Bereits vor einigen Monaten berichtete ich über eine Exkursion ins NSG Bockwitz, für das Sven und ich eine befristete Begehungserlaubnis haben.
Dort hatte auch ich einige Erläuterungen zum Gebiet gegeben.
Ich versprach damals, über weitere Ausflüge zu berichten.
Heute möchte ich daran anknüpfen und euch einige weitere Einblicke in dieses interessante und teilweise bizarre NSG geben.
Bereits Ende Oktober war ich bei goldener Herbststimmung allein im Gebiet unterwegs.
Erosionsrinnen im Süden.
Die Schlehen hängen voller Früchte.
Wenngleich keine spektakulären Funde gelangen, so habe ich doch ein paar Bilder geschossen.
Und natürlich sind in diesem Gebiet Dungpilze Pflicht. Jedenfalls für mich!
Behangene Düngerlinge (Panaeolus papilionaceus) im Sonnenglanz.
Einer der im NSG an altem Pferdedung recht häufigen Kahlköpfe. Blaufuß-Kahlkopf (Psilocybe fimetaria).
Das Ganze aus einer anderen Perspektive.
Ein weiterer dort vorkommender Kahlkopf ist der Mistliebende Kahlkopf (Deconica coprophila).
Im Gegensatz zum gerade gezeigten hat dieser bereits jung einen deutlich gerieften Hutrand.
Ebenfalls allgegenwärtig ist der ansonsten relativ seltene Dungteuerling (Cyathus stercoreus), der dank seiner schwarzen Peridiolen und riesigen Sporen gut von anderen Teuerlingen unterschieden werden kann.
Diese Herbstlorchel (Helvella crispa) liefert den Beweis, dass Pilzfruchtkörper auch ohne Mycel durchaus in der Lage sind, sich zu ernähren.
Zu einer weiteren Tour traf ich mich am letzten Montag mit Sven, Nando und Jürgen.
Würde ich nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich mal die Koniks sehen, die das Areal beweiden?
Zuerst jedoch ging es auf die Suche nach diversen Wiesenpilzen.
Bemerkenswert waren die Funde von zwei schönen Keulchen und einer Erdzunge.
Leider hatte ich keine Zeit mehr zum Fotografieren der kleinen Schönheiten, denn auf einmal waren sie da, die Pferde.
Sie tauchten völlig überraschend vom Seeufer her auf und weideten sich immer näher zu uns heran, bis wir schließlich inmitten der kleinen Herde waren.
Am Anfang war wohl auf beiden Seiten ein gewisser Respekt zu spüren, doch schon bald hatten wir uns aneinander gewöhnt.
Das rechte auf dem letzten Bild ist übrigens kein Pferd mit gelben Gummistiefeln, es ist natürlich Sven.
Es war ein wunderbares Gefühl, gemeinsam mit diesen schönen Tieren ohne trennenden Zaun diese herrliche Landschaft zu teilen.
Wie gesagt, ich bin kaum zum Pilze fotografieren gekommen.
Das haben aber wohl die anderen gemacht, so dass ich hoffe, dass noch mit dem ein oder anderen Foto ergänzt wird. Denn gefunden haben wir einiges.
Zu einem abschließenden Pilzbild hat es doch noch gereicht.
Auf dem Rückweg entdeckten wir eine Brandstelle, wo das Tranige Kohlen-Graublatt (Lyophyllum atratum) in dichten Büscheln wuchs.
Die Art wird in Sachsen aktuell als Rote Liste Pilz (1 - Vom Aussterben bedroht) geführt. Das liegt vermutlich am akuten Rückgang der Brandstellen.
Auf jedem Fall war es für mich ein schöner Schlusspunkt unserer kleinen Montagstour.
Und ich hoffe, auch euch hat es ein wenig gefallen.
LG Nobi