PostSATANische (Erst)Funde

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    alles begann am 6.9. Wir (Heidrun, Steffen (Toffel), Kerstin (Goldröhrling) und ich) wurden von Jörg (Hannes2)) zum Satanspilz gucken eingeladen. Dazu muss man wissen, dass der in Sachsen nur einen nachgewiesenen Standort hat; nämlich im Chemnitzer Stadtgebiet; also auf nach Chemnitz. :snail::snail:


    Dort wurden wir schon von Jörg erwartet und er führte uns zum Fundort. In dem parkähnlichen Gelände fanden wir neben dem "Satan" auch noch unmengen an Wurzelnden Bitterröhrlingen (Calo)Boletus radicans



    Russula graveolens und Lactarius acerrimus (leider nicht fotografiert)auch diese Kameraden, die sich wegen fehlenden Velums auf dem Hut als Inocybe rimosa getarnt hatten. Die Sporenlänge betrug aber bei allen vermessenen Sporen weniger als 12 µm und so blieb dann nur noch I. maculata, der Ungefleckte Gefleckte Risspilz übrig (falls jemand ne bessere Idee hat, dann bin ich für Vorschläge offen). Alle anderen mikroskop. Merkmale passten auf beide Arten.



    Dann endlich der "Satan". So ein Fund muss natürlich gewürdigt und gehuldigt werden. Klar dass man hinterher satanische Kräfte hat, die einem helfen DUNKELsporer zu bestimmen und nebenbei auch noch ein paar weitere coole Nebeneffekte haben. Davon aber später mehr.



    Leider waren beide Exemplare schon überständig an dem besser erhaltenen haben wir gerochen. Ich fand den Geruch recht markant; allerdings roch das mehr nach Pferdestall als nach Aas für mich; aber gut. Gerüche verändern sich ja mit dem Alter. Auf einem kurzen anschließenden Abstecher auf den Chemnitzer Zentralfiredhof gabs dann "Große Augusts". Finde ich auch nicht alle Tage.



    Nach einer pilzarmen Woche wollte ich mal Freitag, den 11.9. mal an einer meiner bekannten Coprinopsis alopecia-Fundorte (Großer Rausportintling) gehen, ob sich da was tut; leider nichts; nur vertrocknete Leichen. Aaaber dafür diese Burschen hier. Die hatten tatsächlich die Frechheit sich auf dem ersten Blick als Saftlinge zu tarnen; bei recht interessanten Lichtverhältnissen (grünliche Hutfärbung). Dass sich Risspilze manchmal vehement der Bestimmung entziehen ist ja bekannt; aaber das sich die Schlingel neuerdings als Saftlinge tarnen, ist dann doch etwas zu frech. Dank meiner neuen saaaataaaanischen Kräfte konnte ich die dann doch als Inocybe maculata (Saftlingsähnlicher Risspilz ) :D enttarnen. :evil:



    Dann waren noch "Ausnahmefunde" von Inocybe assimilata



    und Inocybe ochroalba zu verzeichnen. Ich hatte bisher "nur" Inocybe langei gefunden. Diesmal sind aber die Sporen bis zu 10 µm lang, was mich laut GPBW zu Inocybe ocroalba führt.



    Sonntag 13.9. Exkursion mit Steffen (Toffel)


    Diesmal mit nagelneuer Kamera; meine Alte spinnt immer häufiger, so dass es ein sehr günstiger Zeitpunkt ist, sich eine neue zu kaufen. Ditte will ja immer Standortfotos. :cool:



    Erste Probe bestanden. Xerula radicata (Wurzelnder Schleimrübling) wurde gut abgelichtet. Dann ein paar Psathyrellen. Die kamen mir so bekannt vor. Die kenne ich doch irgendwoher. :/ Nur woher? :/



    Toffel hat Risspilze gefunden; die sind wichtiger! Die muss ich vor ihm einsacken. Sahen wie Inocybe lacera (Gemeiner Wirrkopf) aus. Risspilze gesichert. Ich kann vorweg nehmen; das war Inocybe lacera. Bei den Sporen (teilweise länger als 14 µm). Da gibts kein Vertun. Saaataaaaanische Kräfte. :cool: :evil:




    Die Psatharellen, woher kenn ich die nur? Die hatte ich doch schon so häufig. Die kann ich doch makroskopisch ansprechen. Die konnte ich doch mal makroskopisch ansprechen; warum jetzt nicht mehr? Toffel hat da auch hin und her überlegt. HA; klar das ist doch Psathyrella piluliformis (Wässriger Mürbling/Weißstieliges Stockschwämmchen). Toffel und ich kamen fast gleichzeitig drauf. Satanische Kräfte können auch durchaus mal schwächeln. :shy:



    Auf der Tour gabs noch Freilaufende "Ascobolus albidusse". Jetzt ist es sogar schon so weit, dass ich nicht nur die Pilzflora von dem Baumbestand grob abschätzen kann, jetzt mache ich das auch schon mit Tierdung. :cool: Mit Pilzvirus unheilbar infiziert; Rettung nicht mehr möglich. Lebenslang chronisch pilzverrückt. Gibt schlimmere Diagnosen. :D



    Dann diese wunderschönen Tintlinge aus der Haustintlingsverwandtschaft. Leider haben die in Toffels Plastikdose nicht überlebt; aber ich hatte 2 ähnlich aussehende mitgenommen; die haben sich eindeutig als ganz besonderer "Ausnahmefund" Coprinellus xanthothrix (Gelbschuppiger Tintling) entpuppt; flaschenförmige Cheilocystiden sei dank. Ich kann jetzt auch Tintlinge bestimmen. Saaataaaaanische Kräfte. :cool: :evil:



    Ganz abgedrehte Dachpilze gabs auch noch. Auf alle Fälle ein Erstfund für. Die hatten auch einen ziemliche abgedrehten Namen: Pluteus cinereofuscus. Von denen hab ich noch nie was gehört 8| (mein Vorschlag als deutscher Name: Abgedrehter Dachpilz) :giggle:



    Dann hab ich mir letzte Woche überlegt, dass ich letztes Jahr ganz häufig Inocybe mixtilis gefunden habe (Gerandetknolliger Risspilz) und dieses Jahr noch gar nicht. Da muss sich doch bald was ändern. Den hab ich dann Sonntag gefunden. Saaataaaaanische Kräfte. :cool: :evil:



    Dann hab ich noch Inocybe mixtilis gefunden.



    Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Inocybe mixtilis gefunden habe? :D



    Auf der Tour gabs unzählige Russula integra, Perlis, Graue(nhafte) Wulstlinge (Amanita excelsa).


    Heute war ich mit Heidrun im Elbsandsteingebirge unterwegs. Hier gabs die ganz teuflischen Grünen (Amanita phalloides). Mein Erstfund dieses Jahr. Dass wir die gefunden haben muss natürlich mit meinen Saaataaaaanische Kräften :cool: :evil: zu tun haben.



    Auf dem Heimweg fiel mir im Auto eine Rotkappe im Straßengraben auf. Hasenstäublinge, Parasole und Riesenboviste kann jeder aus dem Auto finden; Rotkappen aus dem Auto im Straßengraben muss mir erstmal einer nachmachen. Saaataaaaanische Kräfte. :cool: :evil:



    Am Fundort standen keine Birken oder Espen; lediglich seehr viele Buchen und ein paar eingestreute Kiefern und Fichten. Dann bleibt bei dem Aussehen eigentlich nur Leccinum vulpinum übrig, oder? Schnittbild konnte ich nicht machen; Heidrun braucht die noch für ne Pilzausstelllung.


    Übrigens haben Satanische Kräfte auch einen Preis. Ich hab einen hohen Malus auf Rötlings- und Helmlingbestimmung bekommen. :D In Anbetracht, dass ich das noch nie wirklich konnte, ist das aber zu verschmerzen.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Ich hab Sonntag mit Tricholoma fulvum meinen ersten braunen Ritter dieses Jahr gefunden. Die Pilzsaison hat für mich nun endültig begonnen.
    P.P.S. Sorry, ich brauch erst noch ein Händchen für meine neue Kamera. :shy:

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Saaaaataanischer Beitrag, Stefan! :thumbup:
    Interessante Pilzarten zeigst du!


    Doch warum habt ihr die in Sachsen so seltenen Röhrlinge aus der Erde gerissen?
    Man hätte doch auch stimmungsvolle Standortfotos machen können!
    Sorry, aber das muss nicht sein! :(


    Wie heißt deine neue Kamera?


    LG Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nobi,


    danke für deinen Kommentar. Du hast natürlich vollkommen recht! Zumindest den radicans sehe ich wirklich unkritisch; der war dort wirklich so massig, dass wir teilweise gar nicht wussten, wo wir hintreten sollen, ohne einen umzutreten.


    Beim Satan war das eine Kollektiventscheidung. Der größte und schönste wurde schon entfernt (von wem auch immer); die beiden kleinen waren schon arg überständig.


    Die Rotkappen braucht Heidrun, wie bereits gesagt, zu einer Pilzausstellung. Als ich die (wohlgemerkt) an einer stark befahrenen Straße entnahm, dachte ich erst, es ist albostipatum; der Stiel von der kleineren war teilweise noch sehr weiß. Erst, als ich keine Espen am Fundort sah, dachte ich an vulpinum. :shy: Das ganze musste recht schnell gehen, da wir dort eigentlich keine Haltemöglichkeit hatten...


    l.g.
    Stefan


    P.S. meine Kamera ist eine Panasonic DMC-LF1


  • P.S. meine Kamera ist eine Panasonic DMC-LF1


    Gute Wahl, denke ich!
    Da freue ich mich schon auf deine künftigen Fotos.


    LG Nobi

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    Chips: 72


  • Hallo Nobi,


    die kleinen Satane waren leider schon verkümmert und konnten zu ihrer Verbreitung nicht mehr beitragen. Hier ein Standortfoto:



    und noch eins wo der große noch dabei war:



    Den hatte leider schon ein Idiot mit dutzenden B. radicans und Netzhexen mitgenommen.



    Der Wurzelnde Bitterröhrling ist hier in einigen Gebieten Massenware.


    Interessant ist vielleicht noch der auch in großen Mengen zu findende Queraderige Milchling (Lactarius acerrimus). Der soll ja auch ziemlich selten sein.



    Hallo Stefan,


    kannst Du mir eine Fundliste zuschicken? Gratulation zur Fuchsrotkappe :thumbup: . Die habe ich hier im Vorjahr auch das erste Mal finden können.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jörg,


    danke für deine Ergänzung und das wunderschöne Foto von Lacatarius acerrimus. :thumbup: Fuchsrotkappen hatten wir ja letztes Jahr im Märchenwald; sogar einige. :cool:


    Eine Fundliste wird dir hoffentlich Steffen (Toffel) bald schicken. Eine Mail an dich mit den ersten Ergebnissen ist ja schon an dich gegangen.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan, hallo Hannes Hallo an alle die noch dabei waren und ergänzen ;) :giggle:


    Eine besonders feine Tour mit besonders feinen Funden habt ihr da getan.


    Für die kleinen Satansbraten müsste ich wahrscheinlich ne ganze Ecke fahren, Kalk ist hier Mangelware.....
    Was die Risspilze angeht.......
    bei der Menge die es hier derzeit an allen Ecken und enden gibt würden die Mikroskope der Risspilzkundigen wohl anfangen zu qualmen :haue: :giggle:


    Stefan: neue Besen kehren immer gut ;) :Kuschel:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    So war das also. Den Saaataaaaanischen Kräften seis gedankt.
    Tolle Sachen hast du da zusammengestellt, echt bewundernswert. Aber I. maculata so ganz ohne Velum auf den Hüten? Und das bei so jungen Exemplaren? Ich mag's mir kaum vorstellen. verstehe davon aber auch definitiv zu wenig (muss immer Ditte fragen). Könnten die Sporen vielleicht unreif und darum zu klein gewesen sein?


    Psathyrella piluliformis glaube ich auch nicht. So hell und in dem Alter noch mit Velum am Hut? Wuchsen die echt büschelig an Laubholz? Ich hätte jetzt eher an etwas aus der Ecke um P. fatua gedacht, aber auch davon verstehe ich definitiv zu wenig (muss immer Pilzmel fragen).


    :)



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    :D


    Keine Angst ich muss auch immer beide fragen. Zumindest meine ich, das erste Bild von I. maculata; den voll aufgeschirmten Hut für die Sporen genommen zu haben. Zumindest laut GPBW kann das Velum auf dem Hut auch mal fehlen; zumal es an dem Tag noch in Chemnitz sehr viel und stark geregnet hat. ;) Ditte werde ich auf alle Fälle noch fragen; ggf. auch ein paar Exsiccate hinschicken.


    Zu der Psathyrella: ich hab die immer in dem Aussehen als "Wässriger Mürbling" gezeigt bekommen und auch so kartiert. Klar kann das auch noch eine andere Art sein. Aber Psathyrellen sind auch nicht so meins. Die wuchsen übrigens in einem ganzen Haufen aus teilweise undefinierbaren Laub- und Nadelholzästen. Ich hatte ganz schön Mühe, die unbeschadet aus dem Gewirr zu pfriemeln. Die Fruchtkörper wuchsen zumindest gesellig, dicht beieinander.


    l.g.
    Stefan

  • [quote pid='295310' dateline='1442344067']
    "Aaaber dafür diese Burschen hier. Die hatten tatsächlich die Frechheit sich auf dem ersten Blick als Saftlinge zu tarnen; bei recht interessanten Lichtverhältnissen (grünliche Hutfärbung). Dass sich Risspilze manchmal vehement der Bestimmung entziehen ist ja bekannt; aaber das sich die Schlingel neuerdings als Saftlinge tarnen, ist dann doch etwas zu frech. Dank meiner neuen saaaataaaanischen Kräfte konnte ich die dann doch als Inocybe maculata (Saftlingsähnlicher Risspilz ) :D enttarnen. :evil: "


    "Dann waren noch "Ausnahmefunde" von Inocybe assimilata"



    Servus Stefan,


    diese I. maculata könnte auch I. quietiodor sein. Der riecht nur jung, frisch und unverletzt ähnlich wie Lactarius quietus, sonst wie I. maculata. Auch die assimilata scheint mir schon untypisch, sowohl makroskopisch als auch vom Standort her (kenn ich nur von Nadelwäldern). Aber schon in teressant, was bei Euch alles wächst! Hier im Großraum Regensburg ist noch immer weitgehend tote Hose.


    Gruß


    Helmut
    [/quote]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut,


    danke für deine Einschätzung; möglich ist alles. Hab mit GPBW geschlüsselt und kam auf assimilata bzw. maculata. Klar können das auch andere Arten sein. Ich werde Ditte auf alle Fälle die fraglichen maculatas und assimilatas schicken. Wer weiß, was das wirklich ist. :D Bin ja auch erst im "2. Lehrjahr" bei der Inocybenbestimmung;mir fehlt da einfach die Erfahrung. Aber ich mach trotzdem Fortschritte und das ist die Hauptsache. ;) Bei der 2. Kollektion von I. maculata (die saftlingsähnlichen); das sollte dann aber schon passen.
    Hab heute endlich mal wieder I. cookei gefunden. Eigentlich auch eine häufige Art; aber finden tu ich die nur selten.


    @all: Das waren wirklich 3 Kollektionen on I.mixtilis an einem Tag. Ich wollte sicher gehen und hab die alle mal mitgenommen; mit einer so stark gerandeten Knolle hab ich die nämlich noch nie gesehen.


    l.g.
    Stefan

  • Lieber Stefan (danke für deine Hinweis-Mail) und alle, die es interessiert:
    Tja, also, da ich ja nur nach den Fotos schließen kann, würde ich die assimilata auch stark anzweifeln. Ich bin mir auch bei der ochroalba nach dem Foto nicht sicher, und wenn du die obendrein mit langei in einem Atemzug nennst .... also die haben ja schon ziemlich verschiedene Zystiden. Was die maculata angeht, so würde ich nach dem Äußeren quietiodor eigentlich hier nicht in Erwägung ziehen - ich kann mir schon vorstellen, dass maculata stimmt. Außerdem sieht man ja weißliche Flecken in der Hutmittte. Das gilt aber nur für die Kollektion, die nach den Champignons als Foto kommt. Die andere, also das erste Foto mit dem abgeschnittenen Hut, ist meines Erachtens keine maculata. Das ist für mich die rimosa-Ecke.
    Schick mir die fraglichen Kollektionen einfach bei Gelegenheit, und ich schau sie mir dann an.
    Du bekommst dann irgendwann für dich und Nobi die Elchköttel aus Finnland, die dir Pablo, wie er mir eben sagte, schon angekündigt hat.
    Herzliche Wochenendgrüße in die Runde,
    von Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ditte,


    danke für deine Einschätzung.


    Gut du bekommst die fraglichen Funde alle. :D Ist alles exsicciert und versandfertig; Zettel mit den nötigen Infos werden beigelegt. Wir haben hier in Sachsen die kuriose Situation, dass wir Stand Ende 2013 I. langei mit ca. 160 Funden haben; I. ochroalba mit ca. 40. Das mag auf den Schlüssel von GPBW zurückgehen, wo beide Arten als (aller)letzte Schlüsseloption gelistet sind. Unterschieden werden die über die Sporengröße, die sich leider auch ziemlich überschneidet. Ich hatte schon lange die Befürchtung, dass die Arten da nicht sicher bestimmen lassen; bzw. auch ganz andere Arten dahinter verbergen. Mir fehlt da leider auch ein bischen Erfahrung/Wissen, was das angeht. Meine ersten Risspilze hab ich mit GPBW und Stangl autodidakt bestimmt und tu das btw. immer noch. Deine Seite als Gegencheck ist sehr gut; leider aber in dem Fall nicht ganz so hilfreich. Ich sehe gerade bei ochroalba sind die Cystiden mehr keulig, während sie bei langei mehr oval sind. Da guck ich mir nochmal die Zystiden an.


    Danke auch für den Elchdung. Hoffe sehr, dass ich da auch was rauskriege. Bin ja noch ein Anfänger in dem Metier Etwas davon werde ich definitiv inkubieren. Nobi und Rada wollen vielleicht auch noch was abhaben.


    l.g.
    Stefan


  • ....leider aber in dem Fall nicht ganz so hilfreich.


    Lieber Stefan, damit meine Antwort ein wenig hilfreicher wird :) , häng ich dir je ein Foto von Zystiden an, da siehst du den Unterschied. Bei ochroalba




    haben die Zystiden nie einen Hals, sie sind eben keulig, und sie haben auch nie diese abgerundete Zystidenbasis, die für langei sehr typisch ist.



    Auch wachsen sie meist mit Nadelbäumen, langei aber nicht. Sie haben auch insgesamt einen unterschiedlichen Habitus. I. ochroalba ist auch nicht so gelb, und junge Fruchtkörper haben weißliches Velum in der Hutmitte. Das ist bei langei nicht der Fall. Übrigens ist bei langei der Stiel auch keineswegs immer auch im unteren Drittel metuloid bereift, während ochroalba immer bis unten bereift ist.


    Vielleicht hilft das jetzt ein wenig mehr....,
    liebe Grüße,
    Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liebe Ditte,


    Vielen Dank für die prompte Zusammenstellung und Erklärung. :thumbup: :sun: Ja die Form hab ich nach deinem Kommentar auch so abgeschätzt; die anderen Aspekte sind mir ehrlich gesagt gar nicht so sonderlich aufgefallen.
    Mir fehlt halt die Erfahrung.


    Aber das macht ja nichts; ich bin ja erst im 2. Inocyben-Lehrjahr. ;) :cool:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan und alle, die es interessiert, ich habe mir die in diesem Beitrag gezeigten Inocyben inzwischedn angeschaut, es verhält sich in allen Punkten, wie ich dachte: die erste gezeigte maculata ist eine Inocybe aus der Gruppe um rimosa (also aggregat rimosa). Maculata ist brauner, rimoser und hat weißliche Velumflecken. Mikroskopisch hat maculata schmalere und kleinere und Sporen (die hier gehen bis 13 µm und drüber), die Zystiden sind einheitlicher in Form und Größe.
    Die "assimilata", die von Helmut und mir als solche angezweifelt wurde, ist Inocybe decemgibbosa. Du hättest die assimilata sofort auschließen können, Stefan, wenn du die Stielzystiden in der unteren Stielhälfte überprüft hättest, denn der Stiel ist ganz metuloid bereift. Auch sind die Sporen eben zu höckerig und in der Form untypisch für assimilata und die Zystiden sind zu dickwandig.
    Die I. ochroalba ist I. langei, was ich schon vermutet hatte, denn die sieht zu gelb und untypisch aus für I. ochroalba. Die unterschiedliche Zystidenform habe ich ja schon im Foto gezeigt.
    Um die anderen Inocyben, lieber Stefan, kümmere ich mich am Wochenende.
    Herzliche Grüße in die Runde,
    von Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    danke für dein Kommentar; ja ich hab den eingestellt, als hier "die Hölle los" war. Da geht dann so was gern mal unter; hab mich aber sehr gefreut, dass du trotzdem hier mal reingesehen hast. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.