Funde der letzten Woche 2.

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.921 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Helmut.

  • hallo!
    hier der zweite Teil meiner Funde der letzten Woche mit der Bitte um Nachbestimmung soweit überhaupt möglich -
    vielen Dank für die Bemühungen mfg magellan


    1.im Nadelwald


    2.am Wegrand zum Nadelwald - Träuschling ohne Ring ?




    3.am Boden am Wegrand im Laubwald - noch nie gesehen


    4.im Gras dahinter Laubgehölz - der Verfärbende Schneckling?




    5.daneben ein Ritterling - Tricholoma squarrulosum ?

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Meine Versuche:


    1) wohl ein Trichterling, aber für die Arten, die mir spontan einfallen zu stabil.


    2) Träuschling sollte stimmen, vermutlich der Grünblaue.


    3) Hast du mal drunter gesehen? Vllt. der Gelbgrüne Kamm-Porling, den kenne ich nicht gut, weil's den hier nicht gibt. ;)


    4) Ich sehe da Schleierreste, also wohl ein Cortinarius.


    5) Ritterling sicher. Hast du mal drangerochen?


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Und wenn Nummer 1 kein Trichterling und kein Milchling ist, dann wäre ich da bei Lepista flaccida (Fuchsiger Röteltrichterling). Besser gesagt: Wenn Nummer 1 nicht Lepista flaccida ist, dann wäre ich überrascht und man müsste sich mal in den beiden anderen genannten Gattungen umsehen. Versuch mal, die Lamellen mit dem Finger abzuschieben. Wenn das Rötelritterlingsmäßig gut klappt, dann sollte es die vorgeschlagene Art sein.


    Nummer 2: Ja, wenn Sporenpulver braun und ohne Violetton, dann Stropharia caerulea.


    Nummer 3: Standardprogramm vergessen. Sehr schade, denn der könnte durchaus interessant sein. Das erste wäre eben mal zu wissen, ob der Poren oder Stacheln hat. dann sehen wir weiter.


    Nummer 4: Definitiv ein Schleierling. Schnecklinge nie mit solcher Cortina und niemals Braunsporer! Bei Unsicherheit: Sporenabwurf machen. Schleierlinge sind eine schwierige Gattung. Optisch wäre mein Arbeitstitel erstmal Cortinarius alboviolaceus (Weißvioletter Dickfuß). Aber da sind diverse Dinge zu berücksichtigen: Bäume am Standort? Bodenökologie? Schnittbild? Geruch? Hut schleimig oder nur nass? Stiel schleimig? ev. Reaktion mit KOH und ev. mikroskopiesche merkmale.


    Nummer 5: Tricholoma squarrulosum ist nach Heilmann-Clausen / Christensen eine Art mit deutlich schwarzschuppigem Stiel, hier also auszuschließen. Die nächste Nachbarart wäre Tricholoma atrosquamosum. Aber auch andere Ritterlinge aus der Erdritterlings - gruppe können so aussehen, zB Tricholoma terreum, Tricholoma scalpturatum, Tricholoma orirubens und Tricholoma basirubens...
    Auch hier sollte man die Pilze untersuchen um zu einer Bestimmung zu kommen und nicht nur fotografieren. Wichtig sind: Geruch, Geschmack, Verfärbeverhalten (wobei ein längerer Zeitraum zu berücksichtigen ist, also gilbende oder rötende Hutoberfläche, Lamellen, Trama auch nach 12h+ beurteilen).



    LG, pablo.

  • hallo!
    war heute noch einmal im Wald und habe neue Fotos gemacht und die Pilze mit nach hause genommen -
    zu Nr.3 da kann ich nicht viel zu sagen - nur neue Bilder, auch von der Unterseite












    zu Nr.4 der Pilz verfärbt sich in den ersten Stunden nicht sonderlich, schmeckt angenehm milde und riecht unauffällig - nächster Baum eine Linde 5m - Hut heute trocken








    zu Nr.5 auch dieser Pilz verfärbt sich nach einigen Stunden nicht, schmeckt leicht unangenehm und etwas süßlich und riecht genauso - essen würde ich den nicht - er macht einen zarten und zerbrechlichen Eindruck - auch er auf dem Rasen neben der Linde





  • Hallo,


    ich gebe auch mal meinen Senf zum Ritterling, allein weil der interessant aussieht.


    Der kaum beschuppte Stiel, die stark schwarz-schuppige Hutoberfläche sowie der süßliche Geruch sprechen alle für Tricholoma atrosquamosum.


    Als ich glesen habe, dass dort nur eine Linde war, habe ich gleich gedacht: Kann ich mir nicht vorstellen... ABER ich lese grade Tricholoma atrosquamosum wurde auch mit Tilia berichtet!


