Riesen-Krempentrichterling?

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  • Hallo,


    kann jemand bestaetigen, ob es sich hier um den Riesen-Krempentrichterling (Aspropaxillus giganteus) handelt?


    Die wachsen bei uns in Portugal von Oktober bis November. Mein Fund stammt aus einem Laubwald (Eichen, Erdbeerbaeume) auf Lehmerde.


    Der Hut hatte einen Durchmesser von 10 bis 20 cm, war weisslich (hellbraun bei aelteren Exemplaren) und bildtete einen tiefen Trichter. Die Huthaut war trocken. Lamellen, Sporen und Fleisch waren weiss. Keine Verfaerbung bei Verletzung. Die engstehenden Lamellen waren am Stiel herablaufend.


    Gibt es Verwechslungsgefahr?


    Er soll ja essbar sein, aber wahrscheinlich kein sehr guter Speisepilz, oder?


    lg. Dieter




  • Hallo Pablo,


    meine Kenntnisse der Taeublinge sind zu begrenzt, als dass ich das Ausschliessen koennte. Deshalb ja die Frage ans Forum. Ich bin auf den Riesen-Krempentrichterling gekommen, weil alle Merkmale zu stimmen scheinen.


    Auch hab ich bei uns noch nie 20 cm grosse Taeublinge gefunden.


    lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Dann brich doch einfach mal einen Stiel durch. Oder zerrupfe einen Hut.
    Die Hyphen bei Täublingen und Milchlingen sind zum allergrößten Teil rundliche, kurze Zellen. Das Bröckelt bei den beiden Gattungen kreuz und quer, bis auf einige wenige Teile wie zB die Huthaut fasert da nichts auf. Bei allen anderen lamellenpilzen (also auch beim Riensekrempentrichterling) entstehen beim zerbrechen immer irgendwelche Fasern. besonders deutlich tritt das beim Durchbrechen des Stieles zutage, finde ich.



    LG, Pablo.


  • Hallo,


    danke fuer den Hinweis. Ich werde sicher in den naechsten Tagen noch einige davon finden, wobei ich dann den Test durchfuehren kann.


    lg. Dieter

  • Hallo, Dieter!


    Ich nehme mal an, dass du einen Milchling ausschließt - bei dem durchgeschnittenen Exemplar hättest du ja die austretende Milch bemerken müssen und davon berichtet.


    Die Aufnahme ist leider, im Gegensatz zu deinen gestrigen Fotos vom Mandeltäubling, nicht so toll, aber die sichtbaren Stilteile dieses Pilzes sprechen für mich ziemlich eindeutig gegen den Riesentrichterling. Schau dir mal genau dessen Stil an, das sieht doch ganz anders aus als bei deinem Pilz.


    Der sichtbare Stil des umgedrehten, leider überbelichteten Exemplars sieht für mich eher nach Täubling aus - ich werfe mal als vage Vermutung den Schmalblättrigen Weißtäubling in die Diskussion, oder auch eine andere Täublingsart. Aber sicher kommen ja noch weitere Vorschläge, wenn du Pablos Tipps zur genaueren Untersuchung folgst und noch ein paar mehr Infos oder auch Aufnahmen hast.


    Schönen Gruß, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Ich glaube nicht, daß es Dieter um diese (oder eine andere) Clitocybe ging.
    Er dürfte eher an >diesen Pilz< gedacht haben.
    Ich denke hier auch am ehesten an einen der Weißtäublinge, weiß aber gerade nicht, ob Russula chloroides und Russula delica zu synonymisieren sind. Denn von Täublingen habe ich ja bekanntlich keine Ahnung.
    Wichtig ist aber, daß Dieter rausfindet, wie er selbst die Pilze am besten unterscheiden kann. Darum der Tip mit dem zerbröseln.
    Wenn's trocken ist, dann fehlt bei Milchlingen ja auch oft mal die Milch, übrigens auch bei alten Pilzen. Was dann die Unterscheidung zwischen Milchlingen und Täublingen bisweilen etwas schwierig macht. ;)



    LG; Pablo.



  • Hallo, Pablo!


    Ah, sorry, ich dachte es ginge ihm um Clitocybe maxima!
    Edit: Mea culpa, er hats ja oben explizit gesagt... War wohl definitiv schon zu spät für mich :)
    Dieter wird sicherlich noch mit weiteren Infos kommen, wie ich ihn einschätze.


    Schönen Gruß, Bernd

  • Hallo Bernd, hallo Pablo,


    die Sonne war sehr stark, und es war schwierig, unter den Lichtverhaeltnissen bessere Bilder von den weissen Pilzen auf dem dunklen Waldboden zu machen (zu starker Kontrast bei der Aufnahme). Auch war ich mir so sicher, dass es sich nur um den Riesen-Krempentrichterling handeln kann, weil bei uns derart grosse Lamellenpilze eher selten sind. Aber jetzt wo ich mir die von Pablo vorgeschlagenen Russula chlorides und Russula delica angesehen habe, versteh ich, dass es durchaus andere Moeglichkeiten gibt.


    Hier is noch ein anderes Bild, aber es bringt auch nicht viel mehr. Wenigstens kann man den Stiel besser erkennen. Ich werde wohl auf den naechsten Fund warten muessen, um dann die entsprechenden Tests durchzufuehren.


    lg. Dieter




  • Dann brich doch einfach mal einen Stiel durch. Oder zerrupfe einen Hut.
    Die Hyphen bei Täublingen und Milchlingen sind zum allergrößten Teil rundliche, kurze Zellen. Das Bröckelt bei den beiden Gattungen kreuz und quer, bis auf einige wenige Teile wie zB die Huthaut fasert da nichts auf. Bei allen anderen lamellenpilzen (also auch beim Riensekrempentrichterling) entstehen beim zerbrechen immer irgendwelche Fasern. besonders deutlich tritt das beim Durchbrechen des Stieles zutage, finde ich.


    Hallo Pablo,


    die wachsen jetzt bei uns in grossen Mengen. Ich hab einige durchgebrochen. Das Fleisch des Stiels war recht fest, aber NICHT faserig. Die Bruchstellen im Hut und im Stiel sind eher broeselig (siehe Bilder).




    an Russula delica (s. l.) habe ich hier keine Zweifel.


    Hallo Emil, wahrscheinlich hast du recht.


    Traenende Lamellen habe ich leider nicht gefunden. Das liegt vielleicht daran, dass es in den letzten Tagen sehr trocken war.


    lg. Dieter





    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Mit solchen Bruchstellen im Stiel kannst du den schon mal sicher als Sprödblättler einordnen. Also Russula oder Lactarius.
    In dem fall Russula, und da vertraue ich Emils Diagnose eher als meine Ideen und würde ihm wohl auch folgen, wenn er was anderes vorgeschlagen hätte als ich. ;)


    Die einzige Gattung mit kräftigen Lamellenpilzen, wo man noch wenigstens ansatzweise so brechendes stielfleisch hat, wären Ritterlinge (Tricholoma). Aber auch da stehen nachher immer irgendwelche Fasern von der Bruchstelle ab.



    LG, Pablo.