Lachnum auf Betula ?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 978 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen


    Am 7.11.15 fand ich an einem am Boden liegenden Birkenstamm kleine 1mm große Weiße Pilze.
    Ich fand sie interessant und habe sie mitgenommen zum Mikroskopieren.
    Hier sind die Bilder :


    1.


    2.


    3.
    Stielhaare


    4.
    Paraphysen


    5.
    Ascusgröße: 33-46 x 2-3 µm


    Ascus mit Haken


    6.
    Porusreaktion blau


    7.
    Sporengröße : 5-7 x 2 µm



    Könnte es eventuell um Lachnum virgineum handeln ?


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben!


    Lachnum virgineum hat breitlanzettliche Paraphysen und gehört nicht in diese Jahreszeit.


    Lachnum-Funde zu dieser Jahreszeit an dickem Laubholz mit diesen kleinen Sporen, Haken+, welche ncht röten, hören normalerweise auf Lachnum impudicum (Unverschämtes Weißhaarbecherchen).
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=30631&position=13


    An deinem Paraphysenbild zweifele ich ein wenig, denn die Elemente, die du abbildest scheinen mir septiert zu sein, also eher in die Kategorie Haare zu gehören.
    Bewertbare Paraphysen sollten reichlich zwischen den Asci zu finden sein und die müssten im vorliegenden Fall eigentlich wenigstens ansatzweise schmal lanzettlich sein:
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=37458&position=15


    Einen weiteren Spaaringpartner gibt es mit der Gattung Dasyscyphella (Harzhaarbecherchen), sowas z.B.:
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=37573&position=2
    Würde mir vom Makroeindruck der Becherchen nicht schlecht gefallen, weil deine Apos ja trotzdem nicht gerade kurzhaarig erscheinen (allerdings irrt man sich da bei so jungen Becherchen auch schnell mal).


    Um weiterzukommen brauchst du also erst mal
    - Paraphysen samt Inhalt;
    - wenig gequetschte Fruchtschicht, damit du siehst, wie weit die Paraphysen die Asci überragen;
    - Haare und Länge
    - die Einschätzung zu Kristallen oder leichtabspülbaren Harzanlagerungen an den Haaren
    - Bilder von reifen (also nicht herausgequetschten, am besten abgeschossenen) Sporen und Aussage zu deren Inhalt (manchmal sind Becherchen in der Größe nämlich noch nicht reif)


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo


    Zitat


    An deinem Paraphysenbild zweifele ich ein wenig, denn die Elemente, die du abbildest scheinen mir septiert zu sein, also eher in die Kategorie Haare zu gehören.
    Bewertbare Paraphysen sollten reichlich zwischen den Asci zu finden sein und die müssten im vorliegenden Fall eigentlich wenigstens ansatzweise schmal lanzettlich sein


    Die Probe hatte ich mir heute noch einmal angesehen und fand hier eine Paraphyse :
    8.


    Zitat


    Würde mir vom Makroeindruck der Becherchen nicht schlecht gefallen, weil deine Apos ja trotzdem nicht gerade kurzhaarig erscheinen (allerdings irrt man sich da bei so jungen Becherchen auch schnell mal).


    Die Haare am Kelch sind so wie auf Bild 4 und überwiegend ohne Kristalle.
    Außerdem ziehen sich die Haare bis zum Stiel hinunter mit vielen Septierungen.
    9.


    Ich habe auch noch so eine Haarform am Stiel entdeckt :
    10.


    Ich lasse die Fruchtkörper noch eine Woche reifen und melde mich dann wenn es etwas neues gibt.


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben!


    Momentan sieht alles sehr nach Lachnum impudicum (Unverschämtes Weißhaarbecherchen) aus.
    Dass ein Großteil älterer Haare apikal verschmälert ist und immer auch einige Haare subapikal eingeschnürt sind, passt ausgezeichnet.


    Bild 9 zeigt jetzt nicht so sehr die Haare, sondern die Zellen des Stiels.
    Die wirklichen Haare müssen so feininkrustiert auf der Außenseite aussehen wie auf dem letzten Bild.


    Im Inneren der recht schmalen Paraphysen wird wahrscheinlich auch später nicht mehr Inhalt zu sehen sein als es jetzt schon zu sehen ist, nämlich nur ein paar Ölgürtel.
    Hier ist Pablos Fund von 2012 (hach, wie die Zeit vergeht!!):
    http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=30631&position=13


    Das "unverschämt" im Namen meint übrigens keine ausgesprochene Garstigkeit des Becherchens, sondern weist darauf hin, dass es bei Verletzung nicht errötet, also sich nicht schämt; ein sich "nichtschämendes Becherchen" sozusagen.


    VG Ingo W

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