Eigentständig sammeln - wann?

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  • Einen wunderschönen guten Abend allerseits!


    Da ich neu dazu gestoßen bin, möchte ich mich einmal ganz kurz vorstellen.


    Ich heiße Bo, 27 Jahre alt und wohne in Greifswald, ganz im Nordosten von Meck-Pomm.
    Ich studiere Landschaftsökologie und bin "berufsbedingt" viel im Freien unterwegs. Zum begeisterten Pilzsammler bin ich aber erst in diesem Sommer geworden, als ein Kommilitone mich auf eine Tour mitgenommen hat (mit mäßigem Erfolg). Seitdem bin ich beinahe jedes Wochenende unterwegs und sammle und bestimme was das Zeug hält.


    Bislang bin ich allerdings vor jeder Verköstigung zu einem Pilzberater gelaufen und habe meinen Fund noch einmal überprüfen lassen, auch wenn ich mir zu 100% sicher war, was ich da in der Hand halte. Ich habe einen heiden Respekt vor Pilzen und hänge zu sehr an meinem Leben um da irgendwelche Risiken einzugehen.


    Andererseits kann ich ja auch schlecht 3x wöchentlich bei dem guten Herrn auf der Matte stehen und ihm immer und immer wieder die gleichen langweilige Pilze vor die Nase setzen. Also - wie habt ihr das gehandhabt, ab wann seid ihr wirklich "auf eigene Faust" los und habt eure Funde ohne zweite Meinung auch gegessen?

    Aktuell habe ich hier einen Korb voll Rauchblättriger Schwefelköpfe stehen. Ich bin mir zu 99% sicher diese vom Grünblättrigen unterscheiden zu können. Und selbst wenn da ein grüner zwischengerutscht sein sollte - eine Magenverstimmung ist beileibe keine schöne Angelegenheit - aber eben ungefährlich. Andererseits wird immer wieder vor Verwechslungen mit dem Gifthäubling gewarnt. Und da sieht die Gefahrenlage schon ein bisschen anders aus... Ich hatte auch noch nicht das zweifelhafte Glück, Gifthäublinge zu finden. Natürlich habe ich mich eingehend informiert und allerhand Fotos durchgeschaut und die Merkmale eingehend studiert aber dennoch - ein Restzweifel bleibt.


    Erfahrungen?Meinungen?


    Herzliche Grüße!

  • Hallo Bo,


    ganz ehrlich, es gibt keine Regel wo man es sagen kann, aber solange du dir nur 99% sicher Bist dann geht meiner Meinung nach kein Weg am PSV vorbei.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Bo,
    schön, dass du dich vorstellst!


    Ich handhabe das mit dem Sammeln so, dass Ich nur bei 100%iger Sicherheit auch Pilze esse. Mir schmeckt das essen nämlich eh nicht, wenn Ich im Hinterkopf Restzweifel habe.
    Dein Gang zum PSV ist schon das erste Mittel der Wahl. Ich würde mit den Pilzen anfangen, die als typische Verwechslungspartner keine tödlichen Doppelgänger haben. Besonders Röhrlinge wie Steinpilz und Marone eignen sich gut, um diese nach professioneller Einführung auch schnell eigenständig sicher zu bestimmen und dann auch zu verspeisen.
    Es geht ja auch nicht nur um die Bestimmung an sich, sondern auch um die Beurteilung der Qualität- also ist der Pilz überhaupt noch jung und knackig oder schon zu alt.
    Im nächsten Schritt habe ich dann Leistlinge gesammelt- Pfifferling und co. Sofern man die Leisten sicher erkennt, gibt es auch hier keine großen Gefahren.
    Die Krause Glucke ist auch sehr einzigartig und selbst die Verwechslung mit der Breitblättrigen wäre unproblematisch. Aber auch die Glucke würde ich mir beim ersten Mal zeigen lassen, dann kan man sich auch noch den Geruch einprägen, so dass man die Glucke später alleine nicht mit Korallen o.ä. verwechselt. Hinzu kommt hier auch wieder die Beurteilung der Frische. Die Erfahrungswerte sind eben wichtig und nicht aus Büchern zu erlernen.


