Der fragliche Ziegelgelbe Schleimkopf

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heinzelmännchen.

  • Bin heute nochmal an der Stelle gewesen (ohne Regen^) für mehr Details


    Standort: Gruppenweise im Moos; direkte Baumnachbarn: Fichten


    Stiele trocken, an der Basis verdickt; Fleisch beim älteren Pilz im Anschnitt leicht gelblich


    Geruch, hmm....laut "Bon" unauffällig; persönlich fand ich ihn leicht fruchtig, mit ein klein wenig Anisnote


    Der Würzige Schleimkopf (C. percomis) passte da eher zum Geruch, nur passen da wiederum die Lamellen nicht


    Irgendwie die Cortinarien ... was brächte mich weiter? Sporen mikroskopieren?


    Auf jeden Fall ein wahnsinnig hübscher Pilz!^


    LG


  • Geruch, hmm....laut "Bon" unauffällig; persönlich fand ich ihn leicht fruchtig, mit ein klein wenig Anisnote


    Der Würzige Schleimkopf (C. percomis) passte da eher zum Geruch, nur passen da wiederum die Lamellen nicht


    Irgendwie die Cortinarien ... was brächte mich weiter? Sporen mikroskopieren?


    Hallo Heinzelmännchen,
    im Parallel-Thread hattest du davon gesprochen, diesen Pilz (C. varius) mal auf eigene Verantwortung zu verkosten. Ich hatte dich mehr oder weniger dazu ermuntert, dies zu tun.


    Nachdem ich hier diese Sätze von dir gelesen habe, möchte ich dir mittlerweile dringend davon abraten.
    Entweder man kennt einen Pilz WIRKLICH - dann kann man ihn essen -, oder man lässt es ganz sein. Bei Pilzen, die für den Verzehr bestimmt sind, darf nicht der kleinste Restzweifel übrig bleiben. Und so wie ich deine Sätze interpretiere, bis du ziemlich unsicher.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Keine Angst, Öhrling, und Danke deiner Umsicht, ich will den nicht essen^. Selbst wenn der Ziegelgelbe als guter Speisepilz beschrieben wird (in manchen Büchern)


    Mir geht's nur um ein wenig mehr Sicherheit in der Einordnung.


    Die Cortinarien lassen mich verzweifeln (fand letztes Jahr schon einen, wo ich mit dem "Bon" null weiterkam). Mal passt dies, mal das, mal nichts.


    Ich schätze, ich werd doch das Mikroskop aus dem Keller holen, wo es nach dem Umzug noch dornröst.


    LG (ich futter heut die Reizker^^)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Was Oehrling zum verzehr sagt, dem kann ich nur zustimmen. Das sichere Erkennen ist schon das A und O, auch und ganz besonders bei Schleierlingen.
    Ein komischer, unpassender Geruch ist schon mal ein Punkt, der eher dazu führen sollte, daß man noch ein wenig Literatur "verschlingt" anstatt den Pilz.


    Aber mal abgesehen von dem komischen Geruch: Was meinst du, Stephan:
    Weißes Fleisch, schön violette Lamellen, weiße Stieloberfläche, Stielbasis keulig, nicht gerandet.
    Wenn man nun noch mit dem Geruch zurechtkäme und der Boden bekannt kalkhaltig wäre, sowie der Stiel trocken, dann sollte es schon C. varius sein, oder?
    Natürlich ohne jede verzehrfreigabe. Versteht sich.


    Nachtrag:
    Sicher kannst du auch einiges mikroskopisch absichern. Aber viele Phlegmacien (Schleimköpfe, Untergattung der schleierlinge) sollten sich schon makroskopisch bestimmen lassen.
    Das mit dem Mikroskopieren ist auch nicht so einfach. Um Sporenmerkmale beurteilen zu können, brauchst du in jedem Fall ein 100er Ölimmersionsobjektiv, so daß du auf eine 1000fache vergrößerung kommst. Und dazu auch eine Messvorrichtung, die auch geeicht ist, um die Sporenmaße zu ermitteln. Neben den Sporen sind oft noch andere merkmale von Bedeutung, bei Schleierlingen ist das nicht viel, ich glaube höchstens noch die Hymenialzystiden.
    Bei anderen gattungen kommt noch sehr viel mehr dazu, was man berücksichtigen muss. Und diese Merkmale müssen dann auch interpretiert werden, dazu braucht es dann auch die entsprechende Literatur und so weiter. Mikroskopie ist also kein Allheilmittel.
    Ein anderer Vorschlag: Wenn du bei den Schleierlingen durchsteigen willst, dann investiere lieber in gute LIteratur dazu und in ein paar Chemikalien (KOH 20%, Melzer).



    LG; pablo.

  • Klar ist das C. varius. Ich weiß nicht, wie man in diesem Fall den komplett gelbfleischigen, grüngelblamelligen C. percomis ins Spiel bringen kann, das ist ein völlig anderer Pilz. Die Cortinarien halt..., sagte ja auch Heinzelmännchen schon.
    Falls du dir im Feld mit C. varius tatsächlich mal unsicher sein solltest: KOH erzeugt im Fleisch augenblicklich ein leuchtendes Gelb.


    FG
    Oehrling

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.



    Danke, Stephan. Genau das hatte ich gehofft zu lesen. ;)
    Denn etwas Anderes mochte ich mir jetzt da auch nicht vorstellen. Aber je mehr man überprüft, desto besser.
    Zu dem velum am Hutrand: Das müsste es mehr oder weniger stark ja bei allen Schleierlingen geben, weil eben alle jung ein Velum haben. Wievil davon im Alter hängen bleibt, ist ja oft der Witterung auch geschuldet.



    LG; Pablo.


  • Laut "Bon" hat der Ziegelgelbe keine Cortinareste am Hutrand. Die meine ich bei dem aber zu sehen


    Hallo Heinzelmännchen,
    leider führt dich der BON hier an der Nase herum. Selbstverständlich haben junge C. varius stets wattig weißes Velum am Hutrand. Ich habe eben selber noch einmal im BON nachgeschlagen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass dort ein solcher Quatsch verzapft wird - aber dem ist leider tatsächlich so.
    Der BON hat sicher seine Stärken, aber ebenso sicher nicht im Abschnitt Cortinarius.
    Weitaus besser hinsichtlich dieser Gattung ist der Band 5 der Großpilze Baden-Württembergs, den es noch zum Normalpreis gibt.
    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Danke, Öhrling, für den Buchtipp! Kommt mal auf die Weihnachtswunschliste^


    Ich hab augentechnisch auch gelinde Probleme mit dem Bon, Brille aufsetzen, Brille absetzen.....alles soo klein geschrieben. Oft passen auch die Zeichnungen gar nicht (wie beim Kupferroten Gelbfuß).