Unbekannter Pilz - Mistpilz?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 5.185 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,


    ich war mal wieder unterwegs, und da die Pilze bisher nur sehr spärlich zu sehen sind, hab ich mir mal was von den "kleinen Unbekannten" mitgenommen. Leider komm ich da nicht so recht weiter. Ich weiß schon, warum ich die normalerweise gar nicht erst beachte. :/


    Aber vielleicht könnt Ihr mir da ja weiterhelfen...


    Nun zum Pilz:



    Hut:


    2,5cm Durchmesser, keglig (?) mit leichtem Buckel, radialfasrig bzw. sogar leicht gerieft, trocken,
    beigefarben, in der Mitte gelblich, hygrophan, dünn, Huthaut leicht rissig, mit braunem (SPP?) Rand


    Lamellen:
    freistehend, engstehend, grau mit Zwischenlamellen,


    Sporenpulver:
    Abdruck ist in Arbeit, aber ziemlich sicher dunkel (braun?)...


    Stiel:
    7cm lang, 3mm Durchmesser, weiß mit gelblichen Verfärbungen, hohl, längsfasrig
    Stielbasis leicht verdickt


    Geruch:
    da erkenn ich leider nichts, auf jeden Fall sehr dezent...


    Fundort:
    Fichtenwald, an Wuchsstelle vermutlich Gartenabfälle, Mist, o.ä.


    Hab ich noch was vergessen?


    Bei meinen Recherchen bin ich auf den Weißen Mistpilz (http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Weissermistpilz.htm) gestossen, aber das wäre ja fast zu einfach. :/


    Danke schonmal für eure Hilfe!


    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    die Lamellen sehen mir etwas fleckig aus. Ich wäre für Panaeolus foenisecii, den Heudüngerling.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • die Lamellen sehen mir etwas fleckig aus. Ich wäre für Panaeolus foenisecii, den Heudüngerling.


    Ahoi,


    ganau dieses "etwas fleckig" war mir etwas zuwenig,
    um Düngerling vorzuschlagen... :)


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Tom,


    ich habe da mal einen "Gedanken":
    Schmalblättriger Faserling Psathyrella spadiceogrisea


    Sporenfarbe: Braun
    Lamellen: weiß bewimmpert, Zwischenlamellen
    Basis verdickt
    Vorkommen: SELTEN im Herbst


    Vielleicht geht es ja in diese Richtung?


    Gruß
    Falke

    LG
    "Vincent der Falke" :)



    Olympus CH-2, CHT-G,
    Binokular CWHK 10xT/18 L
    EA4 0,1/ EA10 0,25/ EA40 0,65/ EA100 Öl 1,25
    20 Watt Halogen

  • Hallo Stefan,


    der Heudüngerling sieht auf den ersten Blick meinem Fund recht ähnlich.


    Was mich etwas irritiert sind die bei meinem Fund relativ engstehenden Lamellen und die helle Stielbasis. Kann das bei einem Heudüngerling so vorkommen?


    Ach ja: Das Sporenpulver scheint wohl doch eher grau/schwarz (schwarzbraun?) zu sein. Das würde wohl auch für den Heudüngerling sprechen...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wenn das Sporenpulver wirklich schwarz-braun/grau ist, dann fällt Heudüngerling natürlich weg. Das Sporenpulver ist bei dem wesentlich heller, als bei den anderen Düngerlingen.


    Dann kann nur noch das Mikroskop helfen, den zu bestimmen. Bei solchen Pilzen ist es ohne Mikroskop beinahe unmöglich den Pilz auch zu bestimmen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Also für mich ist das SPP grau, und damit belass ich's dann auch.



    (links original, rechts Kontrast erhöht)


    Ich nenn ihn dann einfach "Blöder Pilz der seinen namen nicht sagen möchte" :nana:


    Danke euch allen! Ich hoffe mal, dass so langsam auch die mir bekannten Pilze wieder im Wald auftauchen, dann wird's nicht mehr so schwer...


