Hilfe bei der Bestimmung zweier Lamellenpilze

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von derjan.

  • Hallo Pilzfreunde,


    da die momentane Witterung ja leider viel zu trocken ist, um größere Mengen Speisepilze zu sammeln, nutze ich die Zeit, um mein Wissen über Lamellenpilze zu erweitern.


    Beim heutigen Waldspaziergang sind mir unteranderem diese drei Exemplare ins Netz gegangen, bei denen ich mir nicht sicher bin, um welche Arten es sich handelt.


    Die beiden Exemplare von Typ 1 sind:
    - Mischwaldbewohner, Standort: Moos
    - komplett orange
    - Hut flach mit Kuhle, Farbe matt
    - Lamellen angeheftet, mit Zwischenlamellen, Farbe etwas heller als der restliche Pilz
    - Stiel faserig und hohl, keine Reaktion bei Quetschen
    - Geruch: mild


    Mich erinnern sie vom Aussehen entfernt an Trompetenpfifferlinge. Allerdings kann ich keine Pfifferlingart finden, die so ausschaut.


    Pilz-Typ 2:
    - ebenfalls im Mischwald aus dem Moos gezogen
    - Hut halbkugelförmig, braun und matt
    - Huthaut lässt sich abziehen
    - Fleisch cremefarben, außer direkt unter der Huthaut evtl. leicht rosa
    - Lamellen cremefarben, linear verlaufend und frei oder angeheftet (nicht 100% sicher)
    - Stiel weiß, brüchig
    - Geruch: leicht pilzig


    Mein erster Tipp wäre hier ein Täubling, allerdings finde ich hier auch keine Art, die alle genannten Merkmale zeigt.


    Wäre schön, wenn mir ein Erfahrener helfen könnte. Danke!


    Viele Grüße
    Jan


    Bilder:





  • Hallo Jan,


    das rote Pilzchen dürfte der Rote Lacktrichterling (Laccaria laccata) sein.
    Bei dem zweiten Lamellenpilz tippe ich mal auf einen jungen Täubling (Russula spec.).
    Welcher Täubling das ist, kann ich so leider nicht sagen.
    Es werden sich aber noch andere Pilzler und Pilzlerinnen melden und dir sagen, um was für ein Täubling, wenn es denn ein Täubling ist, sich handelt.


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

  • Hallo, da gehe ich mit. Den Täubling würde ich bei den Ledertäublingen einordnen. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Schöne Anfrage. :thumbup:


    Der Lacktrichterling passt. Täublinge sind ein weites Welt... Ledertäubling könnte passen, dann wäre Russula integra eine Möglichkeit. Der heißt zwar im Deutschen meist "Brauner Leder-Täubling", kann aber genauso gut dunkel-weinrot sein.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Nr.1 passt mit L. laccata s.l.
    Nr.2 ist definitiv ein Täubling. Mischwald ist unpräzie. Wir brauchen für die Bestimmung aber alle Baumarten, die in der Umgebung des Fundortes standen. Wenn dort in der Nähe eine Kiefer stand käme auch gut R. caerulea hin (zumindest aufgrund der Hutfarbe). Dann wäre noch gut: Geruch, Geschmack, Abziehbarkeit der Huthaut, Sporenpulverfarbe, Reaktionen auf bestimmte chem. Substanzen. Erst dann wäre wirklich eine Bestimmung möglich.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Täublinge sind keine Lamellenpilze im eigentlichen Sinne sondern Sprödblättler. ;)

  • Vielen Dank für eure Antworten! Den Lacktrichterling hätte ich so schnell nicht auf dem Radar gehabt. Die Pilzsuche bei 123Pilze ist zwar sehr umfangreich, aber der Interpretationsspielraum für Anfänger ist dann doch enorm, wie ich finde.



    Nr.2 ist definitiv ein Täubling. Mischwald ist unpräzie. Wir brauchen für die Bestimmung aber alle Baumarten, die in der Umgebung des Fundortes standen. Wenn dort in der Nähe eine Kiefer stand käme auch gut R. caerulea hin (zumindest aufgrund der Hutfarbe).


    Danke für deine Antwort!


    Mein Fehler, da werd ich das nächste Mal genauer drauf achten. Was ist denn noch "in der Nähe"? Außerdem ist es ja gut möglich, dass im gleichen Abstand eine Birke und eine Kiefer stehen. Was mach ich dann?



    Dann wäre noch gut: Geruch, Geschmack, Abziehbarkeit der Huthaut, Sporenpulverfarbe, Reaktionen auf bestimmte chem. Substanzen. Erst dann wäre wirklich eine Bestimmung möglich.


    Bzgl. Geruch und Abziehbarkeit hab ich doch was geschrieben. ;)


    Habe mich nicht getraut zu probieren. Wäre das denn generell bei Täublingen unbedenklich? Wie schauts mit dem Exemplar aus, das ich gefunden hab?


    An der Sporenpulverfarbe bin ich dran, morgen früh weiß ich mehr. :/


    Chemische Substanzen habe ich in nächster Zeit (erst einmal) nicht auf dem Einkaufszettel stehen. Eins nach dem anderen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Abziehbarkeit der Huthaut heißt, wie viel sich die Huthaut abziehen lässt. Zur Hälfte, zu einem Drittel, komplett etc.
    Alle Bäume meint alle Bäume im Umkreis von vielleicht 10-15m; was näher und weiter weg ist, spielt da gar keine Rolle. Wenn am Fundort nur Birken und Kiefern wuchsen, dann weißt du dass der Täubling nur bei Birken und Kiefern wächst. Dann musst du natürlich für beide Möglichkeiten offen sein.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Wenn du dir sicher bist, dass du einen Täubling oder Milchling vor dir hast, kannst du gefahrlos kosten. Ein kleines (ca. erbsengroßes) Stück kauen und mind. eine Minute im Mund behalten und komplett ausspucken. Geschmack dann anschließend notieren. Mild, bitter, scharf und schärflich wären hier die geeigneten Beschreibungen von Täublingen.
    Bei anderen, dir unbekannten Pilzen rate ich immer dem "Anfänger" von Geschmacksproben ab!

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()