Dunkler Hallimasch?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.963 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Salü!


    Meine heutige kurze und vermutlich letzten Steinpilztour für dieses Jahr war nicht besonders ergiebig. Seit dem letzten Besuch meines Steiniwaldes vor ca 3 Wochen ist leider nicht viel nach gekommen. Ergo konnte ich heute leider nur noch recht alte Exemplare finden. Auch einige Birkenpilze waren nicht besonders frisch. Mitgenommen habe ich an Röhrlingen fast nichts. Vor drei Wochen war noch kaum von Suche zu sprechen. Man hätte es "Steinis aus dem Wald holen" nennen können.


    Gefunden habe ich allerdings Hallimasch massenhaft. Da ich sie noch nie bewusst probiert habe und auch gar nicht weiß, ob ich sie vertragen würde, habe ich nicht sehr viele mitgenommen.


    Außerdem bin ich mir bzgl der genauen Art nicht ganz sicher, würde sie aber mit dem Dunklen Hallimasch vergleichen.


    Standort Mischwald direkt an einer Kiefer und an darum liegendem Totholz. Makroskopisch wie beschrieben. Die Schüppchen am Hut sind jedoch nicht "leicht" abwischbar. Sind die Hallimasche denn makroskopisch eindeutig voneinander zu unterscheiden? Worauf kann ich noch besonders achten?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Es gibt auch bei Hallimaschb immer wieder mal grenzwerte Kolletionen, die sich nicht einer bestimmten Art zuordnen lassen. bei deinem Fund würde ich mal so gefühlasmäßig den Dunklen (Armillaria ostoyae) favorisieren.
    Wenn es um den verzehr geht: Trotz aller Berichte, daß manche Arten weniger vertragen werden als manch andere, dürfte es keine Rolle spielen. Einfach austesten mit einer geringen Menge. Sofern du die Gattung sicher erkennst und die Pilze auch frisch genug sind. Ich vertrage sowohl mellea, als auch ostoyae und gallica gut. Sammle aber auch nur frische Fruchtkörper mit noch geschlossenen Hüten und gare die auch gut durch, also brate sie an und lasse sie dann mindestens noch 15 Minuten bei kleinerer Hitze schmoren.



    LG, Pablo.

  • Vielen Dank für die Antwort!


    Also diese jedenfalls habe ich sehr gut vertragen und mehr noch: sie haben mir sogar nach Abkochen noch sehr gut geschmeckt!


    Diese "Dunklen" Hallimasch würde ich gerne wieder essen...


    Grüße aus Mittelhessen


  • Die sind auch einfach lecker!!!
    Leider hatten wir hier im Harz die letzten Tage Nachtfrost und zudem heute auch den ersten Schnee. Dabei haben leider sogut wie alle Pilzbestände einen mitbekommen. Also sammelt noch solange ihr könnt, denn hier ist es sogut wie vorbei mit normalen essbaren Pilzen. Dafür erwarte ich jetzt die ersten Winterpilze.


    VG, Ulli


  • Sind die Hallimasche denn makroskopisch eindeutig voneinander zu unterscheiden? Worauf kann ich noch besonders achten?


    Hallo Suillus,


    die Arten sind nicht immer makroskopisch zu bestimmen, aber wenn ostoyae seinen typischen "Zahnkranz" aus dunklen Schüppchen außen am Ring hat und dazu büschelig ohne verdickte Stielbasis wächst, dann ist das schon recht sicher.


    Letzthin hab ich zum ersten Mal "typische borealis" gesehen (? ob es wirklich welche waren, hätte nur ein Gentest beweisen können), und die hatten doch deutlich andere Merkmale am Velum: weiß und Ring halb spinnwebartig. gallica verrät sich normalerweise am gelben Velum und der verdickten Basis, aber beide Merkmale kommen nach Lit. auch mal bei ostoyae vor.


    Grüße,


    Wolfgang