[font="Arial"]08.08.2015: Mit Matthias im Sumpf unterwegs - nasse Füße nicht so schlimm [/font]
[font="Arial"]Hallo Pilzfreunde,
dieses Wochenende stand wieder eine gemeinsame Tour auf dem Programm.
Da es noch immer keinen Tropfen Regen bei uns gab blieb uns nur der "Ausweg" in einen Sumpf.
Da wir aber genügend Auswahl haben - ist das null Problemo.
Wir schreiben den Bericht wieder mal zusammen.
Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün.
Meine Bilder sind mit einem schwarzen ☻, Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.
Das Waldgebiet sah auf den ersten Blick nicht sehr vielversprechend aus und war zudem knochentrocken. Erst als wir den dortigen Bachlauf erreichten, der das Ziel war, tauchten nach und nach einige Pilze auf. Zwar keine Massen und keine Raritäten, aber zu dieser Trockenzeit absolut das Optimum, was rauszuholen war.
Fund Nummer 1 waren diese Rötlichen Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).
Stiel verdreht wie ein Korkenzieher:
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[font="Arial"]Der nächste Pilz führte uns etwas an der Nase herum.
Er erscheint normalerweise etwas schleimiger und mit noch mehr Lilatönen.
Matthias konnte ihn aber dann doch entlarven.
Der Blaustiel-Schleimfuß (Cortinarius collinitus):
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[font="Arial"]Hier seht Ihr die typische Lila-Färbung des Stiels:
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[font="Arial"]Derfolgende Risspilz ist derzeit in Klärung...
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[font="Arial"]Standort: In Nadelwald unter Fichten an feuchtem Bachlauf. Ein paar Exemplare wuchs im Sphagnum, der Rest nicht.
Makro:
Größe: größtes Exemplar bis 6cm lang und fast 3cm breit, die meisten aber deutlich kleiner, bis 3,5cm lang.
Geruch: schwach, irgendwie muffig oder ganz leicht spermatisch.
Stielbasis: etwas verdickt, aber nicht gerandet oder stark knollig.
Violette Farbtöne fehlen.
Mikro:
Sporen: 6-8 x 5-6 µm, höckerig.
Zystiden: 28-58 x 14-17 µm, dünnwandig, ohne Kristalle. Manche Pleurozystiden im Vergleich zur Länge relativ breit und ab und zu fanden sich an der Spitze gegabelte Pleuros.
Kaulozystiden: fehlen komplett.[/font]
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[font="Arial"]Der Sumpf kann sich sehen lassen - das meinen nicht nur die vielen Frösche die es hier gab:
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Wir hatten viel zu tun, denn Pilz reihte sich an Pilz.
Natürlich gab es auch hier das Sumpf-Graublatt (Tephrocybe palustris):
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[font="Arial"]Eine noch unbekannte Galerina spec:
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Dann ein besonders nettes Pärchen, bzw. ein Quartett.
Wenn Ihr genau hin seht findet Ihr 4 Fruchtkörper auf dem Bild.
Sandröhrling (Suillus variegatus) mit Purpurschneidiger Blut-Helmling (Mycena sanguinolenta):
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Ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa):
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[font="Arial"]Das Sumpfgebiet ist riesig. Hier wieder mal ein paar Einblicke:
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[font="Arial"]Der nächste ist einer meiner Lieblingspilze von dieser Tour.
Allerdings haben wir noch keine Idee was das sein kann.
Wenn Ihr eine Idee habt - immer her damit.
Daten:
Substrat: Ein Ast unbestimmter Holzart im Bach liegend
Hutdurchmesser: ca.2 mm
Rest: siehe Bilder
Weißer winziger unbekannter:
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[font="Arial"]An mehreren Stellen fand sich der Gesellige Borstling (Trichophaea hybrida):
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[font="Arial"]Matthias at work
Hier werden gerade die oben gezeigten Geselligen Borstlinge fotografiert.
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[font="Arial"]Unser Einsatzgebiet:
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Den nächsten fand ich besonders tolll.
Matthias erklärte mir den Girlandenpilz (Cribraria cancellata). Das ist ein Schleimpilz.