    Da du den Gifthäubling schon genannt hast, machst du es wohl ähnlich wie ich: als Einsteiger sind zuerst die tödlichen Pilze zu identifizieren, denn wenn man die gut kennt stirbt man nicht.


    Wenn du allerdings bei den Schwefelköpfen den Gifthäubling nicht gaaaaanz sicher ausschliessen kannst, dann würde ich die auf keinen Fall essen. Insbesondere, da die mit etwas Erfahrung an sich ganz gut zu unterscheiden sind und wenn diese Erfahrung fehlt, werden Experimente eher gefährlich.


    Lange Rede, kurzer Sinn: auf meinen Teller kommt nur, was ich von fähigen Menschen im Feld gezeigt bekomme. Das können Foris, PSVs oder ja auch häufig die Eltern / Großeltern sein. Mir geben der Geruch und die Haptik zusätzliche Sicherheit und das geht nicht per Buch.


    Also ab zum PSV mit deinem Korb Rauchblättrigen- und danach guten Appetit.


    Bester Gruuz
    Fips

  • Hallo,
    PSV gibt es bei mir in der nächsten Nähe nicht, ev. etwas Vergleichbares in der benachbarten Schweiz - also in bin eine "Selbstbestimmerin" von Anfang an , ohne pilzkundige Oma.


    Das geht dann wirklich nur langsam, langsam - die Pilzart mehrfach finden, mehrfach vergleichen, in unterschiedlichen Alterstufen und Zuständen finden - und bei Pilzen mit gefährlichem Verwechslungspartner, erst auch die Giftpilze gründlich selbst kennenlernen.


    So habe ich mich im letzten Jahr dann an die Stockschwämmchen getraut (obwohl ich die auch im Jahr davor schon 99,9 proz. sicher erkannt hatte ...), Galerinas wachsen hier allerdings auch.


    Solange ich aber z.B. beim Mehlräsling Exemplare finde, wo ich nicht ganz sicher bin (z.B. wenn durch Trockenheit oder sonstige Umstände der Geruch mir nicht ganz typisch erschien - obwohl alles sonst i.O. aussah) - da mache ich mit der Art noch keine Experimente.
    Ich machte einen Sporenpulverabdruck, der bestätigte den Mehlräsling - also hatte mich meine Nase genarrt - oder der Geruch war wirklich etwas untypisch. Aber dann - grundsätzlich: Finger weg!

  • An Fips: Hey! Vielen Dank für die Antwort
    Ganz recht, ich versuche mich in erster Linie tatsächlich mit den wirklich giftigen Gesellen vertraut zu machen.
    Bislang habe ich mich auch nur an Röhrlinge gewagt, zumal man die hier in gewissen Gebieten wirklich gut finden kann... aber da der Geschmack mich nun nicht wirklich vom Hocker haut und deren Zeit außerdem langsam abläuft muss ich mich halt nach Alternativen umsehen. Der PSV hatte bei einem meiner letzten Besuche einen riesigen Korb voll Schwefelköpfe und die treffen meinen Geschmack schon deutlich eher! Leider bieten die PSV aber bei uns kein live "Training" im Feld an. Aber ich werde mal gezielt nachfragen, vielleicht lässt sich ja etwas arrangieren.


    An abeja: Alle Achtung! Genau das mit der untypischen Erscheinung bereitet mir nämlich solche Sorgen. Immer wenn ich mal einen Pilz finde den ich partout nicht bestimmen kann und der PSV dann meint "ja das könnte entweder ein sehr untypischer XY sein oder aber ein YX, das müsste man mikroskopieren" schwindet meine Zuversicht jemals ohne einen PSV auszukommen ;)



    solange du dir nur 99% sicher bist...


    Auch dir vielen Dank für die Antwort!


    Aber kann man sich denn anhand makroskopischer Merkmale wirklich 100% sicher sein?
    Habe im letzten Semester einen Kryptogamen-Grundkurs belegt und der Prof (international sehr angesehener Mykologe) hat immer wieder betont, dass Pilze nur durch Mikroskopie und Genanalyse wirklich zweifelsfrei bestimmbar sein. Aber wahrscheinlich geht es dabei eher um innerartliche Strömungen.


    Trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit auch bei sehr eng verwandten Pilzgattungen.
    Vor einiger Zeit hatte ich einen Pilz gefunden, den ich irgendwo zwischen Hypholoma capnoides und - asciculare eingeordnet hätte. Die Merkmale waren derart "schwammig" das ich daraus wirklich nicht schlau geworden bin. Der PSV konnte das Rätsel trotz aller fachlicher Kompetenz und unter Zuhilfenahme einschlägiger Literatur ebenfalls nicht Lösen. Resigniert griff er dann zur ultima ratio und hat den Geschmackstest gemacht - und so stellte sich das Pilzchen als extrem untypischer Grünblättriger Schwefelkopf heraus.


    Wahrscheinlich ist das wirklich die absolute Seltenheit - aber trotzdem, offenbar können selbst PSV mal daneben liegen. Irgendwie beunruhigend!

  • Hallo Bo,
    bei mir lief es so ab, dass man dazu sagen muss: bitte zu Hause nicht nachmachen!!
    Meine Mutter "kannte" damals um die 10 Speisepilze - sie hatte ihr Halbwissen von ihrem eigenen Vater - und brachte sie mir bei, als ich so ca. 8 Jahre alt war. Mit ca. 10 Jahren habe ich dann selber, d. h. alleine Pilze gesammelt und sie mir anschließend gekocht.
    Rotfußröhrlinge wurden munter als "Ziegenlippen" gesammelt, Safranschirmlinge als "Parasole", Zinnobertäublinge als "Apfeltäublinge" und so fort. Perlpilze mit Pantherpilzen zu verwechseln, lag völlig fern, denn die beiden sahen ja irgendwie doch ganz verschieden aus, ohne dass man das hätte anhand von Merkmalen benennen können. Stockschwämmchen wurden in dem fröhlichen Bewusstsein gesammelt, welches man hat, wenn man gar nicht weiß, dass es mit dem Gifthäubling einen schlimmen Doppelgänger gibt - welcher wohl in den Buchen und Eichen dominierten Laubwaldgesellschaften bei mir zu Hause tatsächlich nicht vorkam. Auch von solch üblen Gesellen wie Gift-Riesenschirmpilz oder Karbolchampignon hatten meine Mutter und ich nie gehört, haben sie aber meiner Erinnerung nach auch niemals bewusst wahrgenommen bzw. gesehen. Dass es so etwas wie Pilzberater gibt, wussten wir, aber uns wäre nie in den Sinn gekommen, einmal einen solchen zu konsultieren, zumal es in unserer Gegend auch kaum welche gab. Mit Pilzen vergiftet habe ich mich trotzdem bis heute nicht. Klopf, klopf!
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,
    das mit dem 100 proz. nur per Mikroskop bezieht sich wirklich auf die großen Gattungen (und da auch oft nur auf einen Teil) wie Risspilze oder Schleierlinge oder Faserlinge oder Korallen oder die vielen kleinen braunen Pilze ....


    Speisepilze sind m.M. nach immer makroskopisch eindeutig von ähnlichen Nichtspeisepilzen oder Giftpilzen abzugrenzen.
    Allderdings gibt es schon so Fälle, wo innerhalb einer großen Gattung die Art makroskopisch nicht eindeutig ist, eine Verwechslung aber nicht bedeutsam ist, weil es sich bei allen Verwechslungspartnern innerhalb der Gattung um Speisepilze handelt.


    z.B. milde rote Täublinge oder z.B. Champignons, die nicht stinken/unangenehm riechen und nicht in der Stielbasis gelb werden.
    Da gibt es dann zwar mehrere ähnliche Arten, aber wenn die entsprechende Merkmalskombination zutrifft, sind diese Arten essbar.


