Hallo,
hier pilzt es, da pilzt es, da wollen Fotos gemacht und gezeigt werden.
(Alle Bilder sind auf 1024 Pixel Breite durch Anklicken vergrößerbar).
Aber welcher Pilz ist außer Rand und Band - und der häufigste im ganzen Land?
Bei mir jedenfalls: Hypholoma fasciculare, die Fotos spare ich mir jetzt.
Die nahen Verwandten, H. sublateritium und H. capnoides habe ich in diesem Jahr allerdings noch nicht gesehen.
Aber er hat Konkurrenz, ebenfalls extrem häufig:
01-02
Coprinus cf. micaceus, der Glimmertintling (oder seine Verwechslungsarten C. saccharinum bzw. truncorum)
Mal die Perspektive gewechselt:
Huch - in welchem Film bin ich hier- und wo gehen die Leutchen denn alle hin - und warum haben die alle die gleiche blonde Strähnchenfrisur - und was sprechen die denn für eine Sprache?
03-04
Coprinopsis atrametaria (Coprinus atramentarius), der Graue Faltentintling (und nicht seine Verwechslungsarten, wg. "Knoten" am Stiel (?)), noch ganz jung, ganz weiß. Ich habe die mal probiert (NATÜRLICH OHNE ALKOHOL DABEI! ) - geschmacksneutral, ich mag kräftigere Pilze. Trotzdem habe ich noch ein zweites Mal zugegriffen, eine größere Menge, Lamellen minimal grau am Rand, zuhause (noch 1 Stunde damit durch den Wald gelaufen) dann schon deutlich dunkelgrau. Obwohl ich den dunklen Bereich abgeschnitten haben, zerfielen die Pilze zu "Pamp" - ich hatte darauf dann keine Lust mehr - zack! weg!
05
Extrem häufig, der Saitenstielige Knoblauchschwindling, Marasmius alliaceus.
Den ganz kleinen Pilz hatte ich als solchen erst nicht erkannt (es gibt auch ganz kleine mit hellerem Hut), aber der abgeflachte sehr kräftige bereifte Stiel ist eigentlich eindeutig (noch eindeutiger ist natürlich der Geruch), der größte hatte so einen schicken "Cowboy-Hut" auf.
06-07
Ebenso sehr häufig, nach Regen, im noch feuchten Kalkbuchenwald, der Gelbmilchenden Helmling, Mycena crocata.
Einmal die kleinsten Exemplare und einmal die "schrillsten", schon für die Halloween-Party geschminkt. (Kurz vor "Weltuntergang" habe ich geblitzt und das Ergebnis noch in diese Richtung verstärkend bearbeitet - wegen der fiesen Schlagschatten)
08
Noch ein häufiger Helmling, auf liegendem Laubtotholz, recht große Exemplare, mit leichtem Rettichgeruch, deutlich anastomisierenden Lamellen, die deutlich rosa werden: Mycena galericulata, der Rosablättrige Helmling
09-10
Mit diesen hier habe meine Probleme, ich wollte auch einen Helmling darin sehen - vielleicht noch kleine M. galericulata oder auch M. abramsii.
Aber der Pilzhut wird nicht größer als 2-3 cm, der Stiel bleibt so kurz, der Hut ist immer so konisch gebuckelt + geschweift, ganz am Rande auch leicht gerieft und im Ganzen undurchsichtig. Die Lamellen sind ganz schmal angeheftet, bleibend weiß und auch ein bisschen queraderig. Den Stiel finde ich ungewöhlich dick, stabil und kompakt (hohl), einen besonderen Geruch habe ich nicht wahrnehmen können (Pilz zerrieben). Ist das ein Buchen-Wasserfuß, Hydropus subalpinus?
Auf Holz wachsend einzeln, zu zweit, zu dritt und nicht deutlich wurzelnd, mit wenig Myzel am Stielfuß.
Auf "Wasser im Fuß" habe ich nicht geachtet, aber natürlich trat Feuchtigkeit aus beim Zerpflücken.
