Hallo ihr Lieben,
ein ungewöhnliches Wochenende liegt hinter mir, sowohl was die Pilze als auch das Wetter angeht...
Wir waren am Wochenende mit 30 anderen Pilz-Leuten in einer Berghütte im Pindos-Gebirge hier in Griechenland. Dort liegt der südlichste Buchenwald Europas, auf ca 1500-1800m Höhe, und wir wollten ein Wochenende dort verbringen um Pilze zu suchen. Für mich eine einmalige Gelegenheit, denn ich habe noch nie in Buchenwäldern Pilze gesucht! Dementsprechend viele Erstfunde gab es für mich!
Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit. Temperaturen um 2 Grad, Nebel mit Sichtweiten unter 20m, Windstärke 8, Regen und Schneeregen von der Seite. Wir waren froh, am Freitag abend im Dunkeln und im Nebel die Berghütte gefunden zu haben, aber das GPS hat uns gerettet! Ansonsten hätten wir uns hoffnungslos verirrt...
Die Wetterbedingungen machten auch die Fotos nicht besser. Beschlagene Objektive, Tropfen auf der Linse, Autofocus muckt rum, und irgendwann habe ich die Kamera dann gar nicht mehr rausgeholt, hatte Angst, dass sie kaputt geht... Daher gibt es auch von vielen Erstfunden leider keine Fotos...
1. Nach dem Aufwachen:
2. & 3. Das schreckte uns aber nicht ab.
4. Belohnung: der erste Pilz, den wir fanden war ein Ästiger Stachelbart (Hericium coralloides). Was für ein schöner Pilz!
5. & 6. Buchenwald. Traumhaft schön, auch im Nebel.
7. Buchenschleimrüblinge, Oudemansiella mucosa.
8. Igelstäubling, Lycoperdon echinatum
9. & 10. Orangeseitling, Phyllotopsis nidulans. Vermutlich an Tanne, davon gab's auch einige. Und mein neuer absoluter Lieblingspilz!
11. Gemeiner Buchenkreisling, Neobulgaria pura
12. Stereum sp. Ich vermute von den Farben her den Braunsamtigen Schichtpilz , Stereum ostrea, habe aber weder mikroskopiert noch geärgert, daher ist die Bestimmung nicht gesichert.
13. & 14. Der hier ist/war mir ein kleines Rätsel. Zuerst dachte ich an einen Riesenporling, aber das passte nicht, das gute Ding hatte nämlich Stacheln. Wuchs an einer Buche, kurz über dem Boden, wo sich der Stamm verzweigte. Habe Proben mitgenommen, aber bei 30 Körben in der Hütte, die alle irgendwann vertauscht, geleert, durchwühlt wurden, sind die Proben verschwunden. Fotos sind auch nicht die besten, aber ich vermute trotzdem einen weiteren Stachelbart, nämlich den Dornigen Stachelbart, Hericium cirrhatum.
15. Gallertkäppchen, Leotia lubrica. Hier war die Kamera dann schon durchweicht, und nur das Handy gab noch ein paar letzte (schlechte) Fotos her...
Damit endete der erste Tag dann auch schon. Alle waren durchnässt und kalt, und der Rest des Tages wurde in der Hütte verbracht. Pilze und Pilzbücher gucken, Hydnum repandum wurde auf dem Grill im Kamin geröstet (lecker!), Instrumente wurden ausgepackt, und es wurde gesungen und getanzt, und die nassen Klamotten dampften vorm Kamin...
Als wir dann am nächsten Tag aufwachten, lag tatsächlich der erste dünne Schnee, und es schneite kräftig weiter. Darum wurde das Wochenende dann auch frühzeitig beendet. Wir wollten nicht riskieren, vom Berg nicht mehr runterzukommen.
16. & 17. Berghütte im Schnee.
18. - 20. Auf der Rückfahrt wurde das Wetter dann immer besser, und es gab wunderschöne Ausblicke auf die herbstlichen Berge.
Fazit: Auf jeden Fall nochmal bei besserem Wetter hin. Buchenwälder sind klasse!