Noch ein Taubling mit violettem Hut

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.588 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo,
     
    Und weil die Bestimmung bei dem letzten Taeubling so zuegig ging, hier gleich noch einer. Vielleicht hab ich ja eine Glueckstraehne. :)


    Mitte November in Portugal gefunden, auf Lehmerde im Laubwald (Eichen, Erdbeerbaeume)


    Der Hut ist ca. 5 cm breit. Die violette oder braeunlich rosa Huthaut laesst sich fast vollstaendig abziehen. Die Lamellen, der Stiel, der Sporenabdruck und das Fleisch sind weiss. Der Geruch ist mild. Der Geschmack der Lamellen und des Fleisches in Hut und Stiel ist sehr scharf.
     
    Koennte es sich dabei um einen Spei-Taeubling (Russula fragilis) handeln?
     
    lg. Dieter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    bestimmt, aber welcher? Hier bin ich raus; hauptsächlich auch deswegen, weil bei euch in Portugal andere mykologische Vorraussetzungen herrschen. Die Speitäublinge werden auch nach den Wirtsbäumen unterschieden.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo Dieter,


    bestimmt, aber welcher? Hier bin ich raus; hauptsächlich auch deswegen, weil bei euch in Portugal andere mykologische Vorraussetzungen herrschen. Die Speitäublinge werden auch nach den Wirtsbäumen unterschieden.


    Hallo Stefan,


    danke fuer den Hinweise. Ich wusste gar nicht, dass es mehrere gibt.


    Wir haben weder Birken, noch Buchen (allerdings stehen in 20 m Entfernung zwei Pinien). Deshalb entfallen:
    - Birken-Spei-Täubling (Russula betularum)
    - Buchen-Spei-Täubling (Russula nobilis)


    Sporen und Lamellen sind weiss, deshalb entfallen:
    - Cremesporiger Spei-Täubling (Russula persicina), siehe Schwachfleckender Täubling
    - Gelbblättriger Spei-Täubling (Russula rutila)


    Wegen der Hutfarbe entfallen:
    - Smaragdgrüner Spei-Täubling (Russula innocua), siehe Smaragd-Täubling
    - Kirschroter Spei-Täubling (Russula emetica)
    - Schwarzroter Spei-Täubling (Russula atrorubens)
    - Wundroter Spei-Täubling (Russula aquosa), siehe Wässriger Moor-Täubling
    - Kiefern-Spei-Täubling (Russula silvestris) (auf Sandboeden)


    Bleiben noch:
    - Grauender Spei-Täubling (Russula grisescens)
    - Wechselfarbiger Spei-Täubling (Russula fragilis)


    Ich tendiere zu R. fragilis weil R. grisescens feuchte Gebiete vorzieht.


    lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Russula fragilis riecht glaube ich fruchtig. Was vielleicht auch noch in Betracht käme wäre R. atrorubens; sofern er nur "schärflich" war; nicht brennend scharf.


    Das Problem bei R. nobilis (Buchen-Speitäubling), dass Eichen auch Fagaceaen (Buchenverwandte) sind. Da könnten die der Theorie nach auch mal bei Eichen kommen; gerade in subtropischen Gefilden suchen sich mitteleuropäische Pilze, sofern sie da überhaupt vorkommen, auch gern mal andere Baumpartner. Solche Infos können auch gern mal in mitteleuropäischen Pilzbüchern fehlen.
    Zudem kannst du auch ein Art gefunden, haben die es in Deutschland nicht oder nur sehr selten gibt, dann bin ich sowieso raus. Wei bereits gesagt Täublinge sind nicht mein Spezialgebiet; sehr wohl aber von einer lieben Pilzfreundin von mir.


    Das was ich über Täublinge weiß, hat sie mir zum Größten Teil alles "nebenbei" erzählt. So ganz sind mir da gewisse Infos auch nicht an mir spurlos vorrüber gegangen. ;)


    Ich bin erstmal off.


    l.g.
    Stefan

  • Kannst Du Geruch mild etwas näher beschreiben?


    Hallo Karl,


    Geruchsbestimmung ist nicht meine Staerke. Wenn ich den Pilz zerbreche, entsteht fast gar keinen Geruch, vielleicht ein etwas "kuehler" Geruch. Beim Zerreiben der Lamellen entsteht ein leicht unangenehmer Geruch, aber ich koennte nicht sagen, wonach. Ich glaube nicht, dass es nach Kokosnuss riecht.



    Zitat

    Climbingfreak


    Russula fragilis riecht glaube ich fruchtig. Was vielleicht auch noch in Betracht käme wäre R. atrorubens; sofern er nur "schärflich" war; nicht brennend scharf.


    Hallo Stefan,


    als ich den Pilz gestern frisch probiert habe, war er wirklich sehr scharf. Schaerfer als schwarze Rettiche. Als ich ihn heute nochmal probiert habe, war er immer noch sehr scharf aber nicht wie gestern.


    lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    bei der Pilzbestimmung ist schon sehr wichtig, dass du Gerüche erkenen und wiedergeben kannst; denn das ist ein wichtiges Merkmal.


    Klar kann ein Pilz mal verwässert und demzufolge keinen Geruch, bzw. einen untypischen Geruch haben. Trotzdem wäre es gut, wenn du mal deine Nase, bzw. dein Vokabular für Geruchsempfindungen "trainierst".


    Eine kleine Hilfe kann ich dir mit der DIN 10964 (einfach beschreibende Prüfung) geben. Vielleicht kommst du da irgendwie kostenlos ran; über Universitätsbibliothekszugänge etc.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.



  • Wahnsinn! Sogar dafuer gibt es eine DIN-Norm. Bei uns im Wald wird die nicht erhaeltlich sein. Aber vielleicht finde ich ja etwas im Internet. Danke fuer den Hinweis!


    lg. Dieter