-->Wahrscheinlich auch Mycena galericulata
11
Ja, die Helmlinge ... hier der hat einen gerillten Stiel, das sieht man mit bloßem Auge nur kaum, die Kamera machte es deutlich, also Mycena polygramma, der Rillstielige Helmling. (pers.Erstfund)
12
Die kleinen Wichtel hier hatte ich schon mal gezeigt, deutlich unter 5 mm groß, an bemoostem Robinientotholz. Ich denke, es handelt sich um Mycena corynephora (cf.), den Weißflockigen Rinden-Helmling (pers. Erstfund)
--> EDIT:
nachdem ich im Forum einige Beiträge mit kleinen behaarten Helmlingen sah, die dort als Mycena adscendens (sicher) bestimmt wurden (Portrait), habe ich dazu auch bei den Norwegern hier nachgelesen und mit Mycena corynephora (auch auf der norw. Seite hier) verglichen. Auch Mycena adscendens kann auf bemooster Rinde vorkommen und er hätte eine Basalscheibe - im GEGENSATZ zum Mycena corynephora (OHNE Basalscheibe). Da ich nun bei den Winzlingen eine Basalscheibe sehe (bzw. nicht ganz sicher bin, ob diese kleine sichtbare Verdickung schon so zu interpretieren ist - die Vergleichsbilder von Mycena corynephora zeigen zwar keine Basalscheibe aber eine minimale Verdickung), ist es sehr wahrscheinlich nicht Mycena corynephora, sondern eher Mycena adscendens (cf.)
13-14
Noch zwei Winzigkeiten (Hut ca. 5-7 mm): die hellen Helmlinge müssten Mycena speirea (cf.), Bogenblättriger Helmling heißen und das blaue Knöpfchen (am gleichen bemoosten Laubholzstamm) habe ich in das Bild hineinkopiert, sollte Mycena pseudocorticola (cf.), der Blaue Rindenhelmling sein. (pers. Erstfunde)
15-16
Meinen neuen Lieblingshelmlinge: mit Spitzenröckchen und deutlich bereiftem Stiel, ebenso auf bemoostem Laubholz, nur 2-3 cm groß, relativ ausdauernd (es sind die selben Pilze, 1 Woche später), der Große Bluthelmling, Mycena haematopus (pers. Erstfund)
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Das ist nun mal kein Helmling, aber auch kein Trompetenschnitzling, wie ich erst dachte (weil an der gleichen Stelle waren im letzten Jahr viele Trompetenschnitzlinge). Diese Pilze hier haben einen ganz deutlichen bleibenden hellen, oberseits gerieften Ring. Die Sporenpulverfarbe ist ein helles gelbliches Braun (wie Trompetenschnitzling). Das müsste in Richtung Glockenschüppling gehen? Pholiotina spec. ? (wäre ein pers. Erstfund)
--> makr. nicht weiter zu bestimmen
18
Zum Vergleich dann doch noch mal Trompetenschnitzlinge, Tubaria furfuracea.
19-20
Ein Farbenfeuerwerk (aber klein) und schuppig und trocken (nirgendwo schmierig) an Nadelholz: Pholiota flammans, Feuerschüppling, Geruch und Geschmack fand ich relativ unauffällig, habe gar nichts notiert. ---> noch mal gefunden, selbe Stelle, jetzt würde ich den Geschmack (auch nach Nachlesen von Pholiota-Geschmäckern ... als "rübenartig" bezeichnen, aber nicht als bitter)
21
Ein weiterer Schüppling, deutlich blasser, scheinbar auf dem Boden, auf Holzrestchen und kleinen Ästen (auch nur 3-4 cm), nirgendwo schleimig.
Die Oberfläche sollte "fettig" wirken, das kann ich nachvollziehen. Fleisch nicht rötend, Geschmack empfinde ich als mild (nicht bitter). Bei mir heißt der Pholiota lucifera, der Fettige Schüppling (hatte ich schon zweimal in den Vorjahren).
22-23
Nicht unbedingt eine Schönheit, eine Psathyrella mit sehr konischem Hut (feucht auch dunkler, bräunlich), Die Huthaut hat deutliche Haare, den hatte ich auch schon mal - und unter Psathyrella conopilus (Huthaar-Faserling) abgelegt --> jetzt: Parasola conopilus ... geht das so in Ordnung? Oder gibt es auch bei diesem Erscheinungsbild Verwechslungsgefahr? Die Lamellen sind gleichmäßig schwärzend, Standort im Kalkbuchenwald.
Dabei ist mir dann noch dieser winzige Pilz (wie eine Stecknadel mit leicht vergrößertem Kopf) aufgefallen (im Bild oben), eine leicht eingetrocknete Mycena acicula, Orangeroter Helmling, oder ?
