Lederbrauner Faserling?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzmel.

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute und gestern kleine Pilze mit sehr langen weißen Stielen ( < 10cm ) am Waldwegesrand gefunden.
    Es handelt sich um Dunkelsporer (Richtung schwarz).
    Die Bilder sind leider wirklich nicht so doll, aber vielleicht genügen sie trotzdem, um Psathyrella conopilus zu bestätigen bzw. zumindest Psathyrella spec.
    Die weißen Stiele sind extrem brüchig. Die Hutfarbe geht in Richtung braun
    (also nicht so wie die ersten beiden überbelichteten Bilder 1 und 2, wo nur der herabgefallene Hut halbwegs von der Farbe passt).
    Einen auffallenden Geruch habe ich nicht festgestellt.
    Passt Psathyrella spec. (ggf. auch Psathyrella conopilus)?


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    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Psathyrellen mit so langem Stiel und so kleinem Hut kenne ich eigentlich nicht, deswegen denke ich nicht, dass es eine Psathyrella ist. Mir sind die Lamellen auch zu dunkel für Psathyrella. Muss nichts heißen; ich bin da kein Experte für die Gattung. Ich würde das eher in Richtung Psilocybe oder so sehen. Panaeolus wäre auch noch möglich; leider sind die Lamellen nicht "gefleckt"; deswegen eher unwahrscheinlich.
    Für Conocybe sind mir die Lamellen zu dunkel; die sollten da eher hellbraun sein.
    Sorry, ich hab da gerade keine besseren Ideen. Übrigens ist der Pilz nur mikroskopisch zu knacken.


    Bin mal gespannt, was die anderen schreiben.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

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  • Hallo,


    Psathyrellen mit so langem Stiel und so kleinem Hut kenne ich eigentlich nicht, deswegen denke icht nicht, dass es eine Psathyrella ist. Mir sind die Lamellen auch zu dunkel für Psathyrella. Muss nichts heißen; ich bin da kein Experte für die Gattung. Ich würde das eher in Richtung Psilocybe oder so sehen. Panaeolus wäre auch noch möglich; leider sind die Lamellen nicht "gefleckt"; deswegen eher unwahrscheinlich.
    Für Conocybe sind mir die Lamellen zu dunkel; die sollten da eher hellbraun sein.
    Sorry, ich hab da gerade keine besseren Ideen. Übrigens ist der Pilz nur mikroskopisch zu knacken.


    Hallo Stefan,


    die Lamellen sind schon recht dunkel, aber nicht ganz so dunkel wie sie wirken :shy:
    Da ist noch ein bischen braun in der Lamellenfarbe dabei.


    Ich hatte mir noch den Langstieligen Düngerling bei 123 und den Glockendüngerling im Pareys angesehen; dafür finde ich die Stiele der gefundenen FK aber zu weiß.
    Und man kommt kurz an den Hut und schon liegt er im Gras/Laub.


    Ebenfalls habe ich an den Rosaschneidigen Faserling (Psathyrella gracilis) [Pareys] gedacht.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorsten,


    ich hab hier nur meine Gedankengänge geschrieben. Ich halte das zwar nicht für eine Psathyrella, weil ich die bisher mit einem anderen Habitus kenne; allerdings kann Psathyrella auch sehr gut möglich sein. Mir fehlt die Erfahrung in der Gattung. :shy:


    Pilzmel wäre hier bestimmt ein guter Ansprechpartner.


    l.g.
    Stefan


  • Mir fehlt die Erfahrung in der Gattung. :shy:


    mir auch ;)
    und zwar hinsichtlich aller genannten Gattungen.
    Vielen Dank für die Antwort. Mal sehen, was da noch an Antworten kommt.


    Für Conocybe hat das Sporenpulver meiner Meinung nach zu viel schwarz
    (dafür waren Dir ja auch die Lamellen zu dunkel).


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag


    Das kommt im Endeffekt auf das gleiche raus. :D

  • Zitat


    Das kommt im Endeffekt auf das gleiche raus. :D


    sollte es :cool: :)
    [hr]
    Nachtrag mit etwas LED-Scheinwerferlicht.
    Wahrscheinlich ist da mit Kunstlicht nicht so viel zu machen...


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    Bild 3 und Bild 5 aus diesem Thread
    http://www.pilzforum.eu/board/…-oder-duengerling-welcher
    erinnern mich sehr an meine Fruchtkörper.


    Gruß,
    Thorsten

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    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Psathyrella hat schon teilweise sehr dunkles Sporenpulver. Zudem ist der Huthaar - Mürbling ja inzwischen in der Gattung Parasola angekommen, wäre also im weiteren Sinne ein Tintling.
    Ich bin hier etwas unsicher, weil ich die Art noch nie so ganz hell (fast weiß) gefunden habe. Aber es könnte schon hinhauen, wenn man sich einige der Tafeln >hier< ansieht.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thorsten,


    hättest du nicht gleich schreiben können, dass du eine Parasola mit Borsten in der Huthaut suchst? :D Die Auricoma hab ich mal im Juni gefunden; seitdem bestimme ich die Parasolas, die mir so über den Weg laufen. :cool:


    Deine vermutete Art habe ich allerdings (noch) nicht gefunden. Aber was ich so im Gröger Band 2 an makroskop. Beschreibung gelesen habe, kommt für dein Fund gut hin. Allerdings würde ich den nur mit mikroskopischer Untersuchung festnageln wollen...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das könnte optisch schon gut passen. Der lange und dünne Stiel, bei dem man denkt, dass er den breiten Hut eigentlich nicht halten kann, ist schon typisch. Und das Lederbraune blasst recht schnell aus. Ich habe die Art allerdings immer an einer Stelle sehr häufig gefunden, d. h. dass immer ein ganzer Teppich von Exemplaren an einer Stelle zu finden waren. Bei dir waren's nur die zwei?


    LG, Jan-Arne

  • Hallo zusammen,


    Pablo schrieb:

    Zitat

    Psathyrella hat schon teilweise sehr dunkles Sporenpulver. Zudem ist der Huthaar - Mürbling ja inzwischen in der Gattung Parasola angekommen, wäre also im weiteren Sinne ein Tintling.


    die Gattung Parasola ist mir neu und meinen Büchern neu
    (was mich nicht überrascht :) )


    Die Treffer zu Parasola bei 123: Parasola Miser, Parasola Schroeteri, Parasola Plicatilis und Parasola Auricoma erinnern mich auch stärker an einen Tintling.
    Für meine Fruchtkörper hatte ich Tintlinge zu Beginn ebenfalls für möglich gehalten - der Pilz blieb für meinen Geschmack hierfür zu gut erhalten.
    Aber ok, bei Parasola sind wir ja, wenn ich es richtig verstehe, auch mehr bei "tintlingartig"?


    Zitat

    hättest du nicht gleich schreiben können, dass du eine Parasola mit Borsten in der Huthaut suchst? :D Die Auricoma hab ich mal im Juni gefunden; seitdem bestimme ich die Parasolas, die mir so über den Weg laufen. :cool:


    Nee, ich musste hier erst einmal lernen, dass es die Gattung Parasola gibt :cool:
    Ich habe noch einen Fruchtkörper im Glas liegen, der mich an Auricoma denken lässt.


    Jan-Arne schrieb:

    Zitat

    Und das Lederbraune blasst recht schnell aus. Ich habe die Art allerdings immer an einer Stelle sehr häufig gefunden, d. h. dass immer ein ganzer Teppich von Exemplaren an einer Stelle zu finden waren. Bei dir waren's nur die zwei?


    Das schnelle Ausblassen kann ich bestätigen.
    Und ja :shy: das waren viele Pilze - allerdings an keiner Stelle als Büschel zusammengewachsen.
    Über die Fläche verteilt waren, das eher 20++.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

  • Hallo zusammen,
    die Wissenschaft hat bis 2008 herumgeeiert, wo der Pilz hingehört. Nachträglich eigentlich merkwürdig, dass es niemand vorher auffiel, dass es zwei Arten mit braunen Huthaaren gibt (auricoma und conopileus), und das förmlich nach einer gemeinsamen Gattung schreit...
    Der Stiel kann übrigens noch viel länger sein, je nachdem wie bewachsen die Umgebung ist.
    Beste Grüße!
    Andreas


  • die Wissenschaft hat bis 2008 herumgeeiert, wo der Pilz hingehört. Nachträglich eigentlich merkwürdig, dass es niemand vorher auffiel, dass es zwei Arten mit braunen Huthaaren gibt (auricoma und conopileus), und das förmlich nach einer gemeinsamen Gattung schreit...


    Ja und oweh. Das Kreieren neuer Gattungen scheint ja sowieso sehr in Mode gekommen zu sein. Wer will da eigentlich noch den Überblick behalten? Mich wundert, dass die Cortinarien noch zusammen gehören (oder habe ich was verpasst?).


    Raider heißt schon lange Twix und Stropharia aurantiaca jetzt Leratiomyces ceres - oder doch wieder andersrum...?
    Ich finds anstrengend.


    Beste Grüße
    Harald

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Harald,


    du hast so recht. :D Immerhin sind die beiden Braunborstigen bei Parasola grad gut geparkt. Hoffe, dass die da auch noch eine Weile bleiben.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Ach ja, da war ja was. ;(


    Immerhin sind die wenigstens im Gröger gut ausgeschlüsselt; das ist so ziemlich der einzigste Trost...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hallo zusammen,
    ich noch mal kurz. Die Originaldiagnose von Parasola durch Redhead, Vilgalys & Hopple 2001 lautet: "Basidiomata ephemera, terrestia. Pileus plicatus, membranaceus, glaber vel setosus, eglandulatus. Velum nullum. Lamellae deliquescentes in senectute. Pleurocystidia praesentia. Stipites centrales, friabiles. Basidiosporae atrae."
    Mal abgesehen davon, dass in der ganzen Gatttung die Lamellen im Alter nicht wirklich zerfließen (Lamellae deliquescentes in senectute), nur die Schneiden, und auch die bei conopileus nicht, haperts noch daran:
    Die Hüte von conopileus sind weder gefurcht (Pileus plicatus), noch membranös, und Pleurozystiden gibt es auch nicht. Die Art in die Gattung zu quetschen, haut formal nicht hin (Mycobank!), auch wenn genetische Befunde eindeutig sind.
    Beste Grüße!
    Andreas