Mit dem Auge muss man sich anstrengen dass man ihn sieht::
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Etwas vergrößert sieht das so aus:
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Doch Matthias fertigte davon diese wunderbaren Mikro-Makros an.
Schaut Euch das an - ist es nicht großartig?:
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[font="Arial"]Die folgenden Langstachelsporigen Becherlinge (Ramsbottomia crechqueraultii) fanden wir an einem Holzstück dass direkt über der Wasseroberfläche war:
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[font="Arial"]Weiter ging es....
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[font="Arial"]Die nächsten Bilder gefallen mir besonders gut.
Diese Bewimperten Schildborstlinge (Scutellinia crinita) waren auch an me ´hreren Stellen zu sehen:
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[font="Arial"]Dann der Wollige Risspilz (Inocybe lanuginosa)
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[font="Arial"]Wuchs an einer feuchten Stelle mit etwas Sphagnum weiter weg vom eigentlichen Bachlauf.
[/font][font="Arial"]Standort im Hochwald unter Kiefern und Fichten. Boden an der Stelle ziemlich feucht und mit Sphagnum bewachsen.
Makro:
Länge: um 4cm.
Hutbreite um 1,8cm. Hut struppig.
Stielbasis so gut wie gar nicht verdickt.
Geruch relativ schwach, etwas spermatig.
Keine violetten Töne.
Mikro:
Sporen stark höckerig, 7-10x 5-7 µm.
Zystiden: 19-41 x 12-18 µm, Wandstärke bis 1,5 µm, manchmal mit Kristallbesatz. Cheilozystiden extrem häufig, mehrschichtig, Pleurozystiden dagegen recht wenige.
Kaulozystiden: im obersten Stielbereich vorhanden, dünnwandig. Bereits oberhalb der Mitte finden sich dann nur noch längliche, schnallentragende, bräunliche Hyphen.[/font]
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[font="Arial"]Der kleine ist optisch wirklich die Wucht:
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[font="Arial"]Recht sicher der Kirschrote Spei-Täubling (Russula silvestris):
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[font="Arial"]Nach diesem Fund beschlossen wir langsam umzudrehen.
Dann geschah es. zuerst brach Matthias mit einem Fuß in den Sumpf ein.
Gleich darauf ich. Und zwar so tief, dass Schlammwasser in beide Gummisitiefel hinein lief.
Wer so schon mal im Wald unterwegs war - der weiß dass das echt kein Spaß ist
Egal... Zähne zusammenbeissen und weiter! HAHAAAAAaaaaaaaaaaa....
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[font="Arial"]Das erste mal in diesem Jahr - der ganz toll riechende Maggipilz (Lactarius helvus):
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[font="Arial"]Solche urigen Stellen gab es immer wieder zu sehen:
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[font="Arial"]Auch der Torfmoos-Milchling (Lactarius sphagneti) (rel. sicher) war auch wieder mit dabei:
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[font="Arial"]Der Beweis, dass sogar am extrem dürren Waldrand etwas zu finden ist. Nur das Fotografieren war sehr schwierig. Der weiße Pilz wurde noch von der Sonne angestrahlt, da hat sich Dieter hingestellt. Mit Stativ kam ich nicht ran, weil der Baumstumpf zu hoch war. Außerdem war bei längerer Belichtungszeit die Unterseite unterbelichtet und die Oberseite auch abgeschattet bereits überbelichtet.
Das Bild von mir entstand dann aus der Not heraus so: Ich habe die Kamera umgedreht und von unten reingeblitzt. Das hab ich frei Hand zweimal gemacht und versucht, die Position zu halten, damit ich die zwei Bilder nachher noch stacken kann. Hat schon recht gut geklappt, ist aber sehr anstrengend, gerade bei der Hitze.[/font]
[font="Arial"]Schuppiger Sägeblättling (Neolentinus lepideus):
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[font="Arial"]Ja liebe Pilzfreunde. Wir hoffen es hat Euch Spaß gemacht mit uns auf Tour zu gehen.
Bis zum nächsten mal sagen
Dieter & Matthias[/font]