Kohlenbeere und Hallimasch.

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    vorgestern fand ich hier in Münster auf einem großen, liegenden Buchenholzstamm diese Kohlenbeeren. Der ganze Holzstamm von ca 8m länge war davon bedeckt. Für mich sehen sie sehr nach der Rotbraunen Kohlenbeere aus welche jedoch eher auf Erle oder Hasel vorkommen soll. Die Fruchtkörper waren etwa 4-6mm groß und fast schwarz. Bei einigen Exemplaren waren sie an der Unterseite etwas rötlich. Liege ich hier mit Hypoxylon fuscum richtig?


    Außerdem möchte ich Euch noch einen Hallimasch zeigen welchen ich schon 2012 fotografiert habe. Wegen des gelben Stielrings und des stark büscheligen Wuchses habe ich ihn als A. mellea bestimmt. Das der Stiel so stark gelb beschuppt ist, läßt mich jedoch zweifeln ob es sich nicht auch um A. gallica handeln könnte der jedoch eher einzeln stehen soll. Daher bitte ich hier um Eure Einschätzung. Andere Bilder davon habe ich leider nicht mehr.


    Viele Grüsse
    Plejades





  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    vorgestern fand ich hier in Münster auf einem großen, liegenden Buchenholzstamm diese Kohlenbeeren. Der ganze Holzstamm von ca 8m länge war davon bedeckt. Für mich sehen sie sehr nach der Rotbraunen Kohlenbeere aus welche jedoch eher auf Erle oder Hasel vorkommen soll. Die Fruchtkörper waren etwa 4-6mm groß und fast schwarz. Bei einigen Exemplaren waren sie an der Unterseite etwas rötlich. Liege ich hier mit Hypoxylon fuscum richtig?


    Außerdem möchte ich Euch noch einen Hallimasch zeigen welchen ich schon 2012 fotografiert habe. Wegen des gelben Stielrings und des stark büscheligen Wuchses habe ich ihn als A. mellea bestimmt. Das der Stiel so stark gelb beschuppt ist, läßt mich jedoch zweifeln ob es sich nicht auch um A. gallica handeln könnte der jedoch eher einzeln stehen soll. Daher bitte ich hier um Eure Einschätzung. Andere Bilder davon habe ich leider nicht mehr.


    Viele Grüsse
    Plejades


    Hallo Plejades,
    diese auf Buche wachsende Kohlenbeere ist die rötliche Kohlenbeere, Hypxylon fragiforme. Die sieht erstmal genau so aus wie die rotbraune, wächst aber eben auf Buche :thumbup:


    Den Hallimasch halte ich eher für den Gelbschuppigen/wandelbaren Hallimasch, A. gallica. A.mellea sollte gelber sein..... ;)

  • Hallo Björn,
    danke für Deine Rückmeldung. Das A. gallica auch so büschelig wachsen kann wußte ich noch nicht. Die Rötliche Kohlenbeere habe ich schon mal früher gefunden aber die war wesentlich rötlicher gefärbt. Daher war ich mir bei diesem Exemplar nicht sicher.
    Danke.


    Grüsse
    Plejades

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Ich widerspreche mal vorsichtig. Für mich alleine vom Farbton (eben honiggelb statt bräunlich) am Hut her A. mellea. Ich wollte einen der nächsten Tage mal nutzen, mir eine Übersicht mit Vergleichsmerkmalen der häufigsten 4 Arten anzulegen. Bevor ich das gemacht habe, sind alle Angaben zu Hallimasch erst einmal ohne Gewähr. ;)


    LG, Jan-Arne


  • Ja, die Kohlenbeeren können tückisch sein....... die rötliche ist eigentlich nur relativ jung wirklich rötlich/orange und werden recht schnell braun und dann schwarz.....so einzeln wachsend und in der Größe kommt aber an buche meines Wissens nach keine andere als die rötliche in Frage.


    Das mit dem büscheligen Wachstum beim Hallimasch halte ich für ein eher schwammiges Merkmal, denn büschelig wachsen die doch eigentlich alle gerne...... aber um hier was verlässliches zu sagen fehlt mir leider die Erfahrung.... :/
    [hr]


    Hi!


    Ich widerspreche mal vorsichtig. Für mich alleine vom Farbton (eben honiggelb statt bräunlich) am Hut her A. mellea. Ich wollte einen der nächsten Tage mal nutzen, mir eine Übersicht mit Vergleichsmerkmalen der häufigsten 4 Arten anzulegen. Bevor ich das gemacht habe, sind alle Angaben zu Hallimasch erst einmal ohne Gewähr. ;)


    LG, Jan-Arne


    Einer unserer Monitore muss kaputt sein ;) :giggle:
    Ich sehe hier klar gelbe schuppen auf braunem Untergrund :/

    • Offizieller Beitrag

    Hi!



    Ich hoffe, dass ich jetzt richtige Bilder erwischt habe. Zum Vergleich einmal die Farbtöne von A. mellea und A. gallica. Das eine ist gelblicher, irgendwie ockerfarben, eben "honiggelb", wie man wohl sagt. Das andere dunkler, bräunlich.


    LG, Jan-Arne


  • Nun, ich hab mal bisschen was gelesen :/ :giggle:
    als gutes Unterscheidungsmerkmal kann man wohl die Ausprägung des Rings/der Ringzone hernehmen.
    ist aber auf den Bildern leider noch nicht ausgeprägt. bei A.mellea sollte er häutig und stabil sein, bei A. gallica wattig und vergänglich.........
    ansonsten ist erwähnt, dass die Arten extrem schwer zu trennen sind ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich habe auch mal ein bisschen nachgelesen und in Kürze das hier zusammengeschrieben:



    Hallimasch (Armillaria mellea agg.)



    (hauptsächlich nach Schlüssel und Beschreibung aus GPBWs –“ Band 3)
     
    Armillaria cepistipes Velen. (1920) Zwiebelfüßiger Hallimasch, Dunkelscheibiger Hallimasch
    -[font="Times New Roman"] [/font]Ring nur als wattiger Fetzen, vergänglich
    -[font="Times New Roman"] [/font]Hutschuppen nur im Hutzentrum, Stiel fast glatt oder wie bepudert
    -[font="Times New Roman"] [/font]Knollige Stielbasis


    Armillaria gallica Marxm. & Romagn. (1987) Wandelbarer Hallimasch, Gelbschuppiger Hallimasch
    -[font="Times New Roman"] [/font]Ring nur als wattiger Fetzen, vergänglich
    -[font="Times New Roman"] [/font]Dunkle Hutschuppen bis zum Hutrand, Stiel mit gelblichen Flocken oder Bändern unterhalb der Ringzone
    -[font="Times New Roman"] [/font]Wuchs meistens auf dem Boden (unterirdische Verbindungen zu Wurzelausläufern)


    Armillaria mellea (Vahl) P. Kumm. (1871) Honiggelber Hallimasch, Gemeiner Hallimasch
    -[font="Times New Roman"] [/font]Ring häutig bis stabil ausgebildet
    -[font="Times New Roman"] [/font]Meistens große Büschel, an Stielbasis verbunden (büschelig)
    -[font="Times New Roman"] [/font]vorwiegend auf Laubholz


    Armillaria ostoyae (Romagn.) Herink (1973) Dunkler Hallimasch
    -[font="Times New Roman"] [/font]Ring häutig bis stabil ausgebildet
    -[font="Times New Roman"] [/font]Hut fleischrötlich bis violettbräunlich, Hut mit sehr dunklen Hutschuppen
    -[font="Times New Roman"] [/font]Ring zahnradartig von dunklen Flocken berandet
    -[font="Times New Roman"] [/font]Auf Nadelholz beschränkt


    (ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit...)


    Ich glaube, dass die Arten gar nicht so schwierig zu trennen sind, wenn man weiß, worauf man achten muss. Der Ring ist sicherlich ein gutes Merkmal.


    Ich behaupte nun übrigens, dass neben der Hutfarbe auch ein deutlicher Ring bereits erkennbar ist, auch wenn der Hut von diesem noch nicht getrennt ist. Ich denke, bei A. gallica wäre er in diesem Stadium schon nicht mehr so stabil.


    LG, Jan-Arne


  • Ich will auch so eine Kristallkugel :giggle: :giggle: :thumbup:

  • Hallo ihr beiden,
    danke für Eure Rückmeldungen. Scheint ja wirklich ein schwieriger Fall zu sein. Vielleicht noch ein paar ergänzende Informationen: Die Pilze standen am Fusse von und auf gefällten, verrottenden Laubholzstämmen. Ob Eiche oder Buche kann man aufgrund der vermoosung und der verrottung aber nicht mehr sagen. Sie wuchsen wirklich sehr stark büschelig. Manchmal kamen 20-30 Triebe aus einem Büschel.
    Leider findet man in dem Wald fast keine ähnliche Exemplare mehr weil das Holz inzwischen schon stark verrottet ist. In einem Wald nicht weit davon entfernt fand ich neulich jedoch noch etwas ältere Exemplare und bei denen war der Stielring noch sehr gut erhalten. Also nicht "vergänglich" wie bei A. gallica beschrieben.
    Vielleicht meldet sich Pablo ja heute Abend noch und tut seine Meinung kund. Würde mich freuen.


    Viele Grüsse
    Plejades

    • Offizieller Beitrag


    Scheint ja wirklich ein schwieriger Fall zu sein.


    Hi,


    eigentlich gar nicht. Björn will mir nur nicht glauben. ;) Ich hoffe auch, dass sich noch jemand zu Wort meldet und Klarheit in die Sache bringt. Sonst muss ich Björn doch noch eine Wette unterjubeln... :D


    LG, Jan-Arne


  • Klarheit würde schon ein Detailfoto vom Ring bringen......


    Die Sache mit der Wette ist gut :evil:
    5 auf Armillaria gallica
    du 5 auf A. mellea?

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Alles klar. Dann müssen wir nur noch jemanden finden, der sich ein eindeutiges Urteil erlaubt, was wir dann beide anerkennen. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo,
    ich bin heute noch einmal in dem Wald in der Nähe des ursprünglichen Standortes gewesen und habe noch Exemplare gefunden die ich mit ziemlicher Sicherheit für die gleiche Art halte. Vielleicht kann man jetzt ja ein genaueres Urteil fällen ob es nun A. mellea oder A. gallica ist. Die Stielringe sind trotz des fortgeschrittenen Alters der Pilze noch gut erhalten und eine Verdickung am Stielgrund sehe ich hier auch nicht was für A. mellea spräche.


    Viele Grüsse
    Plejades




    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Neben der gelben Farbe der Huthaut (nicht der Schuppen!) ist hier der häutige (nicht wattige!) Ruing das Erkennungszeichen für Armillaria mellea.
    Armillaria gallica habe ich auch schon büschelig gefunden, aber nicht in so dichten und großen Büscheln. Auch das könnte ein merkmal sein, aber die Huthautfarbe und die Ringstruktur sind glaube ich die härteren merkmale.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Ich habe da keinen Zweifel. Jetzt muss nur noch Björn den Fund als die gleiche Art und die hier gezeigte Art als A. mellea anerkennen. Danke für's Dranbleiben. :)


    LG, Jan-Arne

  • Nun ich denke wenn die neuen Bilder aus einem umkreis von etwa 5m zum ursprünglichen Fundort liegen kann ich das durchaus anerkennen. ;) :giggle:


    Es lässt sich zwar nicht mehr 100%ig sagen aber ich gebe mich geschlagen und gebe die Wette als gewonnen an Jan-Arne :thumbup: :Kuschel:

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Alles klar. Dann schreibe ich mir die +5 Chips in die Signatur. :) :thumbup:


    LG, Jan-Arne