    Bei Schwefelköpfen ist der Geschmackstest durchaus sinnvoll bei Zweifeln, der bittere Geschmack vom Grünblättrigen S. ist ziemlich einprägsam. Allerdings sollte mich schon wundern, dass da überhaupt nichts Grünes/Olivgrünes/ Graugrünes an den Lamellen in Kombi mit Gelb/ Schwefelgelb/ Neongelb am Stiel gewesen sein sollte.
    Ich habe letztens auf einem Holz Grünbl. und Graublättr. S. zusammengehabt. Von oben konnte ich die nicht eindeutig unterscheiden. Von unten aber kein Problem. Die Graubl. sind dann auch zum ersten Mal "mitgewandert". Zur Sicherheit (vor der Zubereitung) kann man ja noch von jedem Pilz ein Stückchen in den Mund stecken (und wieder ausspucken, denn roh sind die meisten Pilze giftig!)
    Gutes Merkmal von Schwefelköpfen ist allg. die Lamellenfarbe, die erst rel. hell ist (aber nie gelblich-rot bis rot-braun wie bei Galerina), aber dann durch das sehr dunkelbraune Sporenpulver schnell gräulich erscheint (bei den 3 Arten etwas unterschiedlich gräulich), zudem ist bei jungen Pilzen ein Schleierest am Hut und bei älteren P. eine Ringzone (kein deutlich ausgebildeter Ring), wo auch oft so ein dunkler Schimmer vom Sporenpulver hängt.


    Kleiner Nachtrag: angeblich soll es sterile H. fasciculare geben, wo die Lamellen im jungen Zustand rein gelb und nicht gelblich-grün seien. Das könnte dann so ein "komischer" Fall sein, wo man extrem häufige Pilze nicht eindeutig zuordnen kann. Diese Farbkombi habe ich auch noch nie gesehen.

  • Speisepilze sind m.M. nach immer makroskopisch eindeutig von ähnlichen Nichtspeisepilzen oder Giftpilzen abzugrenzen.


    Hallo abeja,


    andersherum wird ein Schuh 'draus: Pilze, die sich nicht sicher makroskopisch von ihren giftigen Doppelgängern unterscheiden lassen, kann man als Speisepilze nicht in Betracht ziehen.


    Natürlich gibt es auch ungiftige Risspilze, Schleierlinge etc. , aber wer bringt schon das Wissen mit, diese zu trennen? Und wo sollte bei diesen Pilzarten überhaupt das Wissen darüber herkommen, dass sie nicht giftig sind?


    Beim einen oder anderen unklaren Vergiftungsfall könnte es sich in Wirklichkeit um eine Verwechslung handeln, z.B. beim "Netzstieligen Hexenröhrling" (Verwechslung mit torosus oder mendax??).


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,
    ja, so kann man das natürlich auch ausdrücken - und ich hatte unklar formuliert.
    Ich meinte mit "Speisepilz" anerkannte Speisepilze (Positivliste) und nicht alle theoretisch ohne Gefahr essbaren Pilze (also "theoretische" Speisepilze) , die aber möglicherweise nicht eindeutig makroskopisch abgrenzbar sind, oder so selten sind, dass die makr. Merkmale den wenigsten geläufig sind oder solche Arten, die unzureichend untersucht sind, vor allem auf potentiell schädliche Inhaltsstoffe. :)

  • ICH gebe zu, ich habe noch nie einen Pilzsachverständigen aufgesucht, aber tatsächlich auch schon viele 99%- Pilze lieber verworfen, als mir eine Pilzvergiftung zuzuziehen.


    Aber auch ich unterscheide bei meiner Strenge bei sehr giftigen und leicht giftigen Verwechslungspartnern. Eine Verwechslung mit dem Gifthäubling darf z.B.einfach nicht passieren. (Ein falscher Täubling wäre keine Katastrophe, aber das ist dann auf jeden Fall ein 100%- Täubling).


    Aber, um auf das Beispiel von abeja mit den Mehlräslingen zurückzukommen. Wären die Verwechslungspartner nicht SOOO giftig, würde ich mich auf meine Nase verlassen (der Geruch ist eigentlich schon markant), aber, da ich immer fürchte, meine Nase könnte mich narren, kommt von jedem Fund , jedem Pilz ein Eckchen aufs Papier zur Sporenpulverfarbe. Der Rest ab in den Kühlschrank. Wenn die Dinger partout nicht aussporen wollen- Pech. Aber wenn sie brav aussporen- tun sie in der Regel- dann gibts am nächsten Tag Mehlräslinge.:yumyum:


    Vielleicht höre ich damit mal auf, wenn ich genügend bleiweiße Trichterlinge .....gefunden habe, aber bis jetzt bleiben die in meiner Fundkollektion irgendwie aus.


