Die letzten beiden Wochen waren meine Frau und ich in verschiedenen Regionen Süddeutschlands unterwegs.
Neue Gegenden erkunden, Freunde besuchen und einfach mal dem Alltagstrott entfliehen.
Letzteres könnt ihr ebenfalls, falls ihr euch entschließt, uns zu begleiten.
Ihr seid jedenfalls herzlich eingeladen!
Und vier Pilze gibt es auch zu sehen, weswegen ich den Beitrag guten Gewissens in diesem Unterforum poste.
Erste Station unserer Reise war die Pfalz, wo wir liebe Pilzfreunde besuchten.
Ein Ausflug führte in die wunderschöne Mehlinger Heide.
Dieter (Pfalzpilz), der ebenfalls mit von der Partie war, entdeckte diese perfekt getarnte Fangschrecke.
Für mich das erste Mal, dass ich eine Gottesanbeterin in Deutschland sah!
Asiatische oder Amerikanische Kermesbeere? Hier musste selbst der Profi nachschlagen.
Ich glaube, es war die Amerikanische (Phytolacca americana), ein Neophyt und in der Heide nicht gern gesehen.
Pilze gab es übrigens bis auf einige überständige Boviste nicht zu entdecken.
Zu unserer Überraschung fanden wir trotz Trockenheit dann mitten auf einem asphaltierten Radweg wenigstens ein paar Düngerlinge.
Und während eines Spazierganges im hausnahen Wald einige Gewimperte Erdsterne (Geastrum fimbriatum).
Einem noch jungen, gerade aufplatzenden, verweigerte sich leider meine Kamera. Vielleicht kann den ja der Bernd (Bibobb) noch zeigen?
Nach einem Zwischenstopp bei ganz lieben Freunden in der nahe gelegenen Schweiz, wo wir mit den "Wöschchuchi Serenaders", einem MusigKapäueOrcheschterXangsSextett, einen unvergesslichen Abend verbrachten, ging es weiter in unsere gemütliche Ferienwohnung in der Bodenseegemeinde Horn auf der Höri, die für eine Woche unser Domizil sein sollte.
Blick von unserem Balkon auf Kirche und Untersee mit der Insel Reichenau.
Und so sah das ein paar Tage später bei Starkregen aus. Zeitweise war der See sogar völlig verschwunden!
Vergängliche Kunst im Uferbereich, die uns unwillkürlich an Andy Goldsworthy denken ließ.
Das warme, recht saubere Wasser lockte zum Baden. Mit dem Fahrrad waren solche einsamen Strände schnell angefahren.
Gemüse, wohin man schaut.
Wenigstens einen Pilz konnten wir finden. Dieser gigantische Schwefelporling wuchs an einer alten Weide auf der Reichenau.
Nach vielen Jahren endlich mal wieder gesehen. Die Raupe eines Weidenbohrers beim Überqueren des Radweges. Weidenbohrer-Raupe - da war doch was!
Genau! Der Pilzfreund denkt natürlich sofort an den Elfenbein-Schneckling. Leider habe ich vergessen, an der Raupe zu schnuppern.
Plötzlich einsetzender Regen "trieb" uns in die Petruskirche Kattenhorn, deren Fenster der von uns sehr verehrte Maler Otto Dix 1959 gestaltet hatte.
Dix verbrachte seine letzten Lebensjahre (1936 - 1969) auf der Höri im nahe gelegenen Hemmenhofen.
Sein Bild (Tryptichon) "Der Krieg" spielt in einer Liga mit Picassos "Guernica". Es ist quasi vor meiner Haustür in Dresden zu bewundern!
Informationen zu den Fensterbildern gibt es u.a. hier.
In seinem Haus in Hemmenhofen konnten wir sogar noch einige Pilze finden!
Unsere Bodenseereise krönten wir mit einem Ausflug in den Hegau, einer vulkanisch geprägten Landschaft.
Blick vom Hohentwiel auf Hohenstoffeln und Hohenheven.
Hohenkrähen.
Auf dem Hohentwiel.
Auf dem Trockenrasen unter der Burgruine wuchs diese schöne Pflanze. Tipps willkommen. Vermutlich die Goldhaar-Aster (Galatella linosyris).
Ein paar letzte Eindrücke vom Bodensee.
Urlaubsabschluss in der Schwäbischen Alb. Abendstimmung über Apfelstetten.
Das idyllische Lautertal.
Endlich Regen.
Und schon waren sie da, unsere Lieblinge! Ein alter Eichenast voller Schmutzbecherlinge.
Wacholderheide.
Recht häufig war in der Region der Augentrost (Euphrasia officinalis) anzutreffen, der früher u.a. gegen Bindehautentzündungen eingestzt wurde.
Eine sehr hübsche Pflanze und in der Tat ein wahrer Augentrost!
Das war es dann mal wieder.
Wenige Pilze dieses Mal, aber ich hoffe, dass euch der Beitrag dennoch gefallen hat.
Ich kann nur sagen: Auf nach Süddeutschland!
LG vom Nobi