24
Ein kleines Dachpilzie muss auch hier herein. Alle Pilzchen wuchsen auf bemoostem Laubholz und waren nur 2-3 cm im Durchmesser, ohne Geruch, deutlich geaderter Hut ohne "Samt". Der Stiel war nicht bereift. Ich tippe hier (wg. der Huthauterscheinung, nicht abziehbar, die Haut "bricht" sofort) auf Pluteus cf. phlebophorus, Weißer Adern-Dachpilz, bzw. Geaderter Zwerg-Dachpilz), alternativ eine Art mit Huthaut mit gemischten Zellen, eventuell Pluteus thomsonii (Bereiftstieliger Dachpilz, Graustieliger Adern-Dachpilz), aber der sollte einen bereiften Stiel haben. (pers. Erstfund)
--> makr. eindeutig Pluteus phlebophorus
25-26
Als Vertreter der Oudemansiella-Invasion (nicht unbedingt die "überirdisch" schönen Exemplare): die am meisten gebüschelten Pilze und der stattlichste der Art, weit und breit (ca. 13 cm Durchmesser): Oudemansiella mucida, Beringter Buchenschleimrübling
27-28
Da habe ich mich über den Zweitfund gefreut, auf dem Boden auf Waldarbeiter-Wirtschaftsweg: der Rötenden Saftwirrling, Abortiporus biennis (größere und eindeutigere Exemplare als mein Erstfund)
29-30-31
Auch immer wieder schön, so was Blaues am Nadelholz (liegender entrindeter Stamm, ev. Fichte oder Kiefer): Postia caesia, der Blauende Saftporling - und am gleichen Holz Gloeophyllum abietinum, der Tannen-Blättling. Meine früheren Funde waren nicht so frisch, deshalb habe ich die sehr haarige, samtige Oberfläche des Blättlings so noch nie gesehen (immer nur verkahlt).
32-33
Eine Champignon-Verwechslungsart auf einer Wiese in Waldnähe ... hat helle Lamellen, also Leucoagaricus. Und gilbt deutlich. Und der kleine Pilz hat eine leicht schuppige Huthaut. Die Lamellen erscheinen (vor Ort) nicht rosa. Ich vermutete einen "anderen" L. (z.B. L. holosericeus).
Zu Hause waren die Lamellen immer noch weiß, am nächsten Morgen auch noch - zum Aussporen hingelegt - am Abend waren die Lamellen dann doch rosa!
Also dann doch Leucoagaricus leucothites, der Rosablättrige Egerlings-Schirmpilz.
34-35
Wo wir bei Schirmlingen sind, mein allererster Riesenschirmling, Macrolepiota mastoidea--> var. rickenii, der Zitzen-Riesenschirmling. An kleinem Waldweg, Mischwald auf Kalk, sehr feinschuppig, wenig Kontraste, sternförmig aufbrechend, Zitze, Stiel relativ gleichmäßig mit grauen Flöckchen besetzt, teils dunkler, teils heller, ohne deutliches Muster (nennt man das noch Natterung ?), seltsamer Ring (nennt man das noch "doppelt"), leicht verdickte Basis, Fleisch nicht rötend, im Stiel hohl werdend.
Der große Pilze hatte nur 11 cm Durchmesser, die kleinen Pilz 7-8 cm.
Nur den großen P. habe ich mitgenommen (und nicht gegessen), das Hutfleisch war sehr dünn und schon sehr wattig.
36-37
Eine ganze Menge von sehr kleinen Schirmlingen stand am Waldweg zwischen Brennesseln u.a., nur 2-3 cm groß, der Stiel nicht faserig-schuppig sondern glatt, flüchtiger Ring, die Hutmitte deutlich abgesetzt rötlich-braun. Es ist wohl der Stink-Schirmling, Lepiota cristata, den hatte ich bisher in etwas größeren Exemplaren gefunden. Dafür war der Geruch hier extrem typisch, intensiv "heftplasteroid" - so deutlich habe ich das noch nie wahrgenommen.
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Und noch ein pers. Erstfund, nur ein einzelnes Exemplar, von oben völlig unauffällig (und im "Gewühl" zwischen morschem Holz, Zweigen, Brennnesseln, Brombeeren nicht fotografierbar): der Blutblättrige Zwergschirmling, Melanophyllum haematospermum
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Zweimal Mehlgeruch zum Vergleichen: Einer von 3 winzigen Mehlräslingen zum Riechen "gepflückt", Clitopilus prunulus (frisches Mehl/ Gurke) und schon die ersten Gifthäublinge auf morschem Laubholz, ziemlich einzeln und klein, Galerina marginata (altes Mehl/ ranzig)
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Was leuchtet da so orangefarbig im Grün (auf bemoostem Nadelholz)? Leider nichts Essbares, es ist der (bei mir häufige) Geflecktblättrige Flämmling, Gymnopilus penetrans.