    Bis jetzt hatte ich noch nie eine Pilzvergiftung- auch keine leichte. Aber ich zähle besser nicht die Speisepilze, die ich verworfen habe, weil unsicher, weil irgendwas nicht stimmte, komisch war....

  • Hallo Bo!
    Vielleicht kannst Du mit meinen Tipps eher zur Selbständigkeit gelangen.
    Als ich das erste Pilzbuch in meinen Händen hielt, hatte ich zweifel all dies auseinanderhalten zu können.
    Doch mir fiel damals etwas auf!


    1. Die Familie der Röhrenpilze beinhaltet keinen tödlich Giftigen. Nur Ungenießbare, was man beim Gallenröhrling testen kann.
    Schlimmstenfalls gibt es Magenverstimmung und Durchfall.

    2. Ganz markante Merkmale
    - Milchlinge: Reizker, die als einzige rote Milch besitzen.
    - Schirmlinge: Safran, der färbt sich Orange.
    - Knollenblätterpilze: Perlpilz, geriefter Ring und Rosafärbung


    3. Dann habe ich mich an Pilze getraut, die keinen giftigen Doppelgänger besitzen
    (Champignons und Stockschwämmchen z.B. wurden nicht gesammelt, dort gibt es Doppelgänger
    mit hohem Risiko)

    Du solltest den Pilzführer genau studieren und Dich mit dieser Problematik auseinandersetzen.
    Dann wirst Du erkennen, wie man Vergleiche anstellt. Die Theorie ist der Grundbaustein.


    So habe ich angefangen.
    Natürlich auch anfänglich mit Kontrolle.




  • Zitat

    Ich studiere Landschaftsökologie und bin "berufsbedingt" viel im Freien unterwegs.


    Das ist doch die perfekte Voraussetzung! Es wird doch auch in Meck-Pomm leckere Pilze geben, die man ohne PSV sicher bestimmen kann.


    In meiner Jugend war ich der typische Steini-, Pfiffi-, Birkisammler. Dann hat es mich berufsbedingt ins Ruhrgebiet verschlagen und nach einigen ergebnislosen Pilzsuchen habe ich beschlossen "hier gibt es keine Pilze" und das Hobby für 25 Jahre ruhen lassen. Erst durch meinen Wunsch, meinem Sohn ganz allgemein die Natur nahezubringen, bin ich mit ihm einfach mal "ins Grüne" losmarschiert. Wir hatten Glück, beim ersten Ausflug fanden wir nur 500m vom Haus entfernt Riesenboviste, kurz danach lernten wir per Zufall (wir wollten nur Mama die "goldenen Eier" zeigen, die überall herumlagen) die Böhmische Trüffel kennen. Später entdeckten wir noch gute Birkenpilz-Ecken, viele Schopftintlinge und fanden erstmals Judasohren. Also alles Pilze, die unverwechselbar sind bzw. (Birkenpilz und Rotkappe) die Verwechslung unproblematisch ist.


    Mittlerweile bin ich vom Pilzsucher zum Pilzfinder mutiert. Ich gehe nicht "in die Pilze" sondern wandere oder spaziere mit offenen Augen durch die Natur und freue mich, wenn ich etwas Essbares entdecke. Dieses Forum hilft mir dabei, nach und nach mein Pilzwissen zu erweitern. Außerdem ist man informiert, welche Pilze gerade wo wachsen.


    So habe ich z.B. gestern beim Wandern die Violetten Rötelritterlinge entdeckt, die von Kuschel und Nobi gezeigt wurden. Wieder ein Pilz mehr, der leicht zu unterscheiden ist und wenn, dann auch in größeren Mengen vorkommt.

    Ich bin gerne wandernd oder spazierend in der Natur unterwegs und freue mich über alles Essbare, dass ich dabei finde. Als Privatier habe ich jetzt die Zeit, um mein Wissen zu erweitern. Solange ich nicht alles weiß, gibt es von mir keine Verzehrfreigabe.


    Viele Grüße
    Teetrinker:ghurra: