Bitte um Bestimmung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,
    anbei sende ich euch Pilze aus einem Mischwald. Sie sind alle sehr dicht beieinander gewachsen, unweit vom Feld. Und mir wurde gesagt, dass es Ziegenlippe sein sollen, aber ich bin unsicher.


    Die Pilze haben eine gewölbte und rissige Kappe, einen Schwamm (grünlich braun, nach dem Schneiden zunehmend braun), der Schnitt ist an Stiel violett gefärbt und die Pilze sind unter dem Hut hell-gelb und am Stil braun und leicht rötlich. Der Fundort ist nahe einem alten Steinbruch und der Boden ist sicher mineralisch, sicher werden die Felder gekalkt und gedüngt.


    Der Pilz ist im Laub versteckt und nicht gleich zu sehen, dann aber leicht zu finden. Er hat einen dünnen Stil und einen kleinen Wuchs. Es richt gut bis leicht bitter.


    Ich würde ihn gern essen und habe auch ein gutes Gefühl... grünes Licht?


    DANKE!
    [hr]
    Hier noch eine Ergänzung:


    Pilz im Querschnitt.


    Ich bin auf Einschätzungen gespannt.

  • Hallo und willkommen im Forum!


    Vorweg: es gibt hier keine Essensfreigabe für Pilze, die bekommst du nur von örtlichen Pilzsachverständigen.
    Was die Schwammerln anbelangt... sind die nicht ein bisschen alt? Die rissige Kappe kommt von Trockenschäden und die Lamellen...

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Hallo, eine Verzehrfreigabe bekommst du hier im Forum nicht, da müsstest du schon einen Pilzsachverständigen aufsuchen der dir 100% Gewissheit geben kann.
    Von den Bildern her würde ich auf Rotfussröhrlinge tippen . Jedoch sollten diese dann nicht mehr gegessen werden weil sie schon sehr alt sind ( zu alt ). Solche Exemplare bleiben im Wald damit sie aussporen können. Beim Genuss von überalten, essbaren Pilzen kann es auch zu Vergiftungen / Unverträglichkeiten kommen. Finger weg !

    -Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener-

    Einmal editiert, zuletzt von cleoluka ()

  • Hallo Augustino, was Generelles zum Echten Rotfußröhrling: Der leicht bittere Geruch den Du bemerkt hast, könnte man auch als säuerlich bezeichnen und ist durchaus auf den Geschmack zu übertragen. Die schmecken ziemlich herb. Ich mag sie gerade deswegen, aber manch einer meidet sie. Der rissige Hut ist typisch für den Echten Rotfußröhrling, auch bei feuchtem Wetter (dann nur nicht so stark). Der Herbstrotfuß z. B. hat den nicht.


    Filzröhrlinge (der Rotfußröhrling gehört dazu) sind im reifen Zustand kein kulinarisches Glanzlicht, weil sie bei der Zubereitung sehr weich werden. Hier sammelt man am besten junge Fruchtkörper, die noch fest und noch nicht rissig sind. Hinzu kommt, daß sich in den relativ großen Röhren ausgewachsender Pilze einiges an Krabbeltieren und deren Kinderstube tummelt, weshalb man die Röhrenschicht entfernen sollte. Dies gestaltet sich aber gerade bei den weichen ausgewachsenen Fruchtkörpern als eine ziemliche Frickelei, bei der man den Pilz nicht selten zerpflückt. Bei jungen Fruchtkörpern läßt man den Schwamm einfach dran, schneidet sie einmal durch um sie auf Wurmfraß zu kontrollieren und gut ist.


    Ziegenlippen sind etwas heller und stämmiger. Ihr Hut reißt erst später und nicht nicht so stark auf, wenn überhaupt.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Naja, typisch ist die so stark aufgreissene Kappe eigentlich für Xerocomellus chrysenteron (Gemeiner Rotfußröhrling) mindestens ebenso wie für den Düsteren Rotfuß (Xerocomellus porosporus) und oft auch für den Starkblauenden (Xerocomellus cisalpinus).
    Wichtig ist: Die Stielbasis muss mit und das Schnittbild muss auch durch diese gehen. Ein komplettes Schnittbild ist das A und O bei der Filzröhrlingsbestimmung. Alle anderen merkmale sind nett, aber ohne Schnittbild eben kaum für eine BEstimmung tauglich.


    Vom Gesamtbild schon am ehesten X. chrysenteron, aber eben mit vorbehalt (Braunes Stielfleisch an der Stielbasis? Rote Pünktchen? Starkes und Blauen der Stielrinde im Basisbereich?).


    Ich verschiebe das Thema auch mal zu den normalen Bestimmungsanfragen, irgendwie ist das im Bereich für Junge Mykologen gelandet.



    LG, Pablo.

  • Und wenn Augustino7 ein junger Mykologe ist? Kann ja theoretisch sein...
    ;) dem Jungmykologenforum täten ein paar Beiträge mehr doch gut ;)

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stephan!


    Wenn du recht hast, muss ich mich entschuldigen, zur Wiedergutmachung ein paar getrocknete Steinpilze verschicken und mal zu einem Waldgang mit Erklärbär einladen. ;)
    Ich hoffe, wir werden es noch erfahren, vielleicht im Rahmen einer kleinen Vorstellung.



    LG; pablo.