06.09.2015: September-Tour mit Matthias - Teil 3

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"] 06.09.2015: September-Tour mit Matthias - Teil 3[/font]


    [font="Arial"]Liebe Schwammer-Freunde,
    dies ist Teil 3 des Berichtes vom 06.09.2015

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    [font="Arial"]Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier

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    [font="Arial"]Und weiter geht's...
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    [font="Arial"]Dann wieder ein Täubling:
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    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Fichten- und Kieferwald.
    Fundzeit:
    06.09.2015
    Wuchsform:
    paarweise
    Hutform:

    ausgebreitet mit leichtem Buckel bis eingedellt
    Huthaut-Konsitenz:
    leich klebrig, glänzend, schmierig.
    Huthaut-Farbe:
    Zentrum weinrot, nach außen heller zu rosa werdend
    Huthaut-Abziehbarkeit:

    1/2 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    :
    weiß
    Hut-Frasstellen-Rand-Verfärbung:
    ohne Verfärbung
    Hutrand:
    gerieft
    Lamellen:
    dünn, spröde, cremegelblich, mit Y-Gabeln
    Lamellensprödigkeit:
    sehr brüchig
    Lamellen-Hutübergang:

    frei
    Fleisch:

    weiß, nicht verfärbend
    Stiel:
    weiß, innen hohl - etwas wattig, keine braun-Fleckigkeit am Stiel
    Verfärbungen auf Druck:
    keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis:
    normal rund
    Größe:
    Hutdurchmesser 3-5 cm; Stiellänge 3-6 cm, Stieldurchmesser ca. 6-10 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geruch:
    neutral
    Geschmack:
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
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    [font="Arial"]Das ist wahrscheinlich der Geriefte Weich-Täubling (Russula nauseosa):

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    [font="Arial"]Und noch ein höllisch scharfer Täubling - der Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia):

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    [font="Arial"]Matthias entdeckte die Gelbbräunliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus).
    Dieser Fund ist für mich erst der zweite der Art.
    Deutlich häufiger findet man hier R. roseolus an ausgespülten Wegrändern.


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    [font="Arial"]Ein sehr häufiger Ritterling - der Gemeine Erdritterling (Tricholoma terreum):

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    [font="Arial"]Dann einer meiner absoluten Lieblings-Speisepilze - der Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha).
    Extrem lecker (siehe Geschmacksprobe im Teil 3)
    Ist das nicht ein wunderschöner Pilz?


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    [font="Arial"]Dann freuten wir uns sehr - für Matthias ein Erstfund - für mich ein sehr sehr seltener Fund.
    Versteckt in einem "Loch" - der Gemeine Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).
    Siehe auch Geschmacksprobe und "Panierter Schwefelporling" weiter unten:


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    [font="Arial"]Ein riesiges Teil, von dem wir nur die besten Stücke abschnitten - und selbst die füllten den Schwammerkorb dann gar vollständig auf:

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    [font="Arial"]Der letzte Pilz in diesem Wald war ein noch unbestimmter Trichterling (Clitocybe spec.):

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    [font="Arial"]Wir beschlossen noch einen auf dem Weg liegenden Magerrasen zu besuchen den wir beide noch nicht kannten.
    Und auch hier gab es Pilz an Pilz.

    Der erst war gleich eine rechte Seltenheit - der Zitzen-Haarschwindling (Crinipellis stipitaria).
    Für mich war das der erste Fund der Art in der Fichtelgebirgsregion. Seitdem ist die Art hier an 4 weit auseinander liegenden Stellen aufgetreten, an denen ich vorher nie welche gesehen habe. Scheint ein gutes Jahr für Crinipellis zu sein.
    Hier ist mir leider ein Grashalm vor die Linse geschnappt und ich habe es nicht gemerkt:


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    [font="Arial"]Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata) - oder ähnlich - immer her damit:

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    [font="Arial"]Nahe einer Hainbuche der sehr häufige Gebänderte Hainbuchen-Milchling (Lactarius circellatus):

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    [font="Arial"]Und wieder ein Risspilz.
    Auch bei diesem machte Matthias die Vorbestimmung:
    Glattsporer bis 10 µm mit lang ausgezogenen Zystiden, diese manchmal bräunlich pigmentiert und in KOH gelblich.
    Könnte Richtung flocculosa gehen, die gefällt mir aber makroskopisch nicht wirklich. Der war aber auch schon recht alt. Muss also wieder angefragt werden.

