Mikro-Becherling - Unguiculella?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.605 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo zusammen,


    habe gestern ein mikroskopisch kleines Becherchen gefunden, für das ich noch einen Namen suche.


    Standort ist die Unterseite eines ca. 1cm dicken Buchenastes, optimalmorsch.


    Die Maximalgröße liegt unter 0,3mm, das größte gemessene Becherchen brachte es auf ca. 280 µm Durchmesser.


    Noch habe ich keine freien Sporen gefunden, aber ich lasse die Becher noch in der Dose nachreifen und dann schau ich mir die nochmal genauer an. Die jetzigen Maße hab ich von Sporen, die sich noch in den Asci befanden.


    Haken sind denke ich vorhanden, war aber ziemlich undeutlich zu sehen.


    Vermuten würde ich Unguiculella, aber diese Becher hier sind nochmal deutlich mehr braun gefärbt, als auf anderen Dokumentationen im Netz:
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=28731&position=3


    Kann U. erotioides auch so aussehen?








    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias


    Was hältst du denn von so etwas hier , weil Zotto schreibt hier etwas davon das bei Unguiculariopsis ein braunes Excipulum ist und bei Unguiculella ein hyalines.
    Ich weiß nicht, aber vielleicht hilft dir das ja weiter.



    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,


    die Gattung Unguiculariopsis muss es demnach sein, weil hier ist das Excipulum ja sowas von braun. Danke für den Hinweis. Ich schau mal, ob ich ne passende Art finde. Die Asci haben hier 8 Sporen, also wird's hamatopilosa nicht sein.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Schönes Ding!
    Denke, da gibt es allerhand Funde zu beschriebenen und unbeschriebenen Arten auf "veritas", die deinem sehr ähnlich sehen.
    Es kommt also auf die Kleinigkeiten an. Z.B. fehlt mir bei dir die Ascus-Porus-Reaktion mit Lugol, und dann bräuchte man wohl mal einige freie Sporen, um den Inhalt gut einschätzen zu können. Und auch, ob Haken "+" oder "-".


    Was bei deinem Fund einigermaßen auffällig zu sein scheint, sind diese unregelmäßigen "knorrigen" Haare.


    Interessante Gattung, auf die man nicht all zu oft stößt!


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Link: Nanzen 2024

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  • Hallo Ingo,


    jetzt habe ich endlich nochmal eine Nachuntersuchung geschafft und kann wenigstes zwei der drei noch nötigen Merkmale liefern:


    Freie Sporen: (4)5-6 x 2-3 µm, Jodreaktion negativ. Nur die Haken kann ich auch nach unzähligen Präparaten nicht sicher beantworten, das ist alles zu undeutlich. Manchmal glaube ich welche erahnen zu können, aber wie gesagt, ich kann's nicht klar erkennen.


    In jedem Fall danke für die Antwort. Besteht so dennoch eine Chance auf Bestimmung?



    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Mich würde interessieren, was du für eine Chemikalie zur Amyloidfeststellung des Porus verwendest, denn "Jod-" finde ich recht ungenau.
    Für die Hakenfrage wäre es vielleicht dienlich, Kongorot-SDS zu verwenden und nach Jung-Asci Ausschau zu halten. Ist auch für die Beurteilung der Haare schöner.


    Hattest du mal einen Schnitt durch das Becherchen gemacht, ob innen drin nicht vielleicht solche zähen Strukturen zu sehen sind?
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=37814&position=5


    Das Substrat war ja nicht zufällig rot? Die Sporen würden nämlich schön zu Hyphodiscus passen, natürlich passen dann die Haarformen nicht dazu, wiederum könnten die aushyphen und unnatürliche Formen produzieren.
    So harzige Anlagerungen oder Warzen waren ja nicht an den Haaren?


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,


    für die Jod-Reaktion hab ich Lugol verwendet. Wollte ich eigentlich auch hinschreiben, aber nach der Arbeit...


    Wenn noch was da ist, schau ich nochmal mit Kongorot, vielleicht lässt sich was erkennen. So schön langsam sind die Becher aber am Vergehen.


    Das Substrat war nicht rot, nur normal dunkelbraun und nicht weiter auffällig.


    Einen Schnitt werde ich nochmal versuchen. Auf solche Strukturen wie auf deinem Bild zu sehen hab ich nicht weiter bewusst geachtet. Aufgefallen ist mir sowas jedenfalls nicht.


    Anlagerungen an den Haaren sieht man im oben rechts im untersten Bild meiner ursprünglichen Anfrage. Bin mir nicht sicher, ob das Harz ist. Jetzt, da die Becher gealtert sind, waren die Strukturen nicht mehr so deutlich.


    Ich werd nochmal mein Glück versuchen. Danke für die Unterstützung.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Falls es, wie ich nicht ausschließen möchte, tatsächlich geschädigte Hyphodiscus-Becherchen sind: bei mir sind die immer recht dauerhaft und produzieren nicht selten auch in "Gefangenschaft" neue Apos. Die könnte man dann wegen der Haarformen auch unreif mikroskopieren und hätte die Sicherheit der "Originalhaarformen".


    Ich hatte mal irgendwo Bilder von so verrückten aushyphenden Haaren, besinne mich aber nicht mehr wo.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,


    leider waren bislang keine brauchbaren Exemplare mehr aufzufinden. Die Untersuchung eines schon halb kaputten Exemplars hat nichts mehr gebracht, da keine auch nur halbwegs intakten Strukturen, besonders Asci, vorhanden waren.
    Ein paar kleine Pünktchen sehe ich noch, vielleicht werden daraus ja noch Becher. Der Stecken bleibt bei mir in Gewahrsam und wenn sich wieder was ergeben sollte, dann melde ich mich wieder.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.