    Viele Grüße
    Tom


  • Hallo zusammen,


    an den Vorschlag hänge ich mich mal makroskopierend dazu :)
    Im Pareys ist es nicht ganz so hart formuliert "meist schon im Frühjahr".
    Der oben heller werdende Stiel fällt mir auf; das muss aber kein großartiges Unterscheidungskriterium sein.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

  • Hui, scheinbar hat mein Pilz jetzt doch einen Namen! Danke Dir, Andreas! :)


    Nach Durchsicht der verschiedenen Faserlingsarten passt Psathyrella sehr gut, denk ich.


    Bei P. microrhiza macht mich nur stutzig, dass die radiale Riefung in allen Beschreibungen genannt wird bzw. auf Fotos zu sehen ist.
    Mein Pilz hatte die aber nicht (zumindest nicht auffällig, ich hätte das eher als radial gefasert beschrieben).
    Aber da hast Du mit Sicherheit mehr Erfahrung als ich...


    @Gregor: Zumindest bei der Sporenpulverfarbe bin ich mir nicht wirklich sicher...
    Ist das jetzt tatsächlich 'grau', oder kommt mir das so vor, weil einfach etwas wenig 'Material' da ist??


    Viele Grüße
    Tom

  • Hallo Tom,
    ich habe zwar gewettet, aber nix eingesetzt. Die Art kann man natürlich nur per Mikroskop festmachen. Aber ich bin mir ziemlich sicher. P. microrhiza ist ein schlimmes Chamäleon, sehr abhängig von Substrat und Wetter. Die Hüte sind sehr flink kahl, entwässert und dann ungestreift ("gerieft"). Manchmal zeigt sich ein rosa Ton am Hut, oft aber auch nicht. Und die eigentlich sehr typische rosa Unterlegung der Lamellenschneide entwickelt sich auch nicht immer so, dass man sie mit bloßem Auge oder Lupe sieht.
    Beste Grüße!
    Andreas


  • Hallo Tom,
    ich habe zwar gewettet, aber nix eingesetzt. Die Art kann man natürlich nur per Mikroskop festmachen. Aber ich bin mir ziemlich sicher. P. microrhiza ist ein schlimmes Chamäleon, sehr abhängig von Substrat und Wetter. Die Hüte sind sehr flink kahl, entwässert und dann ungestreift ("gerieft"). Manchmal zeigt sich ein rosa Ton am Hut, oft aber auch nicht. Und die eigentlich sehr typische rosa Unterlegung der Lamellenschneide entwickelt sich auch nicht immer so, dass man sie mit bloßem Auge oder Lupe sieht.
    Beste Grüße!
    Andreas


    Hallo Andreas,


    ist P. microrhiza einfach mikroskopisch von P. spadiceogrisea zu unterscheiden?
    Oder kannst Du bei den Bildern makroskopisch schon etwas erkennen, was P. spadiceogrisea ausschließt?


    Geben diese Bilder hier
    http://www.123pilze.de/DreamHC…d/WurzelnderFaserling.htm
    P. microrhiza gut wieder?
    Dort scheinen mir die Stiele im Verhältnis deutlich schmächtiger zu sein als auf Onkel Toms Photo.


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.


  • Ja,


    ich sehe, dass mein Vorschlag doch nicht ganz ungesehen blieb. :)


    Gruß
    Falke

    LG
    "Vincent der Falke" :)



    Olympus CH-2, CHT-G,
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  • Zitat


    Ja,


    ich sehe, dass mein Vorschlag doch nicht ganz ungesehen blieb. :)


    Gruß
    Falke


    ungesehen blieb der sicher nicht, ich hatte nur zwischenzeitlich ein paar Posts übersehen. :shy:


    Und dennoch bleibt das für mich ein Pilz, den ich vorerst im Wald nicht wieder zu bestimmen versuche. Eine grobe Einordnung genügt mir da. Es ist halt entweder ein Mikroskop und/oder viel Erfahrung nötig, um solche Pilze zu bestimmen.


