Regen auf ein paar Meter Waldboden... 2. Versuch

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.451 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kuhmaul.

  • (jetzt schnallt ´s auch der Server)


    Hallo Pilzfreunde,



    anders kann ich mir das bei meiner gestrigen Tour nicht erklären. Hier muss es nur örtlich geregnet haben.
    Erst NICHTS, dann ein paar wunderbare Meter im Buchenwald und dann wieder NICHTS.


    Mein Bericht fällt deshalb auch kurz aus.


    Kommt mit... war ja nur ein 400m langer, vermutlich beregneter Waldweg.


    1)


    Direkt am Weg, mehrere Einzelexemplare.
    Hut: hellocker, rötlich, samtig trocken
    Poren: rot
    Stiel: gelblich mit dunklerem Netz
    Alle Pilzteile laufen bei Berührung blau bis dunkelblau an
    Schnittbild: schnell blauend, an der Stielbasis rötlich-gelb-braun
    Porenboden: rot


    Netzstielige Hexenröhrling, Suillellus luridus.


    2)


    3)


    4)


    5)


    6)


    7)


    Ein Pilz in rein weiss mit Pusteln bedeckt die bei Berührung abbröseln.
    Bei Druck gibt der Pilz wie fester Schaumgummi nach.


    Flaschen-Stäubling, Lycoperdon perlatum


    8)


    Eine Schönheit auf vermoderntem Holz.
    Komplett in gelb gekleidet
    Hut: 3cm, leicht filzig
    Stiel: H= 7cm, glatt
    Lamellen: leicht rosa
    (die Hutverletzung ist nicht von mir)
    Weil er mein bisheriger Zweitfund war, durfte er unversehrt stehen bleiben.


    Löwengelber Dachpilz, Pluteus leonius


    9)


    10) Vergrösserung Hut


    11)


    ...seht euch mal die Buche rechts an...
    Stammdurchmesser ca. 1m, Höhe unbekannt.


    12)


    Bilder ohne Worte.


    13)


    14)


    15)


    16)


    17)


    Ein Lärchenbegleiter, im Hintergrung sein Wirtsbaum.


    Goldgelbe Lärchen-Röhrling, Suillus grevellei


    18)


    Hier wird es schon schwieriger. Die Richtung ist Agaricus.


    Substrat: so etwas wie zusammengeschobener Waldkehricht.
    Mehrere Exemplare
    Geruch: stark nach Anis
    Hut: Dm 7cm, weiss, fast glatt, leicht geschuppt, stumpf, gilbend
    Stiel: H 11cm, weiss, gilbend, gekrümmt, hohl, Basis knollig verdickt,
    oberhalb des rel. dicken Ringes rosafarben glatt
    Stielbasis im Schnitt nicht verfärbend.
    Lamellen: gräulich mit rosa Schimmer, am Stiel ausgebuchtet. Bei einem älteren Exemplar Lamellen-Farbe dunkelbraun


    Vermutung Schiefknolliger Anis-Champignon, Agaricus cf essettei, Agaricus cf silvicola


    19)


    20)


    21)


    22)


    Die letzten Zwei wollte ich gar nicht finden... <X


    Substrat: Stubbe, ein gewaltiges Trumm
    Fächerartig übereinander wachsend, grösste Hutbreite über 20cm.
    Hut: gelb-braub gezont, nach aussen hin dunkel gepunktet, wellig, gebuchtet und zum Rand hin heller und glatt.
    Konsistenz: biegsam und weich
    Stiel: Seitenstielig mit sehr feinen Poren die bis zur Basis herunter laufen.
    Stielbasis: weiss mit Hauch rosa
    Verfärbung: verletzte Stellen erscheinen schwarz


    ...habt Erbarmen,
    meine Vermutung läuft in Richtung Riesen Porling, Meripilus giganteus


    23)


    24)


    25)


    26)


    Bei dem Letzten hier muss ich auch passen, dazu kann ich keinerlei Vorschlag machen.


    Konsolenartig auf Baumstumpf wachsend
    Hut: Dm des grössten ca.20cm, braun-beige und vermutlich Trockenschaden
    Stiel: Seitenstielig und Lamellen, die bis an das Ende der dicken Stielbasis reichen.
    Lamellenfarbe wie Hutfarbe


    Den Gelben Muschelseitling, Panellus serotinus habe ich ausgeschlossen.


    27)


    28)


    Auf dem Rückweg hörte ich plötzlich laute Stimmen in dem so stillen Wald.
    Schritt für Schritt kam ich näher...


    29)


    Dann entdeckte ich sie... zwei Gnolme!


    Der Herr Gnolm und Frau Gnolm diskutierten lautstark über meinen leeren Pilzkorb.
    Bedauern konnte ich aus heraushören.
    Ich erwiederte: Heute war es bei Euch im Wald mal wieder so richtig schön...


    30)


    31)


    Liebe Grüsse aus der Rhön
    claus

  • Ahoi, Claus,


    fein, daß es jetzt im 2. Anlauf doch geklappt hat,
    Glückwunsch zu den schönen Funden,
    und
    Danke für's Mitnehmen! :thumbup: :thumbup:


    Glückwunsch besonders zum Löwengelben Dach!
    ...wobei Du der ersten Aufnahme
    ruhig etwas mehr Schärfe hättest gönnen können... :cool:


    Bei Deinen Bestimmungen gehe ich mit
    und für Deine 27/28 werfe ich den Rillstieligen Seitling
    in den Ring.
    Vergleiche den mal...



    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()

  • Hallo Claus,


    danke für die schöne Tour! Besonders die Gnolme haben es mir natürlich angetan, aber auch der Löwengelbe ist ein Highlight, dieses Strahlen ist einfach fantastisch. :)


    Die 27/28 dürften aus meiner Sicht alte, ausgebleichte Laubholzknäuelinge (Panus conchatus) sein, da kann die violettliche Farbgebung auch mal verloren gehen, vgl.


  • ...Die 27/28 dürften aus meiner Sicht alte, ausgebleichte Laubholzknäuelinge (Panus conchatus) sein, da kann die violettliche Farbgebung auch mal verloren gehen...


    ...insbesondere bei Trockenheit.
    Somit gibt es schon zwei wunderbare Vergleichsmöglichkeiten. :)


    ...wobei Annas Vorschlag selbstredend in Pole-Position ist. :)


    LG
    Peter

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  • Ach wie schön!
    Von Gnolmen und Pilzen, liest sich wie ein Märchen :)
    Danke für den Bericht, jetzt überlege ich doch stark trotz starkem Regen in den Wald rauszufahren. :D

    LG,
    thys


    Leicht ist es, auf Silber und Gold zu verzichten und auf die Freuden der Liebe, doch ein Pilzgericht stehen zu lassen, ist schwer.
    (Marcus Valerius Martialis)

  • Hallo Pilzfreunde,



    danke für die zahlreichen Antworten und die Bestimmungshilfe.


    Mir gefällt der Vorschlag Laubholzknäueling, Panus conchatus für Bild 27/28 sehr gut.
    Ich habe da einen Vergleichs-Bericht von Beorn entdeckt, wo auch ein alter Schlappen abgebildet ist.
    Das passt schon mal sehr gut nach der Optik. Ich weiss, ich habe dem Fund nicht die Aufmerksamkeit
    gewidmet, die für eine sichere Bestimmung notwendig gewesen wäre.


    Somit werde ich das Teil nochmals besuchen um vielleicht noch weitere Erkenntnisse für mich zu erhalten.


    Danke für ´s Mitgehen...


    Grüsse aus der Rhön
    claus