4 unbekannte Pilze

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.209 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Coprinus.

  • Pilz 1:
    Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Offenbach/Queich, Laubwald in Queich-Aue, an Totholz (Pappel?), 138 m
    Funddatum: 26.10.2015
    Geruch: unbedeutend
    Sonstiges: gummiartig


    Pilz 2:
    Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Offenbach/Queich, Laubwald in Queich-Aue, 132 m
    Funddatum: 26.10.2015
    Geruch: unbedeutend


    Pilz 3:
    Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Offenbach/Queich, Laubwald in Queich-Aue, auf Baumstumpf (Pappel?), 132 m
    Funddatum: 26.10.2015
    Geruch: unbedeutend
    Sonstiges: Hutoberseite zimtbraun bis dunkelbraun, trocken-ledrig, Umgebung mit zimtbraunen Sporen übersät


    Pilz 4:
    Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Offenbach/Queich, Laubwald in Queich-Aue, 135 m
    Funddatum: 26.10.2015
    Geruch: unbedeutend
    Sontiges: Fuß leicht verdickt


    Um Begutachtung und evtl. einen Hinweis auf die Arten wird gebeten!


    Danke und Viele Grüße
    Bernhard

  • Ach, Bernhard.


    Machst du es dir nicht zu leicht?
    Nach dem Motto: "Ich frage mal die Experten, die werden's schon wissen!"


    Hast du kein Pilzbuch, wo du schon selbst mal nachschauen könntest?
    Viel schöner wäre es, du gibst uns einen Arbeitsnamen und wir schauen hier, ob man die Art bestätigen kann.


    Ich denke, mit ein klein wenig Mühe hättest du deine vier angefragten Pilze selbst benennen können.


    1. Da der Baumpilz weder Lamellen noch Poren hat, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Schichtpilz (Stereum).


    2. Einen einzelnen Helmling im suboptimalen Zustand vermag ich nicht sicher zu benennen.
    Wenn du Pilze sicher bestimmt haben willst, versuche verschiedene Altersstufen abzubilden.


    3. Trotz des angetrockneten Zustandes eindeutig!
    Den solltest du bei den markanten Merkmalen (Farbe der Stielspitze und der Lamellen, büscheliges Wachstum auf Holz) selbst herausbekommen!


    4. Tintling. Die Art kann man mit deinen spärlichen Angaben nicht benennen.


    Nobi


    PS. Bei weiteren Bestimmungsanfragen beachte bitte auch dieses.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo,


    1. wahrscheinlich der Striegelige Schichtpilz - die gelbe Schicht deutet sehr daraufhin.


    2. wahrscheinlich ein alter Großer Bluthelmling - halt ausgetrocknet


    3. Grünblättriger Schwefelkopf.


    4. wahrscheinlich irgendein glimmertintling


    VG, Tanja


  • Hallo Tanja,


    vielen Dank für Dein Erbarmen mit einem absoluten Pilz-Greenhorn :shy:
    Vor einem Monat konnte ich gerade mal einen Atompilz von einem Fußpilz unterscheiden, aber dank der (meist) verständnisvollen Mitglieder im Forum bin ich jetzt schon einen Schritt weiter! Ich werde versuchen, mich in die Materie weiter einzuarbeiten :)


    VG, Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernhard,


    klar helfen dir die meisten gern; trotzdem solltest du mal 1-2 gute Pilzbücher kaufen und dich mit der Materie befassen. Für die meisten hier ist es wichtig zu merken, dass du dich mit deinen Funden beschäftigst. Klar kommen am Anfang Fehlbestimmungen vielleicht häufiger vor; aber das macht ja nix. Wenn du schon eine Art im Verdacht hättest, kannst du die gern hinschreiben. Entweder du hast mit deiner Bestimmung recht oder aber nicht. Für den Fall das du den Pilz fehlbestimmt hast, ist das gar nicht verkehrt, denn du verstehst


    1. warum dein Vorschlag nicht stimmt.
    2. achtest in Zukunft auf bestimmungsrelevante Merkmale besser.
    3. was dein Fund tatsächlich ist und woran man ihn erkennt; vorrausgesetzt er ist per Bild bestimmbar...


    Du lernst quasi mehr und für die anderen User ist das nicht so frustrierend. Ich bin da übrigens ganz bei Nobi.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Bernhard, ein Wort dazu von Anfänger zu Anfänger. ;)


    Lass ´ Dir sagen, hier meinen es ALLE gut mit Dir!


    Und ein Jeder hat einmal angefangen, und es obliegt auch Jedem, sein eigenes Wissen anzuhäufen, jeweils im Rahmen des eigenen Interesses, der Lust, der Zeit, des Willen...