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Und noch was ganz Leuchtendes (und klein und im dunklen Winkel, ganz unten zwischen Nadelholzresten): der Falsche Pfifferling, Hygrophoropsis aurantiaca. Anderswo ein Massenpilz, für mich ein Erstfund. Und in dieser Farbvariante (so extrem leuchtend) und so weich, wie er war, würde ich ihn (wahrscheinlich) nicht mit Pfifferlingen verwechseln (die hier auch irgendwie nicht vorkommen).
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Der ist auch nicht selten, ein kleiner rötlich-brauner Milchling, bei Buchen, mit unveränderlich weißer (nicht gilbender) Milch und leicht süßlichem Geruch (für mich) und neutralem Geschmack (bisher ...): der SüßlicheMilchling/ Buchen-Milchling, Lactarius subdulcis.
Soll man ja essen können ... meine neuesten Funde waren dann doch leicht, aber deutlich bitter, so dass ich die Kostprobe abgebrochen habe.
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Noch mehr "Orange" hier auf Weiß, Fischeier-Schleimpilz, Tubifera ferruginea auf/ an ... ja ... mmh (die Poren erscheinen auf dem Bild viel größer als in Realität, sind sind kaum sichtbar mit bloßem Auge, keine Rötung) ... auf Physisporinus cf. vitreus ?--> Physisporinus spec (Farbumschlag nicht abgewartet)
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Noch mehr "Orange" hier auf Grün, d.h. direkt auf dem Erdboden, der Orangebecherling, Aleuria aurantia.
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Ein unscheinbarer pers. Erstfund (nur 1-2 cm groß), kleine braune ungestielte Stäublinge auf nacktem Waldboden, mit kleinsten Stachelchen (die kein Netzmuster hinterlassen): Lycoperdon umbrinum, der Bräunliche Stäubling
46-47
Ein Wiederfund, bzw. Erstfund in diesem gut beurteilbaren Stadium, an gelagertem morschen Holz (entrindet, bemoost, vermutlich Laubholz ---> NEIN, DOCH NADELHOLZ, WAHRSCHEINLICH KIEFER), in mehreren flachen, deutlich behaarten Exemplaren, Porenschicht weiß, Innenleben hellbräunlich zoniert, noch frisch und relativ weich (wird etwas dunkler und härter).
Ich halte das für Inonotus cuticularis, den Flachen Schillerporling.
--> das ist ein Schwarzgebänderter Harzporling (Substrat ist nicht 100 proz. klar), Sporenpulver war weiß, Harz habe ich nicht gesehen. Ischnoderma resinosum oder benzoinum
48 -49
Ein pers. Erstfund (in D.), über den ich mich gefreut habe, ein Gestielter Lackporling. Vermutlich war der Stubben Nadelholz (ich tippe auf Lärche), es waren mehrere Pilze, einen habe ich mitgenommen. Die Oberfläche/ der Zuwachs und vor allem der Stiel war sehr dunkel (ein alter Pilz war fast völlig schwarz). Ich tippe auf den Dunklen Lackporling, Ganoderma carnosum (alternativ: Ganoderma lucidum, Glänzender Lackporling)
--> die beiden Arten kann man an der Färbung nicht auseinanderhalten
50
Das ist ein kleines Rätselchen, wer möchte kann mir per PN seine Einschätzung zu diesen kleinen Pilzen geben.
Sie waren so groß wie "aufgeblasene Streichhölzer". Leider kann ich die Art (von der ich ausgehe) nicht "beweisen", weil eine Woche später waren sie schon wieder unsichtbar - höchstens könnte ich behaupten, meine Funde von einem etwas anderen Standort seien die gleichen Pilze, das tue ich aber nicht. Es ist kein seltener Pilz, den sehe ich regelmäßig jedes Jahr an mehreren Standorten ...
--> klar, Clitocybe gibba (Infundibulicybe gibba) sieht jung so aus.
Ansonsten:
Stockschwämmchen (zu jung .... richtig ... zu alt), Hallimasche (zu jung ... richtig ... zu alt) , meine ersten Grünen Knollis
und noch ein paar weitere Kleinigkeiten, die hier nicht mehr hineinpassen .