Hallo, Pilzfreunde!
Sobald man sich von den gängigen und häufigen Trivialarten wegbewegt, wird die Gattung Lepista (Rötelritterlinge) ja gerne zu einem Mysterium.
Was auch daran liegen mag, daß sich bis auf die Sporen wenig aussagekräftige Mikromerkmale finden, Gerüche und Geschmäcker ziemlich individuell sind und Standorte mal so und mal so ausgelegt oder besiedelt werden können.
Gut möglich, daß hier am Ende entweder gar nichts rauskommt oder doch was ganz Einfaches, also Lepista flaccida, Lepista irina oder Lepista nuda. Aber:
Meine Notizen zum Fund:
06.10.2015
Viernheimer / Lampertheimer Wald; Kiefernschonung auf trockenem, wohl übersäuertem Flugsandboden, Fruchtkörper kräftig, groß; einzeln bis schwach büschelig (bis zu drei mit verwachsener Stielbasis); Hut kaum hygrophan; Lamellen vor Ort mit fleischrosa Tönung, breit angewachsen bis kurz herablaufend, lepistamäßig leicht abschiebbar; Geschmack mild; Geruch stark, angenehm, etwas blütig und parfümiert, wie eine Mischung aus Lepista nuda und Lepista irina; Hutränder gerippt und schwach gestreift; Hüte jung bereift, alt glatt, speckig; Trama ohne Verfärbungen; Sporenpulver creme, zusammengeschoben auch blass schmutzig-rosa;
Sporen inamyloid (auch Ornament), breitelliptisch bis subzylindrisch, Ornamentierung schwach warzig, in H2O besser zu sehen als in Melzer, bis 7,5x4 (meist kleiner, aber immer deutlich elliptisch);
HDS eine Cutis, teils mit schwach gelifizierten Hyphen (?), Schnallen vorhanden, Pigment intrazellulär (plasmatisch, nicht oder nur sehr fein inkrustiert;
Lamellenschneide fertil, keine deutlichen Hymenialzystiden, an einer Stelle mit fädigen, verzweigten Pseudozystiden
6417-132
Sporen H2O:
HDS:
Diskussion (ebenfalls aus meinen Notizen):
Von Lepista irina s.str. abweichend durch Habitus, Lamellenansatz, Beschaffenheit der Hutoberfläche;
passend wären Sporengröße & Form (wenn auch Ornament wohl etwas zu kräftig), Färbung, Ökologie
Mit Krieglsteiner (GPBWs) und Ludwig (Pilzkompendium) nicht bestimmbar.
Am ehesten ergibt sich Übereinstimmung bei Lepista caespitosa oder bei Lepista subconnexa, bei beiden Arten (teils auch synonymisiert) ergeben sich aber Diskrepanzen in Sporenform und –“größe, sowie den jeweiligen Beschreibungen der Gerüche und ökologischen Ansprüche. Nach –žStudies in Lepista (Fr.) W.G. Smith Section Lepista–œ; G. Gulden ind Sydowiana erreicht man über den Schlüssel glatt Lepista subconnexa.
Beschrieben ist dort eine Art mit kleineren Sporen, stark pinkem Sporenabwurf und stark büscheligem Wuchs in grasigem Gelände (alle diese Charakteristika passen nicht).
Allerdings wird hier auch eine Vermengung mit Arten wie Lepista caespitosa & Lepista ricekii besprochen, so daß man von einer eher schwachen Definition der Art ausgehen kann.
Mag jemand mitdiskutieren?
LG, Pablo.