Ein Pilz oder eine Blume?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.071 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von cirithungol222.

  • Lieber User, ich hätte sehr gerne ein Bild von dem, was ich beschreiben werde, aber meine Kamera hat heute früh den Geist aufgegeben. Darum muss die Beschreibung nun so gut sein, dass man sich den Pilz vor dem geistigen Auge vorstellen kann..Ich probiers dann mal, sollte ich scheitern und niemand kann mir einen Rat geben, muss ich mir wohl nur für diesen Pilz eine neue Kamera kaufen. ;)
    Edit : Hier sind die Bilder.



    Also :
    - Der Pilz kam im Mischwald mit großen Fichtenanteil recht oft vor, selten alleine, meistens 2-5 Exemplare nebeneinander
    - Die Stielgröße war zwischen 5 und 7cm
    - Hutdurchmesser 10-15cm+
    - Lamellen sind freistehend, nicht angewachsen
    - megaintensiver Geruch nach Nelken (möglicherweise auch marzipanartig)
    - Die Lamellen, der Hut und der Stiel hatten mehr oder weniger die gleiche Farbe (vll auch wegen dem Regen?) - beige mit gaaaanz leichtem lila Stich
    - die jungen Exemplare hatten einen gewölbten Hut, bei den älteren Exemplaren wellte sich der Hut und sah fast wie eine Ringelblume aus von der Form
    - kein Ring, keine Knolle
    Fundort : Brandenburg


    Ich bin auf diesen Pilz schon mehrmals gestossen (immer ohne Kamera) und jedesmal erkenne ich ihn an dem absolut extrem starken Geruch nach (meiner Meinung nach) Nelken. Ich kenne keinen anderen Pilz der so einen intensiven Geruch ausströmen kann.


    Wer weiss was? :)

  • Hallo Pablo,


    die Bilder die die da zeigst sind doch Violette Rötelritterlinge (Lepista nuda)?


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

  • Ähnlich von den Bildern her, allerdings hatte ich heute auch die violetten Rötelritterlinge gefunden und die waren viel kleiner und auch viel violetter. Dieser Pilz war generell beige und der Lilastich war sehr gering. Außerdem war der Stiel doch dicker (ohne Knolle oder sonstige Wölbungen, einfach nur prozentual gesehen dicker).
    Ach Mist, (oder auch "na endlich") dann muss eben eine neue Kamera her. :) Trotzdem danke für die Idee!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Aber das ist seltsam.


    Oben schreibst du doch, die Größe war 5 bis 7 Zentimeter.
    Das wäre ja für Lepista nuda schon recht klein. Die Exemplare auf meinen Bildern hatten teils über 15 cm Hutdurchmesser.
    Also Lepista nuda bitte nicht mit dem Lila Lacki (Laccaria amethystea) verwechseln. ;)
    Die Farbe bei Lepista nuda ist schon sehr variabel, geht von blass lilagrau bis satt braun über diverse ockerschattierungen.
    Ist ja nur ein Hinweis, dem du mal nachgehen kannst. Also nicht nur einige Bilder vergleichen, sondern auch einige Beschreibungen lesen, auch was so den Geruch betrifft.



    LG; pablo.

  • Uh, jetzt fällt mir das mit der Größe auf. Nene, der Lila Lacki ist mir in diesem Wald noch nie begegnet - Ich Genie hab vergessen dazu zu schreiben, dass das die Stielhöhe ist. Hutdurchmesser ist schon ab 10cm bis 15+cm rum! Danke für den Hinweis.


    Edit : Vielleicht auch interessant, dass es in Brandenburg gefunden wurde. Hab ihn woanders noch nicht (bewusst) angetroffen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nur: Das wichtigste Trennmerkmal neben der Größe zwischen Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling) und Lepista nuda (Violetter RR) ist der Geruch. Lepista sordida riecht nämlich nach gar nichts. ;)



    LG, Pablo.

  • Wo wir schon bei der Gattung der Rötelritterlinge sind und offenbar ein ausgeprägter Duft vorliegt - vielleicht käme ja auch der Veilchen-Rötelritterling in Frage?
    Du kannst ja mal die folgende Ergebnisseite der Bildersuche von Google überfliegen und dir ein paar Bilder dieses Pilzes (lat. Lepista irina) anschauen.
    Tipp: Vor Anklicken eines Bildes immer kurz einen Blick auf den Domain-Namen werfen und etwaige verdächtig klingende nicht anklicken.
    Linktipp: Ergebnisse der Google-Bildersuche für Lepista irina (Veilchen-Rötelritterling)
    Schönen Gruß
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Mit der Google - Bildersuche ist das immer so eine Sache. Da sehe ich schon auf den ersten Blick einige, die nicht passen können und was anderes zeigen (zB. Rhodocollybia maculata oder Lepista sordida oder Lepista glaucocana).
    Macht aber nichts: Das wäre schon auch eine gute Idee. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Heute hab ich die Blume/Pilz doch abfotografiert gekriegt. = EDIT Haupteintrag
    Er riecht ähnlich wie der violette, nur dass der violette Rötelritterling eher schwach riecht, während der hier nur so vor sich hin duftet.
    Also bitte nochmal um eure Meinungen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Oha, da hast du ja was aufgestöbert.
    Also Lepista nuda ist das sicherlich nicht. Optisch passt das aber auch nicht wirklich zu Lepista irina. Lepista nebularis (Nebelkappe) wäre noch eine Option, aber der Lamellenansatz stimmt nicht.
    Wichtig wäre jetzt erstmal zu wissen, ob man die Gattung überhaupt festnageln kann.
    Da müsste man wissen, ob sich die Lamellen so einfach mit dem Finger abschieben lassen, oder ob man die dabei nur zermatscht.
    Theoretisch käme auch eine der größeren Trichterlingsarten (Clitocybe inornata, Clitocybe phyllophila usw) in Betracht. Oder sogar ein Wichritterling (Gattung: Melanoleuca, Arten in der Gattung sind generell nicht bestimmbar, weil nie wirklich sinnvoll untersucht).



    LG, Pablo.

  • Nebelkappe ist es nicht, diese wuchsen in der Nähe und sahen eindeutig Nebelkappig aus und rochen auch nicht so intensiv. Ich denke die Farbe ist vor allem wegen dem Regen so beige, das Exemplar was ich vor Tagen eingesammelt hatte ist sehr hell geworden, als es einmal trocken war. Geruch blieb allerdings immer noch intensiv.


    Lamellen lassen sich wie Karten(oder Geldbündel) mit dem Finger bewegen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Es geht nicht so sehr ums Bewegen der Lamellen, sondern ob sie sich ganz leicht bei Druck vom Hutfleisch lösen lassen.
    Das Resultat sollte so wie hier bei Lepista irina aussehen:

    Also bei dem umgedrehten Fruchtkörper rechts. Da hatte ich mit dem Daumen die Lamellen einfach vom Hutfleisch abgeschoben, zurück bleibt eine relativ glatte Fläche.
    Das geht bei allen Rötelritterlingen, nicht aber bei Trichterlingen und auch nicht bei Weichritterlingen.



    LG; Pablo.

  • Sehr gute Info! Danke, Pablo. Ja, in diesem Fall geht es, allerdings ist die Fläche nicht ganz so glatt und zeigt die Linien der ehemaligen Lamellen immer noch gut. Liegt aber vielleicht am Alter des Pilzes.
    Leider sieht mein Duftpilz deiner Irina auf den Fotos nicht ähnlich aus, der Stiel ist prozentual nicht ganz so dick wie auf deinem Foto und der Pilz ist nicht mal annährend so weiss...