    Unbestimmter Risspilz (Inocybe spec.):

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    [font="Arial"]Und ein noch unbestimmter Rötling (Entoloma spec.):

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    [font="Arial"]Und siehe da - sogar eine Lorchel zeigte sich - vermutlich eine helle Form der Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa):

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    [font="Arial"]Und zum Abschluss noch ein Egerling.
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    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Wiese
    Fundzeit:
    06.09.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    Halbrund, Dach abgeflacht
    Huthaut:
    weiß, haarfaserig, keine Verfärbung auf Druck oder Kratzen
    Hygrophanität:
    nein

    Hutrand:
    eingerollt
    Lamellen:
    rosa
    Lamellenschneiden:
    normal

    Lamellen- Hutübergang:

    schwer zu sagen,
    angeheftet vielleicht
    Fleisch:
    weiß, minimal rötend
    Stiel:
    weiß
    , rosa überhaucht, befasert
    Stielbasis:

    spitz
    Größe:

    Hutdurchmesser ca. 4 cm; Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser 12 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geruch:
    nach Anis
    Geschmack:
    nicht probiert

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    [font="Arial"]Auch dieser ist noch unbestimmt - bleibt also Egerling (Agaricus spec.).
    Für ein Wiesenbild reichte die Kraft nicht mehr...

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    [font="Arial"]Wir beschlossen diese Tour.
    Und der Korb war randvoll, obwohl wir nur die besten und schönsten Pilze mitnahmen:

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    [font="Arial"]Die Geschmacksprobe:

    Ich freue mich immer über die "Geschmacksprobe". Vor allem bei neuen Arten.
    Dazu sortiere ich die Pilze und brate sie einzeln.
    Dann bewerte ich sie von 1-10 (1 = mies, 10 = das Beste was es gibt).
    Es traten diesmal an:

    Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus luridiformis)

    Brauner Ledertäubling (Russula integra)
    Frauentäubling (Russula cyanoxantha)

    Grauer Scheidenstreifling (Amanita vaginata)
    Perlpilz (Amanita rubescens)
    Panierter
    Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)

    Links:
    Brauner Ledertäubling (Russula integra) - Rechts: Frauentäubling (Russula cyanoxantha)

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    [font="Arial"]Links: Grauer Scheidenstreifling (Amanita vaginata) - Rechts: Perlpilz (Amanita rubescens)

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    [font="Arial"]Panierter Schwefelporling (Laetiporus sulphureus):

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    [font="Arial"]In der Pfanne:
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    [font="Arial"]Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus luridiformis):

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    [font="Arial"]Brauner Ledertäubling (Russula integra):[/font][font="Arial"]

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    [font="Arial"]Frauentäubling (Russula cyanoxantha):[/font][font="Arial"]

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    [font="Arial"]Geschmacksbewertung:

    Hier die Sieger der Reihe nach geordnet
    (1 = mies, 10 = das Beste was es gibt):
    Frauentäubling (Russula cyanoxantha): 10
    Brauner Ledertäubling (Russula integra): 9,5
    Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus luridiformis): 9
    Perlpilz (Amanita rubescens): 8,5
    Grauer Scheidenstreifling (Amanita vaginata): 8
    Panierter
    Schwefelporling (Laetiporus sulphureus): 6
    [/font]
    [font="Arial"]Erstaunlicher Weise lagen die Täublinge noch vor dem Flockenstieleigen Hexenröhrling.
    Sicher ist das Geschmacks-Sache. Weitere Geschmacksbewertungen folgen bald.

    Matthias probierte auch den panierten Schwefelporling. Seine Wertung:

    Schwefelporling hab ich probiert: Geschmack gut, aber etwas trocken. Muss man wohl noch bisschen anders zubereiten. Hab ja noch genug zum Experimentieren. Trotzdem, Parasol, Austernseitling, Glucke und Brätling find ich klar besser. ;)

    [/font]
    [font="Arial"]Das war's für heute....
    Wir hoffen Ihr hattet Spaß bei unserer kleinen Tour dabei zu sein.

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    [font="Arial"]Beste Grüße
    [/font]Dieter & Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr beiden!


    Beachtliche Funde. Insbesondere Gymnopilus bellulus und Cantharellula umbonata sind schon mal hängen geblieben. Würde ich auch gerne mal finden.
    bei dem Schwefelporling würde ich empfehlen, beim nächsten mal nicht den Urggroßvater zu nehmen. ;)
    Die schmecken jung einfach besser, also solange sie noch streichzart sind. Mit ienm Schwefelporling in dem Alter hatte cih auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, schmackt holzig, strohig...
    Jung ist er aber eecht ganz OK.



    LG; pablo.

  • Hallo Dieter und Matthias


    Danke fürs zeigen eurer gemeinsamen Tour, und ebenso für die viele Zeit und Arbeit, die gleich hinter 3 Threats steht...
    Sehr toll.


    Auch die Bilder sind eine Augenweite!


    Aber....den Frauentäubling kauf ich euch nicht ab, das ist vesca!


    Mfg Sven

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Dann nehme ich den Thread mal und bedanke ich mich für alle 3 Teile. Gerade den Rötenden Wachstrichterling fand ich sehr beeindruckend - den kannte ich bisher nicht. :thumbup:


    Was die Geschmacksnoten angeht, da bin ich ganz bei dir. Wobei ich Flockis schon weiter oben sehe. Aber Täublinge finde ich wegen ihrer festen Konsistenz sehr ansprechend. Schwefelporlinge finde ich hingegen - entgegen der allgemeinen Meinung - selbst nicht so lecker. Die bleiben bei uns stets im Wald, egal wie jung und ansprechend sie aussehen. :)


    LG, Jan-Arne


  • Aber....den Frauentäubling kauf ich euch nicht ab, das ist vesca!


    Hallo Sven,
    ja, ich denke Du hast recht - das habe ich verbrochen - sorry.
    Das ändere ich.
    Liegt aber auch noch zum Mikroskopieren da.... Näheres folgt.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo,


    tolle Bilder. Bei der Lorchel würde mir Herbstlorchel (Helvella crispa) einfallen.
    Den schafen Täubling erkenne ich eher als Stachelbeer-Täubling (Russula queletii). Sind die Lamellen nicht eher weiß?


    Gruß
    Falke

    LG
    "Vincent der Falke" :)



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    Einmal editiert, zuletzt von Falke ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    wieder schön mal was von dir/euch zu hören. ;) Feine Funde habt ihr da. Aber zum Glück habe ich von den meisten diesmal zumindest gehört; außer den Gymnopilus bellulus und Cantharellula umbonata natürlich. :D


    Euer Schwefelporling ist schon etwas alt; da hat Pablo vollkommen recht.
    Der braune Täubling sieht schon nach R. integra aus; den hatten wir dieses Jahr hier auch sehr häufig.


    Zu der Unterscheidung von R. sardonia und queletii.


    R. sardonia fand ich immer bei Kiefer; schon recht jung gelbe Lamellen; geruch unbedeutend; evtl. leicht obstartig
    R. queletii fand ich immer bei Fichte; Geruch nach Stachelbeerkompott finde ich trifft vollkommen; Lamellen nicht so gelb.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • tolle Bilder. Bei der Lorchel würde mir Herbstlorchel (Helvella crispa) einfallen.
    Den schafen Täubling erkenne ich eher als Stachelbeer-Täubling (Russula queletii). Sind die Lamellen nicht eher weiß?


    Beides müssen wir noch mikroskopisch checken --> folgt.
    Die Lamellen vom großen Exemplar waren Zitronengelb.
    Beste Grüße
    Dieter
    [hr]


    Hallo Dieter,
    ....


    Danke Stefan für die Infos... ;)
    Schwefeloporling ist bei uns sehr selten. Aber ich werde versuchen noch jüngere zu finden.
    Beste Grüße
    Dieter