Brauner Lamellenpilz mit flockigem weissen Stiel

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.170 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo,


    Gefunden in Portugal Anfang November auf Lehmerde im Laubwald (Eichen, Erdbeerbaeume).


    Der braune Hut hat einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Die Huthaut ist klebrig. Der untere Teil des Stiels hat weisse Flocken. Die Lamellen sind dunkelbraun. Das Sporenpulver ist ebenfalls dunkelbraun mit einem roetlichen Stich, also in etwa Rostbraun. Der Stiel ist hohl. Ich konnte keinen nennenswerten Geruch feststellen.


    Ich hab zuerst an den Ueppigen Traeuschling gedacht, aber der hat eine Manschette und waechst nur im Nadelwald.


    Wer hat eine Idee?


    lg. Dieter



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Gattung: Cortinarius (Schleierlinge), Untergattung: Myxacium (Schleimfüße).
    Näher komme ich da zumindest nicht dran. Auch wenn vieles zu Cortinarius lividoochraceus (Langstieliger Buchen - Schleimfuß) passt, manches passt eben auch nicht. Das kann eben auch eine nahestehende Art sein, die im Zentraleuropäischen KLimaraum nicht vorkommt.
    Was du noch prüfen kannst um die Gruppe näher einzugrenzen: Längs durchschneiden, Fleisch in der Stielbasis etwas rubbeln und prüfen, ob's nach Honig riecht.



    LG, Pablo.


  • Gattung: Cortinarius (Schleierlinge), Untergattung: Myxacium (Schleimfüße).
    Näher komme ich da zumindest nicht dran. Auch wenn vieles zu Cortinarius lividoochraceus (Langstieliger Buchen - Schleimfuß) passt, manches passt eben auch nicht. Das kann eben auch eine nahestehende Art sein, die im Zentraleuropäischen KLimaraum nicht vorkommt.
    Was du noch prüfen kannst um die Gruppe näher einzugrenzen: Längs durchschneiden, Fleisch in der Stielbasis etwas rubbeln und prüfen, ob's nach Honig riecht.


    Hallo Pablo,


    vielleicht ist das tatsaechlich der gleich Pilz, den ich letztes Jahr schon einmal angefragt hab:


    Cortinarius livido-ochraceus (Berk.) alias Cortinarius elatior Fr.


    obwohl ich bei den diesjaehrigen Funden keine Spur des Schleiers gefunden habe und auch der Hut meist glatt und ohne Runzeln war. Honiggeruch konnte ich diesmal auch nicht feststellen.


    Wenn das der gleich Pilz ist, dann ist es erstaunlich, dass es von einem Jahr zum Naechsten sogar am gleichen Standort solche Unterschiede in der Form bei Pilzen dergleichen Art geben kann.


    lg. Dieter

  • Hallo Dieter,


    ein Schleierling und Untergattung Myxacium, das sehe ich wie Pablo.


    Hast du vielleicht ein Detailbild des unteren Stielbereiches parat? Ich meine da auf dem vierten Bild genatterte Zonen zu erahnen...

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Du dachtest an den Natternstieligen (Cortinarius trivialis), Anna?
    Oder irgendwas dazwischen? Das genattert aufeißende Velum bei C. trivialis hat ja die Angewohnheit, braun zu sein. Ich weiß nicht, ob das so auch in Ordnung geht...



    LG, Pablo.

  • Guten Morgen Ihr Lieben,




    also wenn ich mir jetzt Eure Schilderungen so durchlese.............die Bilder zum xten Mal anschaue, dann................kann eine Cortinarie soooooo variabel sein? Oder ist das der Selbe, den ich angefragt hatte?










    Oder hat das was mit den Klimabedingungen in Portugal zu tun?




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heidi!


    Genau da bin ich eben nicht sicher.
    Trozt des viel schwächer gerunzelten Hutes könnte es die gleiche Art sein. Aber es kann auch sehr wohl eine andere Art sein, die eben nahe verwand, aber nicht identisch ist. Und das ist zumindest für mich nicht zu klären, ich bin ja kein Myxacien - Fachleut.



    LG, Pablo.

  • also wenn ich mir jetzt Eure Schilderungen so durchlese.............die Bilder zum xten Mal anschaue, dann................kann eine Cortinarie soooooo variabel sein? Oder ist das der Selbe, den ich angefragt hatte?



    Hallo Heidi,


    ja, ich glaube das ist derselbe Pilz. Der Stiel ist bei meinem Pilz auch "genattert". Ich hatte nur "flockig" gesagt, weil ich den richtigen Ausdruck nicht kannte.


    Zitat

    Oder hat das was mit den Klimabedingungen in Portugal zu tun?


    Das Verrueckt ist ja, dass es sogar an demselben Standort sehr grosse Unterschiede geben kann. Hier z. B. der Hut von 4 Funden in diesem Jahr und 2 Funden im letzten Jahr. Die Fundorte sind nicht weiter als 100 m voneinander entfernt. Bei manchen Pilzen ist der Hut ganz glatt, bei anderen dagegen stark gerunzelt. Ich glaube, es kommt wohl auf die Wetterverhaeltnisse an, ob es trocken oder feucht war als der Pilz gewachsen ist.


    lg. Dieter



    2015 Fund 1


    2015 Fund 2


    2015 Fund 3



    2015 Fund 4


    2014 Fund 5


    2014 Fund 6

  • Hallo Dieter,




    oja.........das kann man aber sehr deutlich sehen. Und wie immer.......Deine Aufnahmen sind toll in Scene gesetzt.


    Ich habe mir gerade hier oft Deine Bilder angesehen. Und als Pablo das mit dem Honig geschrieben hat.......da hat es bei mir irgendwie klick gemacht.




    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
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    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Naja, die Beobachtung "im letzten jahr stand hier..." ist selbstverständlich nicht bestimmungsrelevant. ;)
    Das ist ja meistens so, daß sich verschiedene Pilzarten den selben Standort teilen.
    Ich kann es hier aus der Distanz nicht klären, ob es nun etwas Anderes oder das Gleiche ist. dazu ist die Gattung einfach zu komplex.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,
    schlagt mich bitte nicht aber mir scheint der diesjährige Fund eher eine Hebeloma zu sein. Allerdings kenne ich mich in beiden Gattungen nur Rudimentär aus..... :shy:

  • Hallo zusammen!


    Zumindest die Bilder mit dem stark gerunzelten Hut sollten m.E. schon Cortiarius livido ochraceus zeigen. Wobei ich nicht weiß, welche nah verwandten Schleimfüßen in Portugal ggf. noch vorkommen können und wie variabel diese Art eigentlich ist. Wir werden es wohl kaum klären können, denn es könnten ja auch mehrere Arten durcheinanderwachsen.



    Du dachtest an den Natternstieligen (Cortinarius trivialis), Anna?
    Oder irgendwas dazwischen? Das genattert aufeißende Velum bei C. trivialis hat ja die Angewohnheit, braun zu sein. Ich weiß nicht, ob das so auch in Ordnung geht...



    Hallo Pablo,


    ja, bei dem folgenden Bild aus der oberen Kollektion...


    Zitat


    Bild: DieterB


    ...wurde ich kurz an C. trivialis erinnert, die Struktur kann aber natürlich auch durch Trockenheit entstanden sein. Sie ist mir eigentlich zu hell und zu wenig abgesetzt, und das Ganze passt von den Farben eher zu C. livido ochraceus, aber dennoch kam bei mir kurz diese Assoziation auf. Ein Hybrid, geradezu. ;)


    Ein Detailbild von diesem Fruchtkörper hätte mich deshalb schon interessiert.

  • ...wurde ich kurz an C. trivialis erinnert, die Struktur kann aber natürlich auch durch Trockenheit entstanden sein. Sie ist mir eigentlich zu hell und zu wenig abgesetzt, und das Ganze passt von den Farben eher zu C. livido ochraceus, aber dennoch kam bei mir kurz diese Assoziation auf. Ein Hybrid, geradezu. ;)


    Ein Detailbild von diesem Fruchtkörper hätte mich deshalb schon interessiert.


    Hallo,


    dieser Pilz gehoert zu der Gruppe in den folgenden Bildern. Leider hab ich gerade von diesem Pilz keine Draufsicht. Aber ich bin inzwischen ziemlich sicher, dass es sich bei allen Pilzen um dieselbe Art handelt.


    Es waere einfach zu unwahrscheinlich, dass soviele Pilze zur gleichen Zeit an der gleichen Stelle wachsen und dabei die gleichen Merkmale aufweisen (mit Ausnahme der Hut-Runzeln) und dann zu verschiedenen Pilzarten gehoeren sollten.


    Bei den Hutbildern von Fund 3 oben sieht man einen ganz glatten Hut und zwei Huete (alt und jung) mit Runzeln. Alle drei Pilze standen direkt nebeneinander. Weiterhin kann man auch bei Hueten mit ganz glattem Hut (Fund 1) eine Struktur in der Huthaut erkennen, die den Runzeln bei anderen Pilzen entspricht.


    Der Stiel ist bei allen Exemplaren unten "genattert". Unter dem Hut kann man weisse Laengs-Streifen erkennenn (2. Bild unten). Zwischen diesen beiden Bereichen ist der Stiel glatt und weiss mit einem ganz leichten Schimmer, der bei manchen Pilzen ins violette geht und bei anderen etwas braeunlich ist. Der violette oder braeunliche Schimmer ist zu gering, um es auf den Fotos zu erkennen.


    lg. Dieter


  • Hallo Dieter,


    lieben Dank für die Bilder. Dass es sich zumindest bei dieser Kollektion um eine Art handelt, daran habe kaum Zweifel mehr. :thumbup:



    Nachdem ich noch einmal ein wenig gestöbert habe, denke ich, dass der Langstielige Schleimfuß, Cortinarius livido ochraceus/ elatior hier sehr gut passen würde. Die bei dir gezeigten, aufgerissenen Stielstrukturen habe ich inzwischen bei dieser Art auf vielen anderen Bildern gefunden, z.B. hier: LINK


    Cortinarius trivialis scheidet aus, da müsste die Beschaffenheit der natterigen Zonen richtig schleimig und - selbst eingetrocknet - glänzend und auf dem Stiel aufsitzend sein. Bei deinen neuen Bildern sieht man recht gut, dass der Stiel selbst flockig aufgerissen ist, und da keine Schicht aufsitzt.


    Und die Hutrunzelung ist - denke ich - beim langstieligen Schleimfuß wohl enfach nicht immer gleichstark ausgeprägt, d.h. kein konstantes Merkmal. Hängt vielleicht auch mit Alter und Witterung zusammen.


    Aber andere kennen sich mit Schleierlingen viel besser aus.

  • Nachdem ich noch einmal ein wenig gestöbert habe, denke ich, dass der Langstielige Schleimfuß, Cortinarius livido ochraceus/ elatior hier sehr gut passen würde. Die bei dir gezeigten, aufgerissenen Stielstrukturen habe ich inzwischen bei dieser Art auf vielen anderen Bildern gefunden, z.B. hier: LINK


    Das sieht wie dieselbe Pilzart aus.


    Ich hab heute noch etliche Exemplare gefunden. Dabei gab es wieder Pilze mit glatten Hueten und Pilze mit deutlichen Runzeln. Die standen in Gruppen zusammen und es ist kaum anzunehmen, dass es sich um verschiedene Arten handelt.


    Bei einem Exemplar hatte ich auch den Eindruck, dass sich nach starkem Reiben der Stielbasis ein leichter Honiggeruch eingestellt hat. Dabei hat sich das Fleisch leicht verfaerbt.


    lg. Dieter