Einige kennen das sicher. Man ist umgezogen, in einem komplett neuen Gebiet, überall Wälder und man weiß nicht, wo man anfangen soll. Seit ca. einem Jahr bin ich jetzt im Harz, letztes Jahr war aber, als ich dann mal Zeit hatte, das meiste schon vorbei. Auch dieses Jahr war zur Erkundung bisher wenig geeignet, da selbst in den besten Wäldern im Spätsommer auch hier oben noch alles zu trocken war. Aber jetzt müsste es ja langsam so richtig los gehen. Nur wo soll man anfangen...? Richtig, irgendwo!
Also immer mal wieder irgendwo in den Wald rennen und schauen. Das hat jetzt 2-3 mal nur so mittelmäßigen (ein paar Maronen hier und da, gelegentlich Anis-Champis und Safranschirmlinge) bis keinen Erfolg gebracht, heute sah es aber dann endlich mal besser aus...Ich hatte mich da an eine Stelle erinnert, an der ich beim Wandern letztes Jahr im November doch tatsächlich noch ein paar Pfifferlinge gesehen hatte...
Los ging es mit einer Marone, zu der sich noch einige dazu gesellen sollten. Erfreulicherweise alle schön knackig und alle (!!) madenfrei. Daran könnte ich mich gewöhnen...
Sollte das da oben etwa...JA! Endlich der erste Steinpilz im Harz für mich. Wenn er auch leider komplett wurmig war, insgesamt sollten es 5 werden, von denen immerhin 2 verwertbar waren.
Wie so oft allgegenwärtig sind auch hier die Perlpilze, ein paar schöne frische durften sogar mit mir weiter wandern...
Überraschend lange nicht gesehen hatte ich Rotfußröhrlinge (welcher genau ist mir gar nicht so wichtig, mir gehts da mehr ums kulinarische...). Ein paar durften mit, hätte ich gewusst, was noch so kommt, hätte ich die auch getrost stehen lassen können...Genausogut hätte ich aber einen ganzen Korb damit füllen können
Farbklecks für Zwischendurch
Nanu, tatsächlich noch ein Erstfund dabei? Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich da wohl den düsteren Röhrling zum ersten mal gefunden...
Eines fernen Tages blick ich vielleicht auch bei den Täublingen mal durch...Naja, an Tagen wie heute nicht so wichtig, aber bei Pilzflaute wäre es schon schön ein paar davon zu kennen...Der hier sah ganz nett aus eigentlich
Amanita citrina tauchte plötzlich an einer Stelle in Massen auf, hier mal zwei kleine, ganz hübsch sind sie ja zumindest...
Dann aber endlich die erhofften Volltreffer! Da schlägt doch das Herz eines jeden Pilzfreundes höher, besser hätte ich mir meine Pfifferlinge auch nicht malen können!
Auch ein Massenpilz hier oben, solche Mengen an Fichtenreizkern habe ich noch nicht erlebt. Hier exemplarisch ein besonders hübscher. Ein paar kleine durften mit...
Die hier kannte ich bisher nur aus dem Schwarzwald: Amethyst-Pfifferlinge! Und was für welche! Im zweiten Bild meine Pranke (mit Handschuhgröße 10) als Vergleich, wunderbare Pilze!
Und sonst noch...? Auffallend viele falsche Pfifferlinge hier! Semmelstoppelpilze tauchen auch immer wieder plötzlich waldbodenbedeckend auf. Dann noch ein paar wenige Hexen, Unmengen an Scheidenstreiflingen (auch die sind in den Mengen neu für mich, dürfen aber weiter stehen bleiben) und generell doch endlich wieder Pilze, wohin man nur schaut. Das bislang beste Waldstück, das ich hier im Oberharz entdecken durfte und sicher nicht mein letzter Besuch! Gut 600 Gramm Pfifferlinge waren es am Ende, nächstes mal lasse ich Perlpilze und Rotfüße wohl wieder stehen
Schöne Grüße,
Jonas