Weiße Mäandertrüffel

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.322 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Liebe Pilzfreunde,


    ich hatte heute einen netten Herrn bei mir zur Pilzberatung. Er brachte eine Weiße Mäandertrüffel (Choiromyces venosus) mit und wollte das von mir bestätigt haben. Ich selber habe noch nie eine gesehen und war begeistert von seinem Fund.


    Standort: Mischwald, vorwiegend Erlen und Espen
    makroskopische Beschreibung: unregelmäßig verdickt, knollig, ca. 8 cm Durchmesser, schmutziges Weiß, im Querschnitt reines weiß
    Geruch: angenehm pilzig
    Geschmack: nicht probiert
    mikroskopische Merkmale: keine besonderen, einfach nur Hypengeflecht, keine Sporen


    hier die Bilder:


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    Eigentlich bin ich mir sicher, dass ich hier wirklich die Weiße Mäandertrüffel habe. Was mir fehlt (und deshalb kommen gewisse Zweifel auf): die netzartigen Strukturen im Querschnitt (dieser ist eben nur reinweiß) sowie Sporen (ich habe einfach mit der Pinzette etwas Pilzgewebe entnommen, aus dem Querschnitt, aus verschiedenen Bereichen). Kann es sein, dass das noch eine ganz junge Trüffel ist, die noch keine Sporen gebildet hat und deshalb fehlen auch die netzartigen Strukturen? Oder kann man die Trüffel noch mit was verwechseln?


    Danke für Eure Hilfe!


    Liebe Grüße
    Kerstin


  • Also irgendwie sieht das Ding für mich wie ein massiv zerfressener Riesenbovist aus.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Mir fehlt die Mäandrierung leider auch. Ich habe aber auch bisher nichts gesagt, weil ich mit Trüffeln 0 Erfahrung hab.


    Den Unterschied zwischen Riesenbovist und Trüffeln sollte man aber ja ohne Probleme über die Konsistenz hinkriegen.


    Ich hoffe, es meldet sich noch jemand, der mehr weiß, als wir. :)


    LG, Jan-Arne

  • Lieber Andre, lieber Jan-Arne,


    danke für Eure Antworten.


    @ Jan-Arne, was heißt denn "Konsistenz"? Wie ist den die Konsistenz bei Trüffeln? Also der Pilz fühlte sich ziemlich leicht und weich an, was dann doch für einen Riesenbovist spricht? Sind Trüffeln immer hart? Auch die Weiße?


    Diese Mäandrierung fehlte mir eben auch und deshalb hatte ich Zweifel!!


    Liebe Grüße
    Kerstin

  • Ehrlich gesagt weiss ich nicht welche Konsistenz er haben sollte, die Trüffeln die ich bisher in der Hand hatte waren alle hart und recht schwer im Verhältnis zur Grösse. Ausser sie waren sehr alt und nur noch "staubig" im inneren.
    Mich irritiert zum einen die fehlende "Marmorierung" und vor allem der Schneckenfraß, dazu deine Einschätzung das er leicht und weich ist........
    Ich sehe immer noch einen zerfressenen Bovisten ;).

  • Hallo Kerstin,
    ich kann dir nicht sagen, was du da hast, aber ich kann dir sagen, dass es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit KEINE Mäandertrüffel ist, auch wenn äußerlich durchaus eine Ähnlichkeit vorhanden ist.
    Folgende Punkte sind dafür entscheidend:
    1. Wenn du an einer Mäandertrüffel riechst, dann stellt sich dir die Frage nicht mehr, ob du eine Trüffel hast oder nicht. Sie riecht jung intensivst trüffelartig und älter penetrant nach Schweinestall. In keine Fall würde man den Geruch mit 'pilzig' bezeichnen.
    2. Es gibt keine Aderung/Mäandrierung. Was ich sehe, das ist eine wattige, korkige Konsistenz, die etwas an das Innere einer Holzkeule oder evtl eines Sklerotiums erinnert. Selbst wenn eine Mäandertrüffel einen Frostschaden hat, dann kann man dennoch noch eine Aderung erahnen und sie ist von der Konsistenz weich, feucht und eher matschig.
    3. Es gibt keine Sporen. Punkt. Somit eigentlich nicht als Trüffel bestimmbar.


    LG Christian

  • Hallo Christian, hallo Andre,


    danke für Eure Antworten!! Mit dem Riesenbovist könnte ich mich anfreunden, was für mich da noch dagegen spricht, ist der Fundort. Der war ja in einem Wald. Den Riesenbovist findet man doch eher auf Wiesen, oder??


    Liebe Grüße
    Kerstin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich finde Riesenboviste am häufigsten an Hängen zwischen Sträuchern. Die Konsistenz von Trüffeln ist generell relativ fest. Riesenboviste sind hingegen, wie alle Stäublinge, marshmallowartig, wattig, eben relativ gut zusammendrückbar, woraufhin er sich direkt wieder ausdehnt. Wenn er eher weich war, spricht das für die Bovisten-Theorie. :thumbup:


    LG, Jan-Arne