    Ich bin ja bei den meisten Pilzen schon froh, wenn ich zumindest grob die Gattung bestimmen kann. ("kleiner brauner Pilz" IST doch die Gattung, oder? :D )


    Viele Grüße
    Tom


  • Hui, scheinbar hat mein Pilz jetzt doch einen Namen! Danke Dir, Andreas! :)


    Hallo Tom,
    da hast du etwas falsch verstanden. Niemand hat diesem Pilz einen Namen gegeben. Es hat lediglich einer, der sich sehr gut mit Psathyrellen auskennt, auf einen bestimmten Namen gewettet. Pilzmel weiß, dass man solchen Pilzen ohne zu mikroskopieren seriöserweise gar keinen Namen geben KANN.
    Außerdem stelle ich die Frage, ob es Sinn macht, den Namen eines Pilzes zu kennen, wenn man nicht weiß, wie man ihn überhaupt bestimmen kann. Ich finde es zwar schon toll, dass du dich mit einem solchen Pilz näher beschäftigen willst (hättest du ihn sonst dokumentiert und angefragt?), aber dann musst du dir wohl oder übel ein Mikroskop mitsamt Zubehör und der entsprechenden Literatur anschaffen, sonst macht das Herumraten nicht viel Sinn. Der nächste kleine graue Pilz dieses Aussehens, den du in der Natur siehst, gehört dann vielleicht in eine ganz andere Gattung (z. B. die von dir zuerst vorgeschlagene Gattung Mistpilz) - dann nützt dir die Kenntnis des Namens dieses Pilzes hier nichts.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,


    nöö, da hab ich nichts falsch verstanden! ;)


    Stefan hatte ja auch schon geschrieben, dass da ohne zu mikroskopieren nichts sicher zu sagen ist.
    Und für mich bleibt das damit auch weiterhin einfach ein little brown mushroom...


    Dennoch werde ich beim nächsten ähnlichen Fund jetzt wissen, dass es sich evtl. um einen Faserling handeln KÖNNTE. Und dank Pilzmel hab ich auch gleich im Kopf, dass es da einen gibt der P. microrhiza heißt.
    Und damit hab ich mein Pilzwissen schon wieder etwas erweitert. :cool:


    Vom Mikroskopieren sehe ich vorerst mal ab, es gibt noch Unmengen von Pilzen, die man makroskopisch bestimmen kann, welche ich aber noch lange nicht erkenne. Wenn ich zum Beispiel meine Funde zumindest mal grob in die Gattungen einteilen kann, dann sehen wir weiter. Das dauert wohl aber noch ein bis zwei Tage...


    Viele Grüße
    Tom

  • Hallo Tom,
    bei mir hat das sogar viele Jahre gedauert, bis ich mich in den Gattungen zurecht gefunden habe. Ich gebe dir recht: es ist auf jeden Fall schon sehr gut, wenn man einem Pilz ansehen kann, in welche Gattung er ungefähr gehört. Ich wünsche dir weiter viel Erfolg und Wissenszuwachs.
    FG
    Oehrling

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  • Hallo Thorsten,
    bin spät dran, hatte deine Fragen übersehen, sorry.
    P. spadiceogrisea hat z. B. viel engere, schmalere Lamellen, meist einen nicht so glatten Stiel, der Hut ist deutlicher gestreift etc.
    P. microrhiza ist ganz einfach mikroskopisch von P. spadiceogrisea zu unterscheiden. Ist ein Großsporer der Gattung, hat jede Menge Cheilozystiden (P. spadiceogrisea nicht), und meist eine farbig unterlegte Lamellenschneide.


    Die Bilder geben P. microrhiza gut wider, aber eben nur eine Erscheinungsform. Wie gesagt, verdammt variabel.


    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Zitat

    bin spät dran, hatte deine Fragen übersehen, sorry.
    P. spadiceogrisea hat z. B. viel engere, schmalere Lamellen, meist einen nicht so glatten Stiel, der Hut ist deutlicher gestreift etc.
    P. microrhiza ist ganz einfach mikroskopisch von P. spadiceogrisea zu unterscheiden. Ist ein Großsporer der Gattung, hat jede Menge Cheilozystiden (P. spadiceogrisea nicht), und meist eine farbig unterlegte Lamellenschneide.


    Die Bilder geben P. microrhiza gut wider, aber eben nur eine Erscheinungsform. Wie gesagt, verdammt variabel.


    vielen Dank für die ausführliche Auflistung der makros-/mikroskopischen Unterschiede.
    Ich wollte ja fast schon wetten (einfach weil ich hier noch nie gewettet habe). Da hätte ich ja gleich was auf den Hut bekommen :)
    (Und "nur" gegen Psathyrella hätte vermutlich eh niemand gewettet..).


    Viele Grüße,
    Thorsten

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