Sandkasten - Hebeloma

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute.


    Da ist mal wieder so eine, und es ist sicherlich nicht Hebeloma mesophaeum (Dunkelscheibiger Fälbling). ;)
    Irgendwie erinnert mich da vieles an Hebeloma crustiliniforme (Tonblasser Fälbling), wenn die Fruchtkörper nicht zu robust und zu geruchlos wären. Und dann sind da die leicht dextrinoides Sporen und...
    Statt zu einem Ergebnis komme ich zu vielen Fragezeichen.


    Drum zeige ich einfach mal den Pilz, vielleicht hat jemand einen Geistesblitz oder kennt ihn sogar.


    Mein Notizzettel rüberkopiert:
    20.10.2015
    Viernheimer Heide, Kiefernschonung, lichte Stellen an mehreren Standorten auf trockenen Böden (Mykorrhiza mit Pinus); Fruchtkörper groß (Hutbreiten bis > 12cm; bei manchen Kollektionen noch darüber); Geruch völlig unbedeutend bis sehr schwach nach Kohlrabi; Zapfen vorhanden, Lamellen und Stielspitze stark tränend;
    Sporen warzig, bis 14,5x6,5, schwach dextrinoid
    Pleurozystiden fehlen, Cheilos schlank keulig, Wände nirgendwo verdickt, Lamellenschneide steril; Kaulozystiden auch nahe Stielbasis vorhanden
    6417-13


    Fundort:


    Makros:



    Cheilos H2O:


    Kongo:


    Kaulos und Sporen in Melzer:


    Sporen H2O:


    Heute back' ich, morgen brau' ich, übermorgen...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    dein Hebeloma ist sehr wahrscheinlich Hebeloma eburneum. Wichtig wäre noch zu wissen, wie breit die Cheilos sind (Durchschnitt aus 20 Zystidenköpfen, sollte > 8 µm liegen).
    H. eburneum wurde lange als mediterrane Art angesehen und ist daher nicht in VESTERHOLT oder Funga Nordica enthalten. Zudem wurde die Art mit H. crustuliniforme vermischt, mit der sie auch recht nah verwandt ist. Die Art wurde von Zedern beschrieben, kommt aber vorwiegend bei Laubbäumen vor. Nachweise von Kiefer sind aber auch nicht selten.


    Lit: EBERHARDT, U., BEKER, H.J. & VESTERHOLT, J. (2015): Encrypting the Hebeloma crustuliniforme complex: European species of Hebeloma section Denudata subsection Denudata (Agaricales). - Persoonia 35: 101-147.


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Danke, sehr guter Hinweis. :thumbup:
    Klar, der taucht weder bei vesterholf, noch bei FN, noch bei GPBWs auf.
    Leider komme ich an den Artikel im Moment nicht dran und die Infos im netz sind spärlich. Aber nach dem was ich sehe, kann das schon makroskopisch mal sehr gut hinkommen. Der Standort passt auch, Oberrheinebene gehört ja nun zum submediterranen Klimaraum.


    Wenn ich die Cheilos jetzt bei Totmaterial ausmesse, ist die Variationsbreite allerdings ganz schön groß.
    Apikal messe ich Breiten zwischen 5,5 µm und 10 µm in KOH 3%. Im Schnitt müssten es so 7 µm sein.
    Ist halt die Frage, inwieweit die Maße bei Totmaterial stimmen.





    LG, Pablo.