Gemäß der hier http://www.pilzforum.eu/board/thema-pilze-im-august geschilderten Suchmethode habe ich mich auf ins Depot gemacht. Am 07.08.15 waren 30 l/m ² gefallen, was bei den durchlässigen Sandböden nur ein Tropfen auf den heißen Stein war. Am 15. und 16.08. fielen jeweils 30 l/m ² und mit ein wenig Hoffnung machte ich mich am 21.08.15 auf den Weg. Sonnige und windexponierte Bereiche konnte man vergessen, aber an windgeschützten Stellen, die nur sehr kurzfristig in der Sonne liegen, zeigten sich erste Schätze.
Pfifferling (Cantharellus cibarius) im Morgenlicht
Ein paar alte Schlappen hab ich makroskopisch nicht erkannt, aber die Mikros waren eindeutig.
Bittersüßer Risspilz (Inocybe dulcamara sl.)
Ein Risspilz mit gerandeter Knolle, völlig bereiftem Stiel und höckerigen Sporen
Gerandetknolliger Risspilz (Inocybe mixtilis)
Tief im Moos versteckt zeigte sich der
Wachs-Häubling (Galerina cerina)
Täublinge waren mit einer Ausnahme nur als Einzelexemplare vertreten. Ein häufiger Vertreter seiner Gattung, der meist unter Kiefern vorkommt.
Blutroter Täubling (Russula saguinaria)
Auch erste Vertreter der Rötlinge ließen sich blicken.
Eine recht gut bestimmbare Art, mit langen, kopfigen Kaulozystiden an der Stielspitze ist der
Großsporige Zwerg-Göckling (Entoloma favrei)
Meine Lieblinge stehen allerdings in der Untergattung Leptonia
Rötender Zärtling (Entoloma turci)
Gesägtblättriger Zärtling (Entoloma serrulatum)
Von der nächsten Art habe ich im letzten Jahr behauptet, den fotografiere ich nie mehr, weil ich schon so viele Bilder habe. Diese Bemerkung wurde mir von einem Pilzfreund natürlich sofort unter die Nase gerieben. Bei diesen frischen Exemplaren konnte ich nicht widerstehen
Blaublättriger Zärtling (Entoloma chalybaeum)
Einige Farbtupfer gab es auch noch
Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica)
Spitzgebuckelter Saftling (Hygrocybe acutoconica)
Glück gehabt kann ich da nur sagen. Sehr starker Wind und Temperaturen über 30 °C ließen die Pracht nur einen Tag später wieder verschwinden.
Auch in Krefeld hatte es geregnet. Am 15./16.08. ca. 30 l/m ² noch ohne Ergebnis, aber dann gab es Nachschub. Vom 21. –“ 24.08 insgesamt nochmals fast 30 l/m ². Schon zeigte sich an bekannter Stelle ein erster Fruchtkörper und beim Wühlen im Buchenlaub noch einige Geschwister.
Satans-Röhrling (Boletus satanas) inzwischen Rubroboletus
Noch schnell ein Blick auf eine bekannte Wiese. 95% der Fläche waren pilzfrei, aber in einem schattigen, windgeschützten Bereich erschienen die ersten Saftlinge. Obwohl ich die Fläche seit Jahren absuche, überrascht mich immer noch die variable Farbe vom
Schleimfuß-Saftling (Hygrocybe glutinipes)
Und zum Abschluss noch eine kleine Rarität
Trockenfuß-Saftling (Hygrocybe subpapillata)
Man sieht, das sich das notieren der Niederschlagsmengen gelohnt hat
LG Karl