Geoglossum

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.986 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Irrlicht.

  • Hallo,


    ich brauche Hilfe bei der Bestimmung der folgenden Erdzunge.


    Danke und VG
    Konrad


    Habitat: Saftlingswiese
    Sporen: so 65-75-80 µm, 7 Septen (aus Mangel an reifen Sporen nur 7 Sporen gezählt)
    Paraphysen: meist mit verdickter Endzelle, oft mit gekrümmten Enden


    mein Problem war hier vor allem, dass nur ganz wenig reife Sporen zu finden waren - kann das artspezifisch sein? Andere Gründe haben?


    Ich komme entweder zu:
    G. fallax: dazu passen, die sich spät entwickelnden Sporen? aber die Sporen sollen da doch deutlich größer sein?
    oder zu
    G. umbratile o. barlae: passt besser aber, dass die Sporen sich früh dunkel färben scheint ja eben nicht der Fall zu sein...



    alles voller unreifer Sporen:



  • Hallo Konrad,


    ich benutze für die Gattung immer noch am liebsten den Schlüssel von Benkert 1976.


    Damals war die Ansicht, dass bei allen Arten die Sporen auch mal später reif werden, dafür wurde der Form der Paraphysen weniger Variationsbreite zugebilligt.
    Damit kommt man bei Deiner Art glatt zu umbratile.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Danke für deine Hilfe und Einschätzung!


    Hallo Pablo,


    .. ohje, ich las auch grade einen Beitrag hier, wo du wohl ein ähnliches Problem hattest...
    und ich fürche beschuppt sind sie schon zumindest im oberen sterilen Teil... :(
    Aber sieh selbst:



    VG
    Konrad

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Konrad!


    Also nach einer Natterung / Schuppung wie bei Geoglossum fallax sieht es eher nicht aus. Insofern ist es sicher besser, wenn du der Spur von Wolfgang folgst. :thumbup:
    Ich finde die Mikromerkmale von G. fallax eben sehr verwirrend, aber der Name kommt ja nicht von ungefähr.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    eine Möglichkeit ist, die Fruchtkörper 2 Wochen im Kühlschrank zu vergessen, bis sie fast zerfließen. Und dann nochmal die Anzahl der Septen an den reifen Sporen zählen, ob es nicht doch öfter mehr als 7 sind.


    Ein Pilzfreund macht das regelmäßig so (auch bei Peziza), weil erst dann sicher die richtige Sporenreife erreicht ist.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo Konrad


    Du zeigst sehr viele freie Sporen und die müssen keinesfalls unreif sein. Die Sporen von G. fallax und G. elongatum haben im Abwurf weißes Sporenpulver und Sporen ohne Septen. Hinzu kommt, dass beide Arten einen schuppigen Stiel besitzen, was nach meiner Ansicht noch ausreichend deutlich zu sehen ist. Sporen im Ascus: G. elongatum 0 - 7 Septen, G. fallax 0 - 10 (12) Septen. Die Paraphysen beider Arten sind ähnlich.


    Bei einem Eigenfund von G. elongatum vom 21.12.2014 habe ich im Abwurfpräparat folgende Maße gefunden (n=21): 38,9 - 49,1 - 59,4 x 3,7 - 4,5 - 5,2(5,3) µm


    Du solltes also G. fallax keinesfalls aus den Augen verlieren.


    Literatur: http://www.mycologen.nl/downloads/Aardtongen.pdf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Konrad,


    dank deiner Anfrage, hatte ich bei meiner Erdzunge schon eine etwas deutlichere Idee, auf was ich beim mikroskopieren achten sollte :)
    Bei mir kam G.fallax dabei heraus. JanMen war so lieb, mir einen Schlüssel zu verlinken, mit dem ich gut und recht einfach schlüsseln konnte. Der ist hier wohl auch irgendwo hinterlegt.....ich weiß nur nicht wo. :D


    lieben Gruß,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
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    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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