Hallo Pilzfreunde,
Anfang September hatte ich den nachfolgend gezeigten Champignon gefunden.
Fundort: Mischwald, Weg, Gestrüpp
Geruch: stark Anisartig
Hut: creme-weiss, leicht schuppig, gilbend, Dm 7cm
Lamellen: rosa bis dunkelbraun
Stiel: knollig und verbogen, gilbend. Basis bei Schnitt nicht gelbfärbend
Das war für mich der ideale Ausgangspunkt, endlich, das erste Mal meine Chemikalien zu testen. Also mitgenommen.
Zuerst Anilin, dann Salpetersäure kreuzweise darüber, so wie ich es in einem Pilzlehrgang 2014 gesehen habe.
Die linken zwei waren die Testkandidaten
Die von mir erhoffte orangefarbene Reaktion trat ein. Es wären demnach keine Karbolchampignons gewesen.
Verspeist wurde nichts, sollten ja nur zum lernen herhalten.
Heute kam mein Nachbar mit ein paar Fragmenten eines Pilzes.
Fundort: Wiese (nicht mein Revier)
Hut: durchgebrochen, creme-weiss, ganz leicht schuppig, nicht gilbend, nicht rötend, Dm 4+6cm,
Lamellen: schön rosa
Stiel: gerade, Basis abgeschnitten, aber sauber vom Hut getrennt (heterogen), nicht gilbend o. rötend (Ring? weis ich nicht mehr)
Geruch: pilzig, kein Anis, kein sonstiges
Für mich eindeutig eine Champignon-Art. Aber... könnte ich wenigstens einen Karbolchampignon trotz abgeschnittener Stielbasis ausschliessen?
Doch NULL Reaktion auf die Schäffersche Kreuzreaktion. Doch ein Karboli? Aber die Stielbasis fehlt...
Konsequenz: Entsorgung
Nun lese ich bei Rita Lüder "Grundkurs Pilzbestimmung" heraus, dass diese Kreuzreaktion nur bei gilbenden Champignons funktionieren soll.
Hat da von euch jemand genauere Informationen, ob das von R. Lüder so zutrifft?
Grüsse aus der Rhön
claus