Hallo Pilzfreunde,
ich würde ja gerne mehr zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel hier in diesem Pilzforum, beitragen. Leider sind meine üblichen Sammelgebiete nach wie vor von anhaltender Trockenheit und, seit heute Morgen, auch noch von mäßigem Frost geplagt. Wen das näher interessiert - die Gegend in Odernähe (Frankfurt / Oder, Müllrose etc.) ist momantan der einzige Fleck in ganz Deutschland mit Waldbrandwarnstufe.
Eventuell kommen zum Monatsende noch ein paar späte Ritterlinge, wenn es in den kommenden Tagen endlich mal regnet. Da die noch gar nicht erschienen waren, konnte ihnen der Frost auch nichts anhaben.
Um überhaupt ein paar Pilze zu finden, sollte man sich momentan nördlich von Berlin umsehen. Gestern hatte ich endlich mal wieder Zeit, die Wälder in der Umgebung von Wandlitz zu inspizieren. Röhrlinge gab es nur noch höchst vereinzelt. Dafür waren die Baumstümpfe ganz gut besucht. Im Prinzip reicht mir ja auch eine gute Mahlzeit mit frischen Hallimäschern im Jahr aus.
Mitunter spielen sie ein wenig Versteck:
Hier allerdings waren sie nicht zu übersehen. Übrigens in flagranti mit einer anderen, beliebten Speisepilzart. Allerdings habe ich keinen Schimmer, wie
man sich mit den klleinen gelblichen Dingern kulinarisch arrangieren könnte. Ein ausgewachsener Hallimasch müsste mit mindestens 20 Exemplaren von
den Stockschwämmchen aufgewogen werden. Das wäre mir echt zu fummelig beim Putzen. Zumal an denen kaum Hutfleisch dran ist.
Noch viel fleischiger wären die schicken Schüpplinge hier an Buche.
Aber - was so hübsch ausschaut, muss natürlich stehen bleiben. Vielleicht kommt ja demnächst noch ein anderer Pilzfreund mit seiner Knipse vorbei.
In manchen Jahren standen in dem Gebiet hunderte Steife Korallen (R. stricta) auf dem Waldboden, über Wurzeln. Heuer gab nur eine Kollektion, direkt auf Totholz. Allerdings habe ich die nicht weiter untersucht. Vom habitus her könnte es sich aber schon um R. stricta handeln.
Die Hallimasch nennen sich übrigens A. ostoyae (nach alter Nomenklatur).
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das weiter geht. Mitunter gab es nach lausigen Frühherbsten und trocknen Sommern auch mal Überraschungen
im Spätherbst und im Winter.
Gruß Ingo