Zitterling und Schleimpilz

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.581 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Coprinus.

  • Hallo liebe Pilzfreunde, von gestern gab es für mich zwei Erstfunde zu bestimmen, und für meine Bestimmungsversuche würde ich mich über Eure Meinung freuen.


    Der erste Kandidat, ein wunderschön gefärbter Zitterling an geschlagenem Buchenstamm, gelange ich zum Buchen-Schlauch-Zitterling - Ascotremella faginea:




    Der zweite Kandidat dürfte der Fischeier-Schleimpilz - Tubifera ferruginosa (syn. T. ferruginea) - sein. Am rechten oberen Bildausschnitt erkennt man die mögliche "Kriechspur", leider war es bereits beim Fund schon zu dunkel, um ein besseres Bild zu schiessen:



    Noch eine Frage am Rande, nachfolgend noch ein paar Bilder vom geschlagenen Holz, Buchen und Birken. Sind dies alles Schäden des Hallimasch, oder gibt es weitere Gründe für die hohlen Stämme?




  • Hallo Mirko,


    Ascotremella faginea sollte passen, um den ab zu sichern kannst du gerne was trocknen und mir beim nächsten mal mitbringen. Es gibt auch Drüslinge die sehr ähnlich aussehen können. Aber ob der nun Basidien oder Ascos hat kann ich mit meinen bescheidenen Mitteln recht gut feststellen. Und ich denke unter den Ascomyceten dürfte es da keinen Verwechslungspartner geben......


    Was den Schleimpilz anbelangt kann ich dir leider nicht weiterhelfen.....

    • Offizieller Beitrag

    Hi,



    bist du dir sicher, dass das ein Schleimpilz ist? T. ferruginosa bildet eigentlich einzelne längliche Kügelchen aus und ist auch nicht eben. Das hier würde ich fast eher für einen Rindenpilz (evtl. Richtung Peniophora incarnata?) halten. Der darf statt rosa- wohl auch mal orangefarben.
    (Bild aus diesem Thread)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Björn, hallo Jan-Arne, danke Euch!


    Beim Schleimpilz bin ich nicht sicher, aber alle Kriterien passen zum Fischeier-Schleimpilz. Hab so einen Pilz aber halt noch nie gesehen zuvor.


    Im Vergleich zum Rindenpilz gab es eine "fischeierähnliche" Oberfläche, welche ich jedoch aufgrund der Lichtverhältnisse nicht mehr einfangen konnte. Die Oberfläche fühlte sich an wie Löwenfrüchtchen in klein, jedenfalls nicht glatt.


    Und aufgrund der - wie ich meinte zu erkennen - Kriechspur gelangte ich zu dieser Bestimmung.


    Ich werde in Kürze nochmal nachsehen, und falls der - vermutete - Schleimpilz dann weg ist...wissen wirs. :cool:


    Björn, vom Ascotremella nehme ich dann auch eine Probe für Dich.


    Vom Schleimpilz weiß ich nicht, wenn der sich bewegt, hätte ich das Gefühl, ihn zu schädigen bei einer Probennahme...

    • Offizieller Beitrag

    Hi Mirko!


    Da wirst du wohl recht haben. Der überlebt eine Reise vermutlich nicht. Wenn die Oberfläche fischeierartig war, wirst du wohl recht haben, der Farbton passt zumindest. Behalte das Bild der Art mal im Kopf. Wenn wir im Winter einmal unterwegs sind, können wir dir den Lachsfarbenen Schleimpilz ziemlich sicher mal zeigen. Danach kennst du ihn auf jeden Fall. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Mirko,
    ich denke auch nicht daß es ein Schleimpilz ist, Tubifera ferruginosa ist nie so gelb und auch nicht so flächig. Aber wenn Du dort noch mal hinschaust, kannst Du vielleicht noch was Reiferes sehen und fotografieren. Vielleicht werden wir dann schlauer.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla, auch Dir vielen Dank!


    Natürlich ließ mir der scheinbare Schleimpilz keine Ruhe, und so schaute ich heute erneut nach. Und ich schaute lange, denn der Pilz war weg...


    Anscheinend habe ich hier einen Interessenten im Umkreis, den ich noch nicht getroffen habe. Oder der Pilz kann doch wandern, unheimlich schnell ... wohl eher nicht.


    Aber - nach langer Suche im Umfeld fand ich erneut diesen Pilz, wenn er mir auch etwas anders vorkam. Diesen habe ich abgelichtet, und auf dem letzten der drei Fotos sieht man gut, wie er reagiert, wenn man ihn mit dem Finger eindrückt.


    Was mir im Nachhinein auffiel, ist das fehlende Kriterium "Weiß an der Basis, sonst orange". Dies fehlte auch beim gestrigen Pilz. Aber in dem Bildausschnitt erkennt man die Form, welche mich auf den Tubifera kommen ließ. Vermutlich wird es dann wohl eine Vorfruchtform oder so sein, und somit für mich als ganz leicht fortgeschrittenen Anfänger wohl etwas zu viel...




  • Hallo Mirko,
    das sieht schon eher nach Schleimpilz aus, zwar nicht nach Tubifera ferruginosa (Fischeierschleimi) sondern nach Dictydiaethalium plumbeum (deutschen Namen gibts glaube ich nicht). Der ist meist viel flacher und besteht aus vielen zusammengesetzten Fruchtkörpern. Er wird wenn er reif ist, dann bräunlich und später grau. Er wächst meines wissens meist auf Laubholz.
    LG Ulla


  • Hallo Mirko,
    das sieht schon eher nach Schleimpilz aus, zwar nicht nach Tubifera ferruginosa (Fischeierschleimi) sondern nach Dictydiaethalium plumbeum (deutschen Namen gibts glaube ich nicht). Der ist meist viel flacher und besteht aus vielen zusammengesetzten Fruchtkörpern. Er wird wenn er reif ist, dann bräunlich und später grau. Er wächst meines wissens meist auf Laubholz.
    LG Ulla


    Hallo Ulla, ich bin da kürzlich über einen deutschen Namensvorschlag gestolpert, ich finds nur leider nicht mehr.
    Der deutsche Name war aber " Rotschichtschleimpilz"


    Ist der eigentlich häufig oder eher zu den selteneren Myxos zu zählen?

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Die Art wurde, glaube ich, bei Facebook gezeigt. Der (mögliche) deutsche Name ist hier zu finden. Schön, dass der mit den neuen Bildern doch noch geknackt wurde. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Danke Euch, werde ich so abspeichern!


    Gelernt habe ich schonmal, nochmals mehr auf die feinen Details zu schauen. Das "Weisse an der Basis" war mit bloßem Auge kaum zu erkennen, auf den Bildausschnitten aber schon.


    Bei diesem Schleimpilz hier vom gestrigen Abend gab es dafür umso mehr "Weiss". :)




    Und hier sieht man gut, wie großflächig dieser im Vergleich zum Dictydiaethalium war: