Höhlen-Tintling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ZiUser.

  • Hallo zusammen,
    nachfolgenden Tintling habe ich am 10.11. im Bienwald / Südpfalz gefunden. Besonders war der Standort, er wuchs in einer ausfaulten Höhle in einer Eiche:


    Größe ca. 5cm, Durchmesser gut 2cm. Leider hat das fast wollige Velum sowohl auf dem Hut wie auch am Stiel den Heimtransport kaum überlebt. Ich hänge mal ein paar Bilder an zur Illustration:



    Heute habe ich noch ein Bild auf dem Schreibtisch vom getrockneten Pilz mit Sporenabwurf gemacht, evtl. gibt das ja noch Informationen:


    Vom Bestimmen kleiner Tintlinge bin ich Mangels Möglichkeit zu mikroskopieren weit entfernt, aber vielleicht kann ja jemand anhand der Bilder etwas dazu sagen. Beim Durchblättern der GPBW sah Coprinus gonophyllus am meisten ähnlich, von der Art ist dort für BW allerdings genau ein FO dokumentiert. Außerdem wird dort die Bindung an Brandstellen diskutiert. Das dürfte bei der Höhle kaum vorliegen, das Schwarz halte ich hier für eine Fäulnisfarbe.


    Freue mich wie immer auf eure Meinungen!

  • Hallo Andreas,


    das was auf dem letzten Foto ist, kann ich gern morgen eintüten. Die Adresse habe ich noch.


    Das scheint dann aber auch etwas nicht Häufiges zu sein, falls sich das bewahrheitet - habe nur eine einzige Referenz gefunden.


  • Hallo zusammen
    schöner Fund!
    Häufig ist die Art sicher nicht aber über die Jahre habe ich sie bei mir in Mönchengladbach sicher schon 10 x gefunden!
    Wer schaut schon in Höhlen?
    Er wächst aber auch offen am Grunde von geschädigten Stämmen, haupsache schattig.


    Grüße Hans

  • Hallo Andreas, hallo Hans,


    inzwischen habe ich auch in der von mir neulich gefundenen Referenz die Synonymie geprüft, und dabei diesen Artikel entdeckt. Dort wird sie als Neukombination beschrieben und als ungültiger Name Coprinus extinctorius erwähnt. Unter diesem Namen habe ich die Art dann auch in den GPBW gefunden. Dort wird er allerdings für BW nur mit einer Altangabe von 1930 aus dem Schwarzwald erwähnt.


    Zu diesem Namen habe ich dann auch noch eine makroskopisch sehr gut passende Beschreibung von Enderle gefunden. Dort wird die Art als sehr selten und eher östlich verbreitet (Ukraine, Baltikum) genannt, mit dem Hinweis "In der BRD kommt der Pilz wohl nur an wenigen Stellen vor". Der Beitrag ist allerdings auch schon etwas betagter (1989) - insofern interessant der Hinweis von Hans auf seine Funde bei Mönchengladbach. Und - Überraschung - über den Namen Coprinus spelaiophilus bin ich dann auch plötzlich auf die Seite von Hans über Coprinus gestoßen, die du uns bescheiden vorenthalten hast.


    Die Sachen sind jetzt übrigens eingetütet und gehen morgen in die Port.

  • Hallo Andreas,
    hier auch nochmal öffentlich Dank für die Bestimmung und Bestätigung Deiner ersten Annahme. Das Bild auf Deiner Seite habe ich gefunden - macht sich gut dort, freut mich.