    Wenn er also wirklich nur süßlich riecht komt noch T. orirubens in Frage, den kenne ich aber zumindest viel kräftiger.. aber das heißt ja nichts.


    (Größe und Aussehen erinnern aber schon irgendwie an T. scalpturatum :P)


    VG
    Konrad

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    also zu den Erdritterlingen halte ich mich erstmal zurück; da muss ich noch den Heilmann-Clausen/Mortensen studieren. ;) Im Gegensatz zu den braunen Ritterlingen halte ich die dort vorgeschlagenen Artkonzepte bei den Erdritterlingen für zumindest fragwürdig bis diskutabel.


    Wenn als einzig hartes Unterscheidungsmerkmal zwischen 2 Arten ein statistischer Unterschied in der Sporenbreite von 0,5 µm genannt wird, ist meines Erachtens kein Grund das zu einer neuen Art zu machen.


    l.g.
    Stefan


    P.S. C. albovilaceus s.l. ist dein Fund mit Sicherheit.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Wenn ich das richtig verstanden habe, war für die Trennung in zwei Arten in erster Linie eine unterschiedliche Sequenz verantwortlich. Und die statistischen 0,5 waren das einzige morphologische Merkmal, was dazu gefunden wurde. Ich glaueb auch nicht, daß eine Trennung so funktionieren kann. Es muss noch andere merkmale geben. Die sollte man suchen, dazu müsste man halt noch mal ein paar Dutzend Kollektionen jeweils komplett untersuchen udn sequenzieren.


    Zu Nummer 4: Nun ist der mir vom Hut her zu dunkel für C. alboviolaceus.
    Sorry, ich muss passen. Mit Pilz in Hand schlüssele ich schon mal auch einen Schleierling durch, aber das ist auch eine Mordsarbeit.
    Nummer 3 sieht sehr interessant aus.
    Momentan für mich am ehesten wie eine besonders seltsam verwachsene Coltricia, wobi ich dann nicht sagen kann, ob perennis, cinnamomea oder noch was ganz anderes.
    Solche kräftigen Fruchtkörper hatte ich schon mal, da kam C. perennis raus, aber so verwachsen waren die nicht.



    LG; pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo, Stefan!


    Wenn ich das richtig verstanden habe, war für die Trennung in zwei Arten in erster Linie eine unterschiedliche Sequenz verantwortlich. Und die statistischen 0,5 waren das einzige morphologische Merkmal, was dazu gefunden wurde. Ich glaueb auch nicht, daß eine Trennung so funktionieren kann. Es muss noch andere merkmale geben. Die sollte man suchen, dazu müsste man halt noch mal ein paar Dutzend Kollektionen jeweils komplett untersuchen udn sequenzieren.


    LG; pablo.


    Hallo Pablo


    klar liegt der Trennung eine genet. Untersuchung zu Grunde. An sich ist das gut; allerdings gibt der Mensch hier die Definition von "Art" vor, denn er legt selbst fest, wie groß die Abweichung in der Sequenz für die jeweilige Art noch sein "darf".
    Ich meinte oben aber, dass als einzigstes hartes Trennmerkmal von T. inocyboides zu (ich glaube es war T. agyraceum) nur noch die statistische Sporenbreite von 0,5 µm genannt wurde (außer der Unterschiede in den genet. Sequenzen natürlich; aber wer kann die schon von uns Hobby(Feld)mykologen untersuchen lassen)?
    Ich hoffe sehr, dass T. inocybeoides irgendwann mit T. agyraceum oder T. scalpturatum synonymisiert wird.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Naja, ich finde die ganze Gruppe wunderlich.
    Bei einer Kollektion von ideal ausgeprägten Fruchtkörpern: Kein Thema.
    Aber da es anscheinend so sein soll, daß alle drei Arten optisch in verschiedene Richtungen variieren können, so daß es Überschneidungsbereiche gibt: Diffus.
    In dem Fall bliebe mir zumindest nichts anderes, als vorläufig Tricholoma spec (oder cf irgendwas) dranzuschreiben.



    LG, Pablo.

  • Servus Magellan,
    ich habe kaum Zweifel, dass es sich um einen gilbenden Erdritterling handelt, und zwar Trocholoma scalpturatum ss. str.. Im Schnittbild sieht man auch schon eine leicht gelbliche Verfärbung an den Lamellen. In der Funga Nordica werden mit T. alboconicum und T. argyraceum zwei weitere Arten unterschieden mit anderen Merkmalen. Übrigens wird dort T. inocybeoides mit T. argyraceum gleichgesetzt.
    Gruß
    Helmut