Champis

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo Pilzfreunde,


    nachdem im Wald immer noch gähnende Leere herrscht habe ich heute in meinem Wohngebiet diese Champignons gefunden.


    Fundort ist ein Magerrasen in einer Wohnsiedlung.


    Fund 1


    geruchlos
    keine Verfärbungen
    Huthaut leicht geschuppt
    dünner, vergänglicher Ring
    Stielbasis zugespitzt



    Fund 2


    wie oben aber mit mit deutlich filzigerer und schuppigerer Huthaut



    Fund 3


    wie oben aber der kleinere mit rissiger Huthaut und ohne zugespitzter Basis.



    Irgendwie sträube ich mich die alle Wiesenchampignon zu nennen. Die habe ich weniger schuppig in Erinnerung.


    Kann mir jemand weiterhelfen?


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jörg,


    ich würde die ohne mikroskop. Untersuchung alle A. campestris nennen wollen; allerdings untersuche ich Egerlinge, wenn überhaupt nur mit Mikroskop. So wird die Bestimmung eher schwierig bis unmöglich so ohne Mikrodaten.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Jörg,


    ich schließe mich Stefans Meinung an.
    Auch für mich sind das typische campestris.


    Ludwig stellt u.a. die var. squamulosus vor, mit kräftigen Schuppen, die deinem Fund 3 nahekommen.
    Die häufigste der Varietäten, die z.B. auf trockenen, salzbeeinflussten Böden vorkommt.
    Da wir aufgrund des Wintersalzens ja auch zunehmend Salzwiesen-Champignons in unseren Breiten finden, wäre das ja nicht abwegig.


    Übrigens brachte meine Frau von einem Radausflug vorgestern 5 Wiesenegerlinge mit. Die einzigen essbaren Pilze seit Wochen!


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72


  • Ludwig stellt u.a. die var. squamulosus vor, mit kräftigen Schuppen, die deinem Fund 3 nahekommen.


    Genau an den hat mich der Fund sofort erinnert. Ich habe lange nicht an diese Varietät geglaubt, weil Witterungseinflüsse manchmal zu einem leicht schuppigen Aussehen führen. Dieser Fund hat mich dann überzeugt :) .



    LG Karl

  • Hallo ihr drei,


    vielen Dank für eure Meinungen :thumbup: . Diese leicht filzige und schuppige Huthaut kannte ich vin denen noch nicht. So wie es aussieht müßte ich dann auch meine zwei unbekannten Funde vom Vorjahr als solche eintüten können wobei mich mein letzter und Karls Fund an Agaricus subperonatus denken lassen. Der Fundort war der selbe.



    VG Jörg

  • Beim ersten Bild macht mich ein bisschen der gelbe Fleck auf dem Hut stutzig. Andererseits beschreibst Du ja, dass alle gefundenen Champignons geruchlos sind. Ich kenne mich mit Champignons nicht so gut aus: Bei Gelbfärbungen befürchte ich immer automatisch A. xanthoderma.

    Ich gebe KEINE Freigabe zum Essen von Pilzen! Für Essbarkeitsfragen bitte an den lokalen Pilzverein bzw. Pilzsachverständigen wenden.


  • wobei mich mein letzter und Karls Fund an Agaricus subperonatus denken lassen. Der Fundort war der selbe.


    Meinen Fund habe von oben auch nicht für A. campestris gehalten :) Die fast leuchtende rosa Lamellenfarbe und der einfache Ring wiesen zwar in diese Richtung, aber ich habe den Fund zur Sicherheit mikroskopiert.
    A. subperonatus ist gewöhnlich viel dunkler schuppig, kräftiger und hat eine andere Ringzone. Ob alle Deine gezeigten Funde tatsächlich A. campestris darstellen, kann man ohne mikroskopische Überprüfung nicht mit Sicherheit sagen.



    Beim ersten Bild macht mich ein bisschen der gelbe Fleck auf dem Hut stutzig. Andererseits beschreibst Du ja, dass alle gefundenen Champignons geruchlos sind. Ich kenne mich mit Champignons nicht so gut aus: Bei Gelbfärbungen befürchte ich immer automatisch A. xanthoderma.


    Das auffallende Merkmal bei A. xanthoderma ist das Gilben bei Verletzung der Stielbasis. Oberflächlich gilbende Arten sind meist bei den Anischampignons zu suchen.


    LG Karl

  • Hallo Zusammen!
    Ich hoffe, das passt hier irgendwie rein... gibt es eine chemische Reaktion, die Karbolegerlinge eingehen (wie z. B. Verfärbung auf eine bestimmte Chemikalie) die Wiesen- und / oder Anisegerlinge nicht aufweisen?

  • Hallo Tuppie !
    ja es gibt eine sogenannte Schäffersche Kreuzreaktion
    Pilzhut mit Anilin befeuchten danach Salpetersaüre kreuzweise darüberstreichen .
    ein Anischampignon wird da wo sich beide Chemikalien treffen orange beim Karboli ist diese Reaktion negativ geht auch bei getrockneten .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

  • Hallo Tuppie


    Nur der Vollständigkeit halber. Wiesenegerlinge reagieren auf die Schäffer-Reaktion ebenso negativ, wie Karbolegerlinge. Das Gleiche gilt für die mehr oder weniger rötenden Arten Positiv reagieren noch der Riesenegerling und die Zwergegerlinge, die ja auch anis- bis bittermandelartig riechen. In beiden Fällen handelt es sich um sehr gefährliche Chemikalien, auf die ich an Deiner Stelle verzichten würde.


    LG Karl


  • Beim ersten Bild macht mich ein bisschen der gelbe Fleck auf dem Hut stutzig. Andererseits beschreibst Du ja, dass alle gefundenen Champignons geruchlos sind. Ich kenne mich mit Champignons nicht so gut aus: Bei Gelbfärbungen befürchte ich immer automatisch A. xanthoderma.


    Hallo Alex,


    alle Karbolegerlinge verfärben sich, wie Karl schon schrieb, bei Verletzungen an der Basis chromgelb.



    Wenn Champis das nicht tun bist Du schon einmal auf der sicheren Seite.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    bzw. ist auch der Geruch der Karbolis recht einprägsam, wenn man denn mal weiß, wie die zu riechen haben. Letztes Jahr hab ich mir übrigens mal einen kleinen Spaß/Experiment erlaubt, dass hier nochmal nachgelesen werden kann.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo an alle,


    bei den Funden im ersten Beitrag sehen (zumindest auf meinem Bildschirm) die Lamellen nicht campestris-rosa aus, sondern blasser.


    Ich würde A. bisporus in den Ring werfen, was man aber nur mit dem Mikroskop einfach bestätigen kann.


    Anders die Bilder vom Vorjahr, da passt campestris schon besser.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    die Lamellen sind zumindest bei den jüngeren Exemplaren schon rosa. Meine Knipse bringt das bei dem schlechten
    Licht was ich hatte nicht so richtig rüber. Übrigens hat diese seit gestern endgültig ihren Geist aufgegeben. Ob ich mir noch einmal eine kaufe ist fraglich.


    VG Jörg