Messen der Radioaktivität von Pilzen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.590 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Baamschwammerl.

  • Hallo,
    man liest immer wieder, dass mache Pilze je nach Art und Region mehr oder minder radioaktiv verseucht sind <X .
    In manchen Berichten wird vom Verzehr von z.B. Maronenröhrlingen oder Semmelstoppelpilzen komplett abgeraten, wo anders wird empfohlen nur 1 x pro Woche und maximal 10 kg pro Jahr von diesen Pilzen zu essen.
    Da es aber nicht an allen Standorten gleich viel radioaktiven Niederschlag nach Tschernobyl gegeben hat, fände ich es gut, wenn man die Radioaktivtät des einzelnen Pilzes messen könnte. Auf dieser Basis könnte ich dann selbst entscheiden, ob mir der Pilz zu verseucht ist oder nicht.


    Ich hab das Thema mal gegoogelt und bin auf einen für mich erstaunlichen Beitrag gestoßen. Demnach soll es möglich sein mit einem herkömmlichen Smartphone die Radioaktivtät zu messen 8| - kein Scherz. Zwar nicht medizintauglich, aber durchaus für den Hobbygebrauch (sogar Pilzsammler sind erwähnt) ausreichend.


    Hier der Link zu dem Artikel:
    http://www.spiegel.de/wissensc…igerzaehler-a-906841.html


    Im Appstore (bin Apple Nutzer) habe ich auch mehrere Apps dazu gefunden.


    Hat von euch jemand bereits Erfahrungen mit einer dieser Apps gesammelt und kann hier ein paar Tipps geben?


    Viele Grüße
    Sigi

  • Hallo Sigi,


    da hast Du auf ein interessantes und ernstes Thema aufmerksam gemacht, Danke!! :thumbup: :thumbup:


    Ich halte es durchaus für möglich, dass das Messen von radioaktiver Strahlung mit dem Handy funktionieren kann! Zumindest für die Hobby-Nutzung! Heutzutage macht man ja alles mit dem Smartphone!! :/ :/


    Nur eines darf man bei der Sache nicht vergessen: die chemische Toxizität!! Es gibt Gebiete, die nach Tschernobyl noch ziemlich stark belastet sind, und da schlägt das Dosimeter nicht aus!! Das heißt, keine Strahlenbelastung!! Wenn man dann allerdings mal den Boden oder die anstehenden Gewässer massenspekrometrisch untersucht, findet man da so einiges, was die Pilze natürlich in ihre Fruchtkörper aufnehmen. Wenn man das wüßte, würde man die Pilze nicht essen!!


    Also ich halte davon nichts, weil eine mögliche Gefahr nicht bedacht wird!!


    Liebe Grüße
    Kerstin

  • Danke für diesen Beitrag! :)


    Das Thema bzw. überhaupt Schadstoffe in Pilzen begleitet mich schon immer durch die Funga und einen Geigerzähler beihand wünsche ich mir eigentlich auch schon ewig.
    Die App ist wohl tatsächlich eine die funktioniert. Die anderen scheinen entweder gar nicht oder schlechter zu funktionieren wie ich einigen Beiträgen entnahm. Wie auch immer. Diese reizt mich wirklich sehr um sie zu nutzen. Normalerweise nutze ich mein Handy sonst nur zum Telefonieren und smsen. Jeden anderen Sch... den ich löschen kann hau ich auch runter. X/


    Ich habe mir ein paar Videos zu dieser App angesehen und zwei davon für gut befunden. Leider sind beide in englisch gehalten aber ich habe das nötigste verstanden (und ja auch was in deutsch dazu gesehen). Die verlinke ich euch hier mal.


    Vom Macher himself
    und
    seriöser Test


    Ich vermute, ich werde mir die App mal zulegen und einige Pilze dazu interviewen. 3,50 € soll die wohl kosten. Ich muß mich in dieses Metier nur erst mal reinfummeln. Das ist für mich Feindesland.

  • Hallo
    Hmmm :/ über welche Messeinrichtung/Hardware verfügt denn ein Smartphone um via App (Software) Radioaktivität messen zu können?


    Es hat GPS-Antenne, Lage-Elektronik, Mikro, Lautsprecher, FM-Empfänger, Temperaturfühler, induktives oder kapazitives Display, Kamera, WLan, Bluetooth und klar Mobilfunkhardware.


    Und was misst nun Radioaktivität?


    Viele Grüße

    Alle haben gesagt: Das geht nicht! Dann kam einer -der wußte das nicht- und hat es gemacht ==Gnolm1

    Einmal editiert, zuletzt von Tannenzäpfle ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das wird ein ewiges Geheimnis bleiben. :D Ich halte von Handy-Apps eh nicht viel; auf meinem alten Ding läuft der Mist eh nicht; zum Glück.


    Trotzdem wurden hier schon mehrere Links zu Karten mit der radioaktiven Bodenbelastung Deutschlands verlinkt/eingestellt. In den belasteten Gebieten würde ich dann auf Maronen und Semmelstoppler gern verzichten wollen; aber sonst sehe ich das Problem nicht so akut.
    Kritischer sehe ich z.B. Cadmium, das nicht radioaktiv, aber in geringsten Mengen nephrotoxisch + cancerogen ist. Wir haben in Sachsen und Niedersachsen z.B stark geogen bzw. durch Bergbau belastete Flächen mit Cadmium und Blei. Gilbende Egerlinge z.B. sammeln Cadmium aktiv, weshalb ich die auch nicht esse.
    Verwundert bin ich immer wieder, dass sich die Leute immer Sorgen um Radioaktivität machen; aber solche Gefahren, wie Schwermetalle unterschätzen. :/


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    hier kann ich berufsbedingt nach einem Strahlenschutzlehrgang und als analytischer Chemiker vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.


    Bei dem Strahlenschutzlehrgang sind uns unterschiedliche Messgeräte der Radioaktivität gezeigt worden
    und Versuche durchgeführt worden. Selbst diese viel Kiloeuo teuren Geräte haben bei verschiedenen Isotopen sehr verschiedene Werte angezeigt. Ein Freund von mir hat diese App und wir haben damals an den Proben gemessen...und wahre Hausnummern erhalten. Bei der App wurde Tesafilm auf den Photosensor geklebt um kurzwelliges Licht abzuhalten.
    Die radioaktive Strahlung geht durch den tesafilm und erzeugt auf dem Chip sichtbare Stralung, die dann zurückgerechnet wird in radioaktive Strahlung aus der dann die Menge an radioaktiver Strahlung zurückgerechnet wird....meiner Meinung nach sehr zweifelhaft.


    Bei den Schwermetallen ist es so, dass diese bioverfügbar sein müssen, um den Körper zu schädigen, dies ist z.B. bei Pilzen und z.B. Cadmium oft nicht so gegeben. Als Beispiel wird man nicht sofort an einer Bleivergiftung sterben, wenn einige Schrotkörner in der Wildgans mitgegessen werden (sie werden am nächsten tag den Körper beinahe unverändert verlassen), andere Blei- und Zinnverbindungen sind im milligrammbereich tödlich. Also sagt nur die Menge an Schwermetallen nichts aus.


    VG Martin

    • Offizieller Beitrag


    Durchaus richtig; aber Blei und Cadmium haben auch ein völlig unterschiedliches Verhalten im Boden. Blei bindet sich meines Wissens an Tonmineralien und Cadmium nicht; bzw. nur bedingt. Blei wird nicht von Pflanzenwurzeln aufgenommen; Cadmium sehr wohl (und reichert sich auch in den Pflanzen an; insbesondere im Weizen z.B.). Ich hab seinerzeit mal ein Seminar/Diskussionsrunde beim BfR besucht, wo genau über solche Sachen gesprochen wurde. Es waren dort die viele Schwermetallanalytiker der Untersuchungsämter für Lebensmittel einiger Bundesländer z.B. Die Risikobewertung von Cadmium in Lebensmitteln wurde vom BfR ja auch nochmal überarbeitet.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Was die Tauglichkeit verschiedener Smartphones betrifft so hat der Entwickler der App eine Liste mit getesten Modellen erstellt. Da sind auch nicht viele Modelle wirklich gut gewesen. Die Zahl fehlender Modelle ist aber riesig. Da sagt der Herr Klein ja selbst man müsse es ausprobieren und wünscht sich feedback.
    Das Messen mit abklebendem Tesa wird übrigens ausdrücklich als nicht ausreichend erwähnt. Man sollte schon wirklich für Lichtdichtheit sorgen. In den Videos wird Alufolie empfohlen.
    Ob die App wirklich so funktioniert wie du erklärt hast, das weiß ich natürlich nicht. Nach schauen des Videos habe ich es aber anders empfunden. Da wird doch nur erfasst wieviele Ausschläge den Sensor erreichen. Daraus erst rechnet er um. Oder habe ich das in den falschen Hals bekommen ? :/