Lamellenpilz mit glockigem oder buckeligem Hut

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.922 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    heute habe ich einen mir unbekannten Pilz gesammelt, mit der Absicht ihn zu Identifizieren. Erfolglos bitte ich euch um Rat.


    Die Fruchtkörper sind alle 1 bis 4 cm groß


    Der Hut junger Fruchtkörper ist glockenförmig und braun, ältere Exemplare breiten sich aus und buckeligen Hut. Hier ist nur noch der Buckel braun. Der Hut wird zum Rand hin ockerfarben.
    Die Lamellen sind rein weiß und liegen nicht an.
    Der Stiel ist hellbraun, fasrig und schlank. Kein Ring.
    Starker pilziger Geruch
    Gefunden in einem Fichtenwald



    Viele Grüße und vielen Dank
    Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michi!


    Das sind Weißsporer, die in die Gattung Mycena gehören. Und die haben entweder nach Hallenbad gerochen (dann mehrere Arten möglich, die ich so nicht bestimmen kann), oder beim Abbrechen der Stiele trat ein weißer Saft aus (dann Mycena galopus bzw. leucogala).



    LG, Pablo.

  • Der Geruch war ganz klar pilzartig, also kann ich ausschließen, dass sie zu ersteren gehören. Milch ist mir in der Dunkelheit gestern keine aufgefallen, darauf habe ich aber auch nicht geachtet.


    Hängen Weißsporer außer durch die Sporenfarbe zusammen?
    [hr]
    Weißmilchende Helmling (Mycena galopus, syn. Mycena galopoda) könnte hin kommen, schade dass ich den Saft nicht gesehen habe. Der Geruch hat auch nicht gepasst.


    Wie sieht es denn mit der Giftigkeit und gefährlichen Verwechselungen aus?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Weißsporer sind völlig heterogen.
    Dazu gehören total unterschiedliche Gattungen wie Saftlinge, Wulstlinge, Schirmlinge, Ritterlinge, Adermooslinge, Trichterlinge und ganz viele weitere. Aber zu erkennen, ob man es mit einem Hellsporer, einem Rosasporer oder einem Dunkelsporer zu tun hat, ist schon mal sehr hilfreich. Weil wenn man sicher einen Hellsporer vor sich hat, fallen ja gleich mal ein paar tausend Arten raus (also alle Rosa- und Dunkelsporer). Somit bleiben nur noch ein paar tausend Arten übrig.


    Mit den Helmlingen ist es dann auch nicht einfach, auch diese Gattung enthält enorm viele Arten (weit über hundert in Mitteleuropa), mit vielen sehr ähnlichen Arten.
    Speisepilze gibt es in der Gattung eigentlich nicht. Die einzige Art, die mir einfällt, die einigermaßen unkritisch als essbar zu bezeichnen wäre, wäre Mycena galericulata. Aber den als Speisepilz zu nehmen kommt nur in Frage, wenn man ihn eben auf Anhieb sicher erkennen kann. Also nicht nur die Gattung, sondern wirklich die Art (was auch nihct immer einfach ist). Bei den Helmlingen gibt es auch viele schwach bis extrem giftige Arten.



    LG; pablo.