Heideschleimfuß
Cortinarius mucosus (Bull.) J. Kickx f. 1867
Synonyme:
Agaricus collinitus ß mucosus (Bull.) Fr. 1821
Agaricus mucosus Bull. 1792
Cortinarius collinitus var. mucosus (Bull.) Fr. 1838
Myxacium mucosum (Bull.) P. Kumm. 1871
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Cortinariaceae
Gattung: Cortinarius
Hut: 4-8(10) cm, jung halbkugelig; schnell aufschirmend (im Alter fast flach), ocker-, gold-, orange bis rotbraun (ohne Olivton); in der Mitte meist dunkler; von der Farbe her oft an Kruste von Mischbroten erinnernd (anderer dt. Name: Brotpilz), stark schleimig; nur bei langanhaltender trockener Witterung fühlen sich diese seidig an
Lamellen: jung weißlich cremefarben; im Alter rostbraun
Stiel: 5-8(19) x 1-3 cm, weiß, gern auch mal mit einem leichten violettlichenen Hauch, unter der ehemaligen Ansatzstellen der Cortina stark schleimig; nur bei langanheltender trockener Witterung fühlt dieser sich seidig an
Fleisch: weiß; in der Stielbasis gelblich
Sporenpulver: rostbraun
Mikroskopische Merkmale: Sporen 11,5-15 x 5,5-7(7,5) µm, stark warzig; Cheilocystiden laut Literatur vorhanden; aber wesentlich kleiner als Basidien; nach eigenen Untersuchungen wurden aber keine gefunden/wahrgenommen
Vorkommen: in sandigen, nährstoffarmen Kiefernwäldern
Geruch/Geschmack: unauffällig, mild
Speisewert: als Reingericht (gebraten) etwas fad; angerichtet mit Hühnerfleisch als Frikassee, als Suppeneinlage oder aber im Mischgericht mit aromatischeren Arten, z.B. Edelreizkern recht lecker
Verwechlungen: mit anderen Cortinarien: gerade für Pilzsammler ohne Grundkenntnisse in der Cortinarienbestimmung sollten keine Schleierlinge wegen Verwechlungsgefahr mit tödlich giftigen Arten gesammelt werden
mit anderen Schleimfüßen:
mit stärker violettem Stiel unter Fichte; ohne Honiggeruch im Alter/nach einer gewissen Lagerungszeit--> Blaustieliger Schleimfuß Cortinarius collinitus
mit stärker violettem Stiel unter Fichte; mit Honiggeruch im Alter/nach einer gewissen Lagerungszeit--> Honig-Schleimfuß Cortinarius stillatitius
Wissenswertes: Die Art ist stark rückläufig; hauptsächliche Bedrohung stellt die Eutrophierung der Böden dar; in Sachsen und Brandenburg ist die Art noch vergleichsweise häufig; in den westlichen Bundesländern allerdings eine Rarität, bzw. fast fehlend.
Für Ergänzungen/Korrekturen wäre ich sehr dankbar.
l.g.
Stefan
Quellen: Großpilze Baden-Württembergs Band 5
"BLV Handbuch Pilze" und "Der große BLV-Pilzführer für unterwegs"; Ewald Gerhardt