Hydnellum scrobiculatum? + andere Funde

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.222 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo,


    für dieses Jahr habe ich den Schwerpunkt auf die Stachelpilze gelegt, mit diesem Fund habe ich nicht gerechnet.


    Fundort: 860 m bergauf, Fichten/- Kiefernwald


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    Hut: ca. 1-2 cm


    Stiel: 4-5 cm mit Stielknolle


    Geruch: vor Ort keiner wahrnehmbar, leicht eingetrocknet entwickelt sich einer


    Geschmack: noch nicht festgestellt


    Mikromerkmale: die FK sind noch recht jung, einen habe ich trotzdem zum Sporenabwurf eingeladen



    R.A. Maaas Geesteranus "Die terreistrischen Stachelpilze Europas" zeigen auf der Tafel 22 einen FK mit Stiel, ich habe meinen Fund dazugelegt.


    5)



    Die makroskopischen Merkmale würden passen, was meint ihr, kann ich mir das mikroskpieren ersparen?


    Käme mir sehr gelegen ;)



    Ein Zweitfund für mich war der Großer Bluthelmling, Mycena haematopus


    6)



    Ein Fliegenpilz, der einzige bei der zweistündigen Tour, ist eigentlich nicht erwähnenswert. Heuer schon, der fruktiziert zur selben Zeit wie die Steinpilze. 6 Grad haben wir in der Früh, da hoffe ich Funde ohne Maden.


    7)


    Bei den Steinpilzen, MM :evil: , :P :yumyum:



    Passt zu meinem Schwerpunkt, Ohrlöffelstacheling, Auriscalpium vulgare,


    8)


    9)



    Stacheln hat der auch, Habichtspilz, Sarcodon imbricatus,


    10)



    "Gute Zeiten" für die Gelbe Lohblüte, Fuligo septica,


    11)


    "schlechte Zeiten" für Liebhaber des Schopftintlings, Coprinus comatus,


    12)



    Mit Zwergerlgrüßen bedanke ich mich für's anschauen und eure Meinungen,



    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Interessant wäre der dicke, zusammengewachsene Fruchtkörperklumpen links auf dem zweiten Bild. Hydnellum scrobiculatum sollte wohl einie eher kräftige Art sein, tendenziell mit dicken Stielen und eher dickfleischigen Hüten.
    Ansonsten ist eine extrem ähnliche Art Hydnellum concrescens. Da gibt es von der Wuchsform her sicher Übergänge, und dann geht es tatsächlich nur über Mikroskopie. Das ist zur Unterschiedung der beiden Arten aber auch nicht einfach, denn da geht es um die genaue Form der Sporenornamentation. H. scrobiculatum ist der mit den rundlichen Warzen, H. concrescens ist der mit den schärfer konturierten Höckern, die wohl gerne auch als Doppelhöcker (an der Spitze eingedellt) ausgeprägt sind. Hydnellum tardum kann man auch noch auf dem Schirm haben, der hätte ähnliche Sporen wie H. concrescens, aber keine gezonte Hutoberfläche.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    wie geschrieben, die sind noch zu jung für's Mikro.


    Ein Verschmelzen einzelner FK ist zu erahnen,


    1)


    mehr geben die Aufnahmen nicht her.


    Da werde ich noch ein paar mal den Berg rauf galoppieren müssen. War heute bei einem Schmied, wollte meine Schuhe gegen Hufeisen eintauschen :D



    Der Arbeitstitel Phellodon tomentosus hat sich recht schnell zu einem FK vereint,


    2)


    3)


    4)



    Noch keiner KOH-Reaktion unterzogen, die makroskopischen Merkmale nicht abgeklopft, schon gar nicht mikroskopiert. Arbeitstitel, mehr nicht.


    Die Stachelpilze waren eigentlich mein Schwerpunkt für 2015, bis auf unbestimmte Zeit werden sie es wohl bleiben.


    Danke für dein Meinung,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Ich will nicht gesagt haben, daß die Fruchtkörper bei Hydnellum concrescens nicht auch zusammenwachsen können. Das geht durchaus, wie eigentlich bei allen Stachelingen. Es ist mehr die Kombination aus dickfleischigen und stark zusammenwachsenden Fruchtkörpern, die makroskopisch wohl die Unterschiedung zwischen H. concrescens und H. scrobiculatum ausmachen soll.


    Tendenziell sollte ein typischer H. concrenscens so aussehen:

    Aber die Übergänge sollen wohl fließend sein.


    Leider kenne ich H. scrobiculatum noch nicht aus eigener Anschauung.


