Liebe Pilzfreunde
Eine ganztägige Tour mit dem Besuch diverser Wiesen zeigte einen deutlichen Rückgang des Pilzwachstums. Viele Fruchtkörper waren bereits überständig und nicht mehr fotogen, aber Ausdauer zahlte sich noch aus. Start der Tour in Krefeld um 6:00 zu meinem Pilzfreund Rainer. Noch bei Dunkelheit ging es weiter in Richtung Eifel, um das gesamte Tageslicht ausnutzen zu können.
1. Wiese: Lediglich einige Jungfern-Ellerlinge lohnten noch nicht den Fotoapparat hervor zu holen. Nach ca. 30 Minuten Weiterfahrt zur nächsten Wiese.
2. Wiese: Enttäuschung machte sich breit. Lediglich einige Häublinge, nach denen uns nicht der Sinn stand. Doch dann noch ein toller Fund und für mich in der Eifel neu.
Spindelförmige Wiesenkeule (Clavulinopsis fusiformis), die sich durch dichtbüscheliges Wachstum und enorme Größe von ähnlichen Arten unterscheiden lässt.
3. Wiese: Nur 15 Autominuten entfernt. Weitere Wiesenkeulen, ein noch taufrischer Saftling und eine Überraschung..
Aprikosenfarbene Wiesenkeule (Clavulinopsis luteoalba)
Goldgelbe Wiesenkeule (Clavulinopsis helvola)
Geweihförmige Wiesenkeule (Clavulinopsis corniculata)
Zerbrechlicher Saftling (Hygrocybe ceracea
Zwischen noch häufigen Amiant-Körnchenschirmlingen zwei deutlich abweichende Fruchtkörper, die ich vorher noch nicht gefunden hatte
Rostroter Körnchenschirmling (Cystoderma granulosum)
4. Wiese: Nur 5 Autominuten entfernt. Neben zahlreichen alten Frk. noch einige ansehnliche Exemplare
Orangefarbener Wiesen-Eellerling (Cupophyllus pratensis)
Größter Saftling (Hygrocybe punicea)
Kirschroter Saftling (Hygrocybe cocinea)
Mittagspause entfällt. Weiterfahrt zu einem Laubwald mit lehmigen, moosbewachsenen Böschungen., die jedoch leider pilzfrei waren.. Wie gut, dass es noch Wiesen gab.
5. Wiese: Eine gute Stunde hielten wir uns hier auf und entdeckten neben größeren Exemplaren noch verschiedene Winzlinge im tiefen Gras. Der erste Pilz hatte sich wohl irgendwie verlaufen.
Gold-Mistpilz (Bolbitius tituabans) früher B. vitellinus
Einige Exemplare zeigten noch ihre namengebende Farbe
Kirschroter Saftling (Hygrocybe coccinea)
Schleimfuss-Safling (Hygrocybe glutinipes) neuerdings Gliophorus glutinipes
Gelbrandiger Saftling (Hygrocybe insipida)
Juchten- Ellerling (Cupophyllus russocoriaceus)
Inzwischen ging es auf 15:00 zu. Auf dem Rückweg, gestärkt durch zwei Hefeteilchen und Coffee to go, nach ca. 30 Min. noch ein weiterer Stopp
6.Wiese: Aus nur mal eben gucken wurde ein Aufenthalt, bis die Lichtverhältnisse nicht mehr ausreichend waren. Die ganze Wiese stand knüppelvoll mit Schwarzen Zungen und gelbe Keulen. Die Schwarzen entpuppten sich letztlich alle als identisch
Gemeine Haarzunge (Trichoglossum hirsutum)
Auch eine Gruppe von Blätterpilzen tauchte noch auf. Mehlgeruch, doch wieder nur der seide Glöckling (Entoloma sericeum)? Zum Glück mitgenommen und mikroskopiert.
Dunkler Glöckling (Entoloma occultopigmentatum)
Tief im Moos versteckt entdeckten wir erst beim fotografieren der Zungen eine kleine Rarität.
Dunkelblättriger Samtschneckling (Camamophyllopsis hymenocephala) oft als auch C. phaeophylla bezeichnet
Anschließend ging es noch an die zahllosen gelben Keulen. Einige waren zugespitzt und erinnerten an die Schöne Wiesenkeule (Clavulinopsis laeticolor). Höckerige Sporen führten jedoch eindeutig zu etwas ungewöhnlich aussehenden
Goldgelbe Wiesenkeule (Clavulinopsis helvola)
7. Wiese: Da die bestellte Flutlichtanalge nicht aufgebaut war, traten wir den Heimweg an und sagten Tschüss Eifel, bis zur ersten Orchideenblüte im Frühjahr.
LG Karl