Hilfe benötigt: weder Seifenritterling noch Breitblatt passen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.982 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von coindigger.

  • Hallo liebe Wissende,


    neben den gestrigen, pfannenfüllenden Wohltaten hat ein an einer Stelle häufigerer vorkommender Pilz mein Interesse geweckt. Von Weitem in die Ecke Breitblatt oder Seifenritterling einsortiert, kann ich dieser Bestimmung aber nicht so recht folgen. An Ersterem stört mich dieser ausgeprägte Buckel und die teils sehr dunkle Mitte des Hutes. Bei Zweiterem fehlt mir der Seifengeruch vollständig. Egal, denke ich mir, ich habe ja hier viele hilfreiche Augen!


    Beschreibung Hut
    5-7cm, kräftig, gebuckelt / in der Mitte erhaben, in der Mitte dunkler grau(braun), am Rande hin heller, glatt, ein wenig ledrige Haut


    Beschreibung Fruchtschicht
    kräftige, weiße, eher etwas weiter stehende Lamellen, ausgebuchtet-angewachsen-dann leicht herablaufend


    Beschreibung Stiel
    7-10cm lang, 1-1.5cm dick, hell/leicht braunfarben: später leicht gilbend/bräunend, deutlich längsfaserig außen und beim Reißen, unter dem Hut heller


    eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt
    angeschnittenes Fleisch bleibt im Wesentlichen weiß


    Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt)
    wenig ausgeprägt, nach den 25x Riechen bilde ich mir an offenen Stellen vielleicht Seifenlauge ein (tut mir leid... so geht es mir gerade...)


    Geschmack
    wenig Geschmack, nach 60s leicht ranzig, unangenehm


    Begleitbäume, Substrat
    Mischwald: Fichten, Kiefern, Eichen, Buchen und Birken; grasig, feucht


    Sporenpulver
    bin noch dabei, wird aber definitiv "hell"


    und Bilder:






    Euch schon jetzt für eure Tipps und Hinweise dankend,


    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Hi Tom,


    ich bin hier dennoch beim (sehr variablen) Seifenritterling. Der Geruch kann sehr schwach ausgeprägt sein oder auch mal fehlen. Oft entwickelt er sich auch erst nach ein paar Stunden. Hast du keinerlei Rötung in der Stielbasis im Schnitt erkennen können?


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Jungs,


    ist der Stiel nicht etwas untypisch für den Seifen Ritterling? Erinnert mich her an den Butter Rübling.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Butterrübling? Dafür sind mir die Lamellen zu breit und zu gezähnt. Da würde ich glatt 5 oder 10 Chips gegen wetten. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo nochmal und schon besten Dank für die Hilfe!


    Butterrübling ist aus meiner Sicht auszuschließen: Den sammle ich seit > 15 Jahren: viel engere Lamellen, deutlich zarter in der Erscheinung, dünnerer Stiel und nicht derart faserig, generell gummiartiger, absolut geruchslos, selten diese Grautöne: er verblasst von braun nach weiß.


    Übrigens:
    im Schnitt bräunt hier nichts, aber nach 24h bräunt der Stiel unten außen sehr deutlich:



    gerne auf weitere Ideen und Tipps wartend,
    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    GPBWs (Band 3) sagt: "an Bruchstellen manchmal rötlich anlaufend, auch im Stielgrund nach längerem Liegenlassen oft mit fleisch- oder kupferroter Tönung." Er muss also wohl nicht direkt rötlich verfärben.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Das auf dem letzten Bild würde ich eher Gilben statt bräunen nennen. ;)
    An der Bestimmung "Tricholoma saponaceum sensu lato" habe ich aber keine Zweifel.
    (sensu lato = "im weiteren Sinne", da sich der Seifenritterling wohl in mehrere Arten aufspalten lässt)
    Rötendes Fleisch ist gut, aber nach meinen Erfahrungen kein Muss. dagegen habe ich so ein Gilben (Bräunen?) bei der Art noch nicht beobachtet. Könnte auch wieder ein Hinweis sein, daß sich da mehrere Arten unter dem Begriff verstecken.



    LG; pablo.

  • An alle Mitüberlegenden, Tipps Gebenden und Hinweise Verfassenden ein herzliches Dankeschön - ich kann der Kerl nun gut als Seifenritterling ablegen.
    Mein Pilzbuch schreibt übrigens: "... nach längerem Liegenlassen entwickelt sich ein starker Seifengeruch..."
    Und so war es auch: im Wald roch ich nichts Erkennbares, Zuhause entwickelte sich langsam ein aufdringlicher, unangenehmer Geruch. Und nach mehreren Stunden in einem Gefäß mag das durchaus sein, wie alte Waschlauge oder Waschkeller riechen...


    beste Grüße und schon den nächsten Kandidaten beschreibend,
    Tom