    Schau ´ Dir vielleicht auch gerade Nobis Posting nochmal genau an, darin steckt eine enorme Hilfestellung. Mir hat er vor drei Jahren einen ähnlichen Wortlaut gewidmet, und ich dachte etwa... :haue: ...doch heute (und schon viel eher) sehe ich das so:


    Bei den Angaben zur Pilzbestimmung findest Du so einige Punkte, die Dir viel erscheinen mögen, vielleicht gar unnütz. Aber - bei Deinem Bild der Schwefelköpfe etwa - Zitat: "Hutoberseite zimtbraun bis dunkelbraun, trocken-ledrig, Umgebung mit zimtbraunen Sporen übersät" - zeigen Dir Deine eigenen Bilder und auch Deine Beschreibung der Beobachtungen den Weg.


    Deine Bilder zeigen: Hutoberseiten, Hutunterseiten, somit auch die Lamellen, und den Lamellenansatz am Stiel, Hut und Lamellen hier deutlich eingetrocknet, die zimtbraunen Sporen haben für mich einen leichten Lilastich, und Zimt wäre mir für die Beschreibung der Hauptfarbe zu hell, die Farbe des Stiels ist gut zu sehen, jedoch nicht die Stielbasis, die bei anderen Arten sehr wichtig werden wird, auch ist festzustellen, dass der Pilz über keinen Stielring verfügt, und ein Foto des Querschnittes durch Hut und Stiel eines Exemplares könnte Dir zeigen, ob etwa der Stiel hohl ist, oder sich eine Verfärbung einstellt (ruhig mal bei anderen Pilzen wenige Minuten abwarten), und der Querschnitt zeigt schön den Lamellenansatz am Stiel, und die Festigkeit des Fleisches.


    Du wirst sehen, dass so einige Dinge ganz schnell zur Routine werden, so wie Du etwa schon an den Schwefelköpfen gerochen hast. Jetzt heißt es, diese Schwefelköpfe erneut zu finden, am Besten in diversen Altersstadien, und ganz schnell wirst Du bald an einem Stubben vorbei gehen, und denken, klar, da sind sie wieder.


    Und vielleicht sehen sie irgendwann anders aus, vielleicht siehst Du bald an einem weiteren Stubben bei einigen fast identisch wachsenden Pilzen am Stiel kleine Schüppchen, oder auch einen feinen Stielring, oder einen etwas andersfarbigen Hut, der vielleicht sogar innen heller als am Hutrand ist, dann schaust Du nach, und entdeckst womöglich die Stockschwämmchen. Hier stellst Du die andersfarbigen Lamellen fest, gelblich bis rostbraun, und auch wirst Du die Stockschwämmchen nun bald schon aus einigen Metern erkennen. Es sei denn, beim Nachschauen, schaut der Stiel doch wieder etwas anders aus, obwohl dann das Stockschwämmchen auch bereits Routine ist. Nun könntest Du den Gifthäubling gefunden haben, den gefährlichen Verwechslungspartner des Stockschwämmchens.


    Ich durfte dieses Jahr den Gifthäubling erstmals finden, und seitdem entdecke ich merkwürdigerweise dauernd welche, und die Stockschwämmchen standen oft gleich daneben. Eine sehr sehr gefährliche Situation für einen Pilzsammler, der vielleicht mal nicht so genau hinsieht.


    Aber die Gelegenheit war natürlich optimal, um beide Pilze genau zu vergleichen, zumal meine Funde fast immer junge und ältere Exemplare beider Arten aufwiesen. Oder auch mal bei Regen vor zwei Wochen, ältere Exemplare beider Arten, die ich erneut aufsuchte, um erneut zu vergleichen. Bei den Stockschwämmchen waren großteils die markanten Merkmale an den Stielen "verwaschen" vom Regen, dazu "Düsterwetter" im Wald mit schlechtem Licht. Von oben sahen beide Arten absolut identisch aus...


    Bevor ich hier ein Buch schreibe mit mangelndem Wissen...ich möchte Dir nur Mut machen, und auf die Wichtigkeit der Punkte in den Anforderungen des Pilzbestimmungsformulares hinweisen, denn Sie helfen beim Lernen, beim Beobachten, helfen nicht die Hälfte zu vergessen, und sie helfen Dir und jedem Anderen auch weiterhin, seine Funde hier bestmöglich bestimmen zu können, durch die Menschen hier, die gerne helfen und sich auch freuen, Dich "wachsen" zu sehen.


    Ich bin mir sicher, dass Du schon sehr bald die Schwefelköpfe und auch die Tintlinge von Weitem erkennst, die genaue Art zu bestimmen, dafür braucht es dann die feinen Details...oder es wird ohne ein Mikroskop auch mal gar nicht möglich sein.


    Aber all dies schreckt einen echten Pilzfreund ja nicht ab - sondern spornt ihn an. ;)