Pilze auf Baumstumpf

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.650 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich habe beim Wandern vor ein paar Tagen einige schöne Pilze auf einem Baumstumpf (Buche) gesehen. Leider weiß ich nicht um welche Art es sich handelt. Ich kenne mich mit Pilzen noch nicht so gut aus und dagegen wollte ich jetzt mal was tun. Vielleicht kann mir Ja jeman aus diesem Forum helfen?


    Hier die Bilder:


    Vielen Dank
    Jochen

  • Hallo Jochen!
    Ich nehme an, dass es der "Schleimige Schüppling" ist. Auf dem Foto ist erkennen, dass die Hutoberfläche schleimig ist. Wenn der Stiel auch noch schleimig ist, dann können wir uns fast sicherer sein. Denn dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum ähnlichen Goldfell-Schüppling.


    Gruß
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    erstmal vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ob die Hutoberfläche schleimig war (wie z.B. bei einem Butterpilz) kann ich nicht mit sicherheit sagen. Ich habe den Pilz nicht angefasst. Beim entfernen eines Laubblattes zum Fotografieren ist mir jedoch aufgefallen, dass das Blatt relativ fest auf dem Pilz geklebt hat (schprich für schleimig). Zum Stiel kann ich gar nichts sagen. Der Hut der Pilze hatte schätzungsweise einen Durchmesser zwischen 6 und 7 cm. Das kommt in dem Bild nicht so besonders gut raus, da der Baumstumpf extrem groß war.


    Viele Grüße
    Jochen

  • Hallo Winfried,



    Ich nehme an, dass es der "Schleimige Schüppling" ist. Auf dem Foto ist erkennen, dass die Hutoberfläche schleimig ist. Wenn der Stiel auch noch schleimig ist, dann können wir uns fast sicherer sein. Denn dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum ähnlichen Goldfell-Schüppling.


    ---> Ja, es ist mit Sicherheit ein Schüppling (Gattung Pholiota Sektion Adiposae):thumbup:
    ---> Potentielle Kandidaten wären:


    - P. adiposa (Schmieriger Buchen-Schüppling)


    - P. cerifera = P. aurivella (Goldfell-Schüppling)


    - P. jahnii (Pinsel-Schüppling)


    - P. limonella (Hochthronender Schüppling)


    - P. squarrosoides (Bleicher Schüppling)


    ---> Aber, die Bestimmung nur nach Bild ohne Zusatzdetails (und ohne evtl. mikroskopische Absicherung) ist oft sehr riskant. Und dies liegt auch daran, dass die Arten dieser Sektion in der Literatur teilweise sehr unterschiedlich interpretiert, missinterpretiert oder gar vermengt wurden.


    Mein Fazit:


    - Obwohl ich eine Vorstellung davon habe, was es sein könnte, halte ich mich da mit einem Bestimmungsversuch zurück.
    ---------------------------------


    - Diskutiert wurden die Arten dieser Sektion nach Bild schon häufig und wie man sehen kann ---> oft ohne –žfinales, einigermaßen belastbares Ergebnis":


    neuer-fund-und-seltsamer-pilz-t-2604.html#pid16325


    showthread.php?tid=2542&highlight=jahnii


    sbb.cgi?&a=show&forum=16&show=173&start=0#1


    sbb.cgi?&a=show&forum=16&show=178&start=0#1


    sbb.cgi?&a=show&forum=1&show=354&start=0#1


    index.php?topic=3972.msg23548#msg23548



    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    J. Holec (2001): The genus Pholiota in central and western Europe; Libri Botanici vol. 20

  • Hallo und guten Morgen Gerd!
    Ich halte ja viel von der Lupe, damit man an der frischen Luft ist. Möchte eigentlich immer Büroarbeit vermeiden. Bei den Pilz- und Mooskundlern kommt man ohne Mikroskop wohl nicht aus. Kann mir vielleicht jemand sagen, wie man die kleinen Maßeinheiten misst, habe ein altes Arztpraxis Mikroskop.


    Gruß
    Winfried

  • Hallo Winfried,



    Kann mir vielleicht jemand sagen, wie man die kleinen Maßeinheiten misst, habe ein altes Arztpraxis Mikroskop.


    - Das sollte reichen, da Ärzte Bakterien (gerade noch unter einem Lichtmikroskop zu erkennen) messen müssen.


    - Gemessen wird bei 1000-facher Vergrößerung (z.B. Okkular 10-fach; Objektiv 100-fach mit Appertur > 1,0 und Immersionsöl zwischen Objektiv und Deckglas. Das Mikroskop muss natürlich über ein kalibriertes "Okularmikrometer" verfügen. Zur "Kalibrierung" benötigt man ein "Objektmikrometer", damit man die mittels Okularmikrometer gemessenen "Skalenwerte" mit einem "Korrekturfaktor" (im Idealfall 1,0) korrekt korrigieren kann.


    - Übrigens, wenn du über "GOOGLE" Beiträge findest, die von einem "Eichen" des Mikroskops sprechen, dann ist das definitiv falsch. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass der "Kalibriervorgang" falsch beschrieben wird.


    Grüße
    Gerd