    Und Phellodon tomentosum ist eh eine ganz andere Baustelle. Aber der entwickelt sich prächtig, der Fund. :thumbup:
    Zeigt aber: Auch hier wachsen Fruchtkörper zusammen. Bei Hydnellum peckii und Hydnellum ferruginosum dürftest du das auch beobachten können.


    Ich finde, du kommst definitiv gut voran mit den Stachelingen. Wenn man bedenkt, daß da alle Arten selten bis sehr selten sind, hast du da schon eine beachtliche Reihe an Funden zusammengetragen. Und obwohl gerade Hydnellum eine schwere Gattung ist, geht's doch gut voran mit den Bestimmungen.



    LG, Pablo.

  • Servus Pablo,


    an denen hänge ich dran wie eine Klette. Wie es mir dabei geht, werde ich einstellen.


    Andere Baustelle, das Thema Ramaria botrytis vs. rubripermansens ist für mich nicht vom Tisch. Den J. Christan habe ich, die Sporen auch ,-)


    :evil:


    LG
    Peter

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  • Hallo ihr beiden,
    Hydnellum concrescens und scrobiculatum sind im Jungzustand makroskopisch nicht trennbar. Mit Glück findet man eine Kollektion mit ausgewachsenen Exemplaren, und dann gilt: die Hutoberfläche von H. concrescens ist nur leicht hügelig wie das Flachland (so wie auf Pablos gutem Foto!), die Hutoberfläche von H. scrobiculatum ist grubig-faltig-zerklüftet wie die Alpen. Die Farben sind bei beiden Arten dagegen ziemlich gleich.
    Die Exemplare, die Habicht zeigt, sind in keinster Weise eindeutig. So lange keine Geschmacksprobe gemacht wurde, ist hier nicht einmal Hydnellum peckii auszuschließen.
    Mein Vorschlag wäre daher, dass Habicht die fraglichen Teile erst groß werden lässt und dann nochmal hinfährt und abfotografiert (und vielleicht reinbeißt?). Wenn das Wetter pilzfreundlich wird, wachsen die Hydnellen munter weiter, ähnlich wie Resupinatporlinge.
    P. S.: die von Habicht gezeigten Phellodon tomentosus würde ich auch so benennen.
    Edit: P. S. 2: Ich such euch mal eben ein Foto von einem ausgewachsenen scrobiculatum raus, kleinen Moment.
    FG
    Oehrling
    [hr]
    So, hier Hydnellum scrobiculatum. Zerklüftet wie die Alpen.


  • Servas Oehrling,


    danke für deine makroskopischen Unterscheidungsmerkmale zu den beiden Arten, damit kann ich was anfangen. Die Sporen kommen trotzdem unter's Mikro. Für mich sehen die noch alle gleich aus, also eine reine Übung für's Auge und die Details.


    Deinen Vorschlag setzte ich bereits um, ich begleite die Funde,


    1)


    2)


    3)


    4)



    Gestern habe ich vor Ort eine Geruchsprobe gemacht, da roch er nach Wasser. Mitgenommen habe ich ihn, heute riecht er nach Maggi, man kann auch die einzelnen Stiele erkennen,


    5)


    6)



    Das Fruchtkörper einer Art sehr unterschiedlich daherkommen können, zeigen diese Aufnahmen aus 2014,
    die FK waren relativ trocken und der Maggigeruch sofort wahrnehmbar,


    7)


    8)



    Gestern wäre der Fund ohne die Reizker nicht ausmachbar gewesen ,


    9)


    10)



    Hätte ich die Gattung nicht im Visier, wäre dieser Fund sehr wahrscheinlich als Schafporling durchgerutscht, Hydnellum ferrugineum, danke Pablo für die Korrektur,


    11)



    Klar wird er reinbeißen, der Habicht.


    LG

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Da ist eben ein Gattungsname verrutscht. ;)
    Hydnellum ferrugineum, nicht Phellodon.
    (Was müssen die auch so ähnlich heißen und aussehen?)


    Die letzten drei Bilder sind alles die gleiche Art, richtig?



    LG, Pablo.

  • Da ist eben ein Gattungsname verrutscht. ;)
    Hydnellum ferrugineum, nicht Phellodon.



    Die letzten drei Bilder sind alles die gleiche Art, richtig?



    Den Gattungsnamen habe ich korrigiert, danke für deinen Hinweis.


    Die letzte Aufnahme zeigt H. ferrugineum, die beiden zuvor sind noch unbestimmbar.


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan