
    Auf einen anderen Grünstreifen in der Nähe: Lärchenröhrlinge.


    Da gehen täglich hunderte vorbei: Ich bin die einzige Sammlerin.


    In Stadtparks habe ich auch schon gesammelt (u.a. Steinpilze).


    Einige Foris haben sich Friedhöfe auserkoren.


    Man braucht im Allgemeinen nicht raus aus der Stadt, um Massen zu finden. Einfach die nächste Grünfläche untersuchen.


    Samtfußrüblinge aber sind z.B. hier wählerisch: Alle Standorte in der Nähe brachte nur Einzelexemplare- nicht lohnend, auch fast alle Wälder in der Gegend sind dafür nicht lohnend. Durch Zufall entdeckten wir da - schon etwas weiter weg- den Superwald- er ist feuchter als alle Standardwälder, viel abgestorbenes Holz.....


    Zu Beginn würde ich einfach dort suchen, wo es am nächsten ist, wo man öfters mal nachschauen kann. Im Laufe der Zeit entwickelt man dann ein Gefühl, was wann, wo wächst.
    Ansonsten kann man natürlich auch ins Blaue fahren, und einfach irgendwo anfangen. Aber zum falschen Zeitpunkt findet man dann trotzdem nichts. Der Zeitpunkt ist das wesentliche, damit man was findet und den habe selbst ich noch nicht für jeden Wald raus.


    Nur manche Pilze haben gezielte Ansprüche.Und man braucht speziellere Wälder. Wichtiger sind natürlich die Baumpartner der Mykorrhizaplize. Edelreizker kann man natürlich nicht unter Buchen finden.....
    [hr]

    Fichtenwälder mit sauren Böden können gute Standorte für Maronen und Steinpilzen sein.


    KÖNNEN
    Aber man findet sie ebenso woanders. Ficvhtenwälder mit saurem Boden :/ , ich glaube, da haben wir hier gar nichts.
    Meine Sommersteinpilze finde ich im Eichenwald (Sandboden), Fichtensteinpilze und schwarzhütige Steinpilze im Buchenwald, Maronen im Kieferwald (Sandboden)

  • Ich fürchte, du wirst dir das Wissen selbst zusammentragen müssen.
    Pilze wachsen schlicht überall, jede Sorte hat ihre Vorlieben, und am Ende ist es Zufall, ob an einem geeigneten Standort auch die Wunschsorte wächst. Praktisch jeder nicht gerade penibel gepflegte Grünstreifen kommt mit Pilzen daher, wobei Grünstreifen mit beliebten Wirtsbäumen wie Eiche, Linde oder Birke eine Menge Arten anziehen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Hallo Safran,


    ich glaube nicht, dass etwas falsch an meiner Aussage war. Mir ist bewusst, dass die von mir genannten Pilze auch woanders wachsen können.
    Jan hatte nur nach einem Tipp gefragt und ich habe geantwortet. Ich habe extra können geschrieben und nicht sind.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass hier nach Fehlern gesucht wird.


    VG


    Timo

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

  • Vielen lieben Dank für die Antworten :) Wie mir scheint, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als einfach mal ins Blaue zu fahren. In der Stadt sammeln finde ich nämlich nicht gerade befriedigend; für mich geht es nicht nur um die Pilze, sondern auch darum, mal hier raus zu kommen :) Aber wie Rasmik schon gesagt hat, es macht ja auch Spaß ein bisschen den Wald zu erkunden. Dem schließe ich mich an.


    Viele Grüße


    Jan

  • Für sowas hab ich mein "Expeditionskörbchen": einen Forellenkorb zum Umhängen mit allem, was man so braucht inkl. einem Netz für größere Überraschungen... und nicht so sperrig, dass es mich ärgern würde, es für nix mitgeschleppt zu haben ;)

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Welche Stadt ist das denn, in der du dich aufhältst? Und welche Pilzarten möchtest du finden? Erzähl mal ein bisschen was, dann können unsere Tipps auch genauer sein.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Welche Stadt ist das denn, in der du dich aufhältst? Und welche Pilzarten möchtest du finden? Erzähl mal ein bisschen was, dann können unsere Tipps auch genauer sein.


    Ich komme aus Berlin, habe aber auch ein Auto um ein bisschen rauszufahren. Damit fahre ich dann Richtung Norden raus. Und finden will ich eigentlich alles, was einfach und sicher zu bestimmen ist :) Also Röhrlinge, Täublinge und Leistlinge. Ansonsten erkenne ich nur noch Parasolpilze und Anis-Champignons.


  • Timo, die Äußerung galt absolut nicht gegen Deine Aussage, die natürlich auch kein Fehler ist : Meine Äußerung ist dazu lediglich eine ERGÄNZUNG, keine Korrektur. Bitte nicht falsch verstehen. Es ist doch hier einfach ein Zusammentragen von Erfahrungen und Deine gilt genauso.

  • Richtung Norden ist sicher eine gute Idee. Die Schorfheide ist bestimmt sehr empfehlenswert. Aber auch im Südosten von Berlin (hinter Königswusterhausen) sieht es auf der Landkarte ziemlich gut aus. Fichten dürften in diesen Gegenden eher wenig zu erwarten sein, vermutlich gibt es dort viele Birken, Kiefern und Eichen (mitsamt den dazugehörenden Pilzen). Schaue auf der Karte nach großen zusammenhängenden Waldstücken, durch die nur kleine Straßen führen. Direkt vor Ort erkennst du gute Pilzwälder daran, dass vereinzelte Autos mit Berliner Kennzeichen am Straßenrand und auf den Waldwegseinmündungen parken (das sind die anderen Pilzsammler ;) ). Vielleicht lassen die hier vertretenen Berliner noch was Genaueres raus. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Safran,


    dann habe ich Dich falsch verstanden und es tut mit leid.


    VG
    Timo

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

  • ...
    ich würde Dir empfehlen das Buch 1x1 des Pilzesammelns von Pätzlod/ Laux zukaufen. Dort werden verschiedene Biotope mit Zeigerpflanzen und typischen Pilzarten beschrieben, die dort vorkommen...


    Genau das Selbe habe ich auch sofort gedacht!
    Die Investition wird sich für Dich lohnen. Das war lange Zeit mein Lieblings-Pilzbuch. :thumbup:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)




  • Danke für den Tip. Ich habe mir das Buch mal gekauft und auf den ersten Blick scheint das wohl genau das zu sein, was ich suche und brauche!


    Ansonsten war ich in der Zwischenzeit mal im Wald und habe nach Pilzen geguckt, aber exakt 0 Pilze gesehen. Wenn ich mich an letztes Jahr erinnere, als ich um die Jahreszeit schon jede Menge Pilze gesammelt hatte, frage ich mich, ob dieses Jahr ein extrem schlechtes bzw. einfach nur sehr kurzes Pilzjahr ist oder das jetzt einfach nur Anfängerpech war.

  • Naja, die Pilzsuche ist eine Kombination aus Ort, Zeit, Vorkommen, Konkurrenz - und Wetter.
    Auch mit so einem Werk als Hilfe muss man immer noch die Umgebung sondieren, wo welche Standorte sind und wie die von anderen abgegrast werden.
    "Exakt 0" klingt für mich nach Anfänger(pech) + Wetter.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:


  • Ansonsten war ich in der Zwischenzeit mal im Wald und habe nach Pilzen geguckt, aber exakt 0 Pilze gesehen. Wenn ich mich an letztes Jahr erinnere, als ich um die Jahreszeit schon jede Menge Pilze gesammelt hatte, frage ich mich, ob dieses Jahr ein extrem schlechtes bzw. einfach nur sehr kurzes Pilzjahr ist oder das jetzt einfach nur Anfängerpech war.


    Das war vermutlich aber noch nicht in Berlin/Brandenburg? Hier ging's letztes Jahr auch recht spät los, wohl weil's zu trocken war. Die Trockenheit war allerdings bei weitem nicht so extrem wie jetzt. Hier in Berlin ist das m.E. wirklich kaum zu übersehen. Hinzu kommt, dass die hier vorherrschenden Sandböden sehr schlecht Wasser speichern.


    Strategien:


    A) In Gegenden fahren, die mehr Regen abbekommen haben.


    B) Gezielt feuchtere Bereiche suchen.


    C) Auf ausreichend Regen warten.


    Viel Glück!

  • Exakt 0 klingt für mich auch einfach nach Pech und schlechtem Pilzwetter.Oder für das Wetter falschem Ort.


    Kein einziger passiert mir zwar selten, ist aber auch schon passiert, daß ich beim Durchgehen eines Waldes nicht mal irgend einen Porling fand und nicht mal grünblättrige Schwefelköpfe, die man fast immer findet.


    Das auch ich es immer noch nicht richtig raus habe, zu wissen, wann ich wo am besten sammle , gebe ich zu und das trotz langjähriger Erfahrung. Deshalb suche ich auch immer noch als erstes die allernächsten Standorte auf (das Wohngebiet in der Nähe) und bestimme teilweise daran, wo ich dann noch hingehe.