Unbekannter Röhrling (Fichtenwald)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.881 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ja2911.

  • Hallo,


    heute im reinen Fichtenwald auf ca. 600-700m NN (Harz) habe ich diesen Röhrling gefunden, den ich nicht so recht zuordnen kann. Auffällig groß (deutlich über 10cm), am dünnen Stiel herablaufende Röhren. Der Geruch ist nichts besonderes, irgendwie pilzig. Die Bilder sind leider nicht sehr gut, hatte leider nur das Handy dabei. Standen wie im Bild zu sehen zu dritt auf engstem Raum.


    Die geröteten Fraßstellen auf dem Hut kenne ich so von Rotfußröhrlingen, da mag dieser aber nicht so recht rein passen. Verfärbungen beim ärgern oder Anschnitt sind mir nicht aufgefallen. Markant fand ich das deutlich gelbe Mycel an der Stiebasis. Der Stiel ist nicht (!) hohl, das auf dem Bild ist ein Fraßgang.


    Wenn jemand eine Idee hat, in welcher Richtung ich mal vergleichen könnte würde es mich freuen, stehen aber alle noch im Wald. Für die Pfanne gab es nur noch ein paar wenige Pfifferlinge und einige Semmelstoppelpilze, aber immerhin! ;)


    Gruß Jonas






    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Das ist ein Brauner Filzröhrling. Bei dem Verwechslungspartner der Ziegenlippe darf die Hutfarbe ebenfalls von einem olivgrünlichen Farbton bis hin zu einem matt-rötlichen Ton variieren. Was beide Arten u. a. unterscheidet sind das weiße Fleisch und das gelbe Basalmyzel, das man hier gut erkennen kann.


    LG, Jan-Arne

  • Ok, danke!
    Ich dachte auch zuerst kurz an eine Ziegenlippe, aber irgendwie haben mich die deutlich herablaufenden Röhren gestört, die passen ja eigentlich weder bei braunem Filzröhrling, noch bei der Ziegenlippe. Auch die auf den Fotos nicht so deutlich zu sehende Rotfärbung der Fraßstellen fand ich seltsam, auch die Netzzeichnung des Stiels ist nicht allzu markant ausgebildet...Sonst passt eigentlich alles, das gelbe Basismycel dürfte dann wohl das K.O-Kriterium sein?


    Danke und Grüße,
    Jonas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jonas!


    Mit dem Aufschirmen der Hüte verändert sich auch der Lamellenansatz. Aber der ist bei fast allen Röhrlingen ohnehin recht variabel und nie ein Bestimmungsmerkmal. Mit wenigen Ausnahmen: Wenn Röhren gleichzeitig stark herablaufend und sehr kurz, dann vergleiche mit Gyrodon lividus (Erlengrübling), wenn Poren gleichzeitig stark herablaufend und schon jung sehr weit, unregelmäßig sinuos, dann vergleiche in den Gattungen Suillus bzw. Boletinus.


    Da die Röhren hier aber hier lang sind und die Hutoberfläche für keiine in Frage kommende Art bei Suillus und Boletinus passt, kann man das Merkmal ignorieren.
    Dann ist natürlich schon mehr zu berücksichtigen, als nur das gelbe Basismycel.
    Neben der Farbe des Fleisches im Schnitt (darf auch bei X. ferrugineus mal etwas rosabräunlich sein, aber nie deutlich gelb) ist auch die Beschaffenheit der Hutoberfläche (nicht feldrig oder rissig aufreißend und gleichzeitig filzig, nicht verkahlend) und das völlige Fehlen von jeglichen verfärbungen zu beachten.